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Thüringer Gleichstellungsbeauftragte Gabi Ohler: „Das Bild vom starken Mann ist gesundheitsgefährdend.“

„Wer immer stark sein soll, versteht Schwäche oft als eigenes Versagen“, stellt die Thüringer Beauftragte für die Gleichstellung für Frau und Mann, Gabi Ohler, anlässlich des internationalen Männertages fest. Der Aktionstag dreht sich insbesondere um die Gesundheit von Männern. „Vermeintlich eigenes Versagen kann aber nur schwer eingestanden werden, weshalb viele Männer Krankheiten eher verdrängen als Hilfe zu suchen.“

Die Lebenserwartung von Männern ist im Schnitt um 4,8 Jahre kürzer als die von Frauen. Sie sterben häufiger an Krebs und erleiden öfter einen Herzinfarkt. Auch leiden Männer etwa genauso oft an Depressionen wie Frauen, was jedoch sehr viel seltener erkannt wird. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. (DGMG) diagnostizieren Ärztinnen und Ärzte diese Krankheitsbilder bei Männern etwa dreimal seltener als bei Frauen.

„Burn Out und Depressionen sind insbesondere für erfolgreiche und hoch belastete Menschen keine Krankheit, die sie sich eingestehen können“, stellt Ohler fest. Besonders tragisch zeige sich das in den Selbstmordraten. Von den 9.041 Personen, die 2019 durch Suizid starben, waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 75 Prozent Männer.

„Wir brauchen dringend ein ganzheitliches Männerbild, zu dem Schwächen und Stärken gleichermaßen gehören und ein Arztbesuch nicht als Versagen wahrgenommen wird“, konstatiert die Gleichstellungsbeauftragte. „Hier gibt es noch viel zu lernen – für Männer ebenso wie für ihr Umfeld.“

Hintergrund:

Der Weltmännertag ist ein Aktionstag zur Männergesundheit, der jährlich am 3. November stattfindet. Schirmherr des Weltmännertags ist Michail Gorbatschow. Der Aktionstag soll das Bewusstsein für gesundheitliche Themen bei Männern stärken. Die Gesundheit und deren Vorsorge stehen im Fokus. Ins Leben gerufen wurde der erste Weltmännertag im Jahr 2000 von Andrologen der Universität Wien.

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