Donnerstag, Dezember 19, 2024

96. Gothaer Schlossgespräch: Freimaurer und Mysterien Ägyptens in Gotha

Oberhofmarschall Hans Adam von Studnitz (1711–1788) hatte die Grabpyramide in seinem Garten errichten lassen © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Foto: Lutz Ebhardt

Donnerstag, 11. Mai 2023, 19 Uhr Schloss Friedenstein, Schlosskirche

Beim 96. Gothaer Schlossgespräch steht das Thema der diesjährigen Jahreshauptausstellung der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha im Mittelpunkt: Studnitzpyramide, Merkurtempel und Mysteriengarten. Passanten laufen in Gotha tagtäglich an Orten vorbei, die bezeugen, wie sich die Mysterienkultur des Alten Ägyptens mit dem Freimaurertum in der Residenzstadt verbunden hat. Warum es diesen Einfluss der altägyptischen Kultur auf die Freimaurer überhaupt gibt und wie sich dieser äußert, darüber referiert die Kuratorin der Ausstellung Uta Wallenstein. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 11. Mai, in der Schlosskirche von Schloss Friedenstein statt. Los geht es um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Während der Regentschaft Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1745–1804) hat das Freimaurertum in Gotha Einzug gehalten. Das Interesse des Herzogs an den Mysterien Ägyptens sowie deren Rezeption durch ihn als Freimaurer lässt sich verschiedentlich dokumentieren, vor allem in zeitlicher Nähe zu seinem Logeneintritt 1774.

Das auffälligste architektonische Zeugnis in der Residenzstadt Gotha ist die Grabpyramide des Oberhofmarschalls Hans Adam von Studnitz (1711–1788). Dieser hatte die Pyramide zwischen 1782 und 1788 als Begräbnisstätte in seinem Garten errichten lassen. Der Studnitz‘sche Garten lag im historischen Stadtbild an prominenter Stelle unterhalb des Westflügels von Schloss Friedenstein vor dem Sundhäuser Tor.

In der umfangreichen Privatbibliothek Herzog Ernsts II, die heute in der Forschungsbibliothek Gotha aufbewahrt wird, befinden sich zahlreiche Schriften zur Ägyptenrezeption der Freimaurer und ihren daraus resultierenden mystischen Vorstellungen. Interessant ist, dass diese Werke nicht nur der privaten Lektüre des Herzogs dienten. Für die Gothaer Loge ist bezeugt, dass diese Schriften von den Freimaurern aktiv rezipiert wurden und sich zum Beispiel Darstellungen von ägyptischen Götterbildern oder Symbolen in freimaurerischen Urkunden und Dokumenten wiederfinden.

Im 96. Schlossgespräch geht Uta Wallenstein auch folgenden Fragen nach: Was hat es mit der aus Hamburg stammenden Mumie einer Freimaurerloge auf sich? War eine Merkurstatue im Tempel des Mysteriengartens tatsächlich aufgestellt? Die Vortragsreihe bietet der Freundeskreis Kunstsammlungen Schloss Friedenstein Gotha e. V. seit einigen Jahren in den Wintermonaten an. In diesem Jahr stehen insgesamt acht Veranstaltungen auf dem Plan. Die öffentliche Reihe findet in Zusammenarbeit mit der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten statt.

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