Gotha: Informationsbericht des Oberbürgermeisters zur zur Stadtratssitzung

Oberbürgermeister Knut Kreuch (© Lutz Ebhardt)

Informationsbericht des Oberbürgermeisters von Gotha zur Stadtratssitzung am Donnerstag, den 6. November 2025 im Bürgersaal des Rathauses.

– Es gilt das gesprochene Wort –

Herr Stadtratsvorsitzender, meine Damen und Herren Beigeordnete, liebe Mitglieder des Stadtrates, sehr geehrte Gothaerinnen und Gothaer,

es ist heute der 310. Tag des Jahres 2025, jenes Jahres, dass für Gotha so bedeutend und erfolgreich war. Noch 55 Tage trennen uns vom Jahresende, 55 Tage, die uns dazu ermuntern, mit der Zeit zu haushalten, um wichtige Weichenstellungen für das nächste Jahr auf den Weg zu bringen. Als heute vor 165 Jahren Abraham Lincoln zum Präsidenten der USA gewählt worden ist, wusste auch er noch nicht, zu welchem Befreiungsschlag er sein Land führen würde, so dass er noch heute zu den Großen der Geschichte zählt. Die Fraktionsvorsitzenden dieses Hauses haben heute mit ihren Reden auch die Möglichkeit, durch gute Vorschläge einen Platz in der Stadtgeschichte zu erobern.

Abschluss des Jubiläumsjahres „1250 Jahre Gotha“

Mit dem FRIEDENSTEINFEST und der Präsentation von Meisterleistungen aus der Gothaer Wirtschaftsgeschichte haben wir einen markanten Schlusspunkt im Reigen der Jubiläumsfeierlichkeiten „1250 Jahre Gotha“ gesetzt. Dank der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KulTourStadt Gotha GmbH konnte ein Festumzug mit 96 Bildern und 1.800 Mitwirkenden auf die Beine gestellt werden, der genauso beeindruckte, wie die Lichtinstallation zur Stadtgeschichte im Schloss Friedenstein. Sicherlich war auch der Festakt „1250 Jahre Gotha – Die Zeitreise“ mit der Verleihung des internationalen Preises „Der Friedenstein“ an den wortgewaltigen Demokraten Roland Kaiser ein einmaliges Ereignis, eine große Wertschätzung und eine Hommage an die Kultur unserer Stadt.

Ich möchte den heutigen Tag nutzen, um mich noch einmal im Namen der Stadt bei allen Menschen zu bedanken, die dieses Jubiläumsjahr zu einem außergewöhnlichen Ereignis werden ließen. Noch nie hat die Stadt Gotha so großartig die Leistungen ihrer Bürgerinnen und Bürger gewürdigt.

Danke an all die Frauen und Männer, die Kinder und Jugendlichen, die Vereine und Unternehmen, die mit eigenen Ideen, mit Kreativität und mit Überraschungen ein Jahr lang, vom Großereignis bis zum Vereinsevent, dazu beigetragen haben, dass alles gelingen konnte.

„Den Wert der Arbeit hinter den Kulissen, weiß man erst zu schätzen, wenn der Beifall tobt!“

Diesem Zitat ist nichts hinzuzufügen, außer eine tiefe Verbeugung und ein Dankeschön für ein großartiges Miteinander.

Wirtschaftlich starkes Gotha

Gerade in diesen Tagen war es schön zu erfahren, dass Gotha nicht nur in kultureller Blüte, sondern vor allem auch in wirtschaftlichem Aufschwung steht. In Unternehmergesprächen wurde mir angekündigt, dass an der Südstraße eine Neuordnung der wirtschaftlichen Flächen eingeleitet worden ist, um dort ein neues Bahnreparaturwerk zu schaffen, das bedeutet: neue Arbeitsplätze, aber auch Stadtbildverbesserung. Die Firma Bystronic hat dank einer guten Auftragslage die Stärkung ihres Standortes Gotha im Blick, so dass weiterhin große Abkantpressen aus Gotha den Weltmarkt beliefern. Der Ausbau des Standortes der Sauerländer Spanplatten GmbH geht voran, alle Genehmigungen liegen vor und die Stadtverwaltung begrüßt die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Wir gehen davon aus, dass die Entscheidung der Genehmigungsbehörden des Freistaates richtig ist und im Falle der Klage eines Gothaer Sportvereins eine Lösung gefunden wird, die die Entwicklung des Unternehmens mit 200 Arbeitsplätzen nicht beeinträchtigt. Das VHS-Bildungswerk in Gotha hat seinen 35. Geburtstag gefeiert, eine Bildungseinrichtung, die wesentlich dazu beiträgt, dass gut gebildete Arbeitskräfte für den Markt vorhanden sind. Wenn die Dr.-Troch-Straße derzeit durch Erdreich verschmutzt ist, dann ist dies ein gutes Zeichen, dass im Industriegebiet GothA4 am Straßenbau gearbeitet wird.

Der Umzug der Firma Sagasser aus der Dirk-Kollmar-Straße ist ebenfalls ein deutliches Zeichen, dass auch die Paulaner Brauerei ihr Großprojekt „Ausbau des Standortes Gotha“ zügig im Genehmigungsverfahren voranbringen wird. Der neue Standort des vergrößerten Getränkemarktes an einem verlassenen Altstandort in der Oststraße ist ein deutliches Zeichen für die Attraktivität von Gotha Ost, der wir größte Aufmerksamkeit schenken.

Schnelle Wege in Gotha

Die Komplexbaumaßnahme des Wasser- und Abwasserzweckverbandes an der Europakreuzung stellt eine logistische Herausforderung dar. Dass es uns am 23. Oktober 2025 gelungen ist, die Kreuzung fast wieder komplett freizugeben, hat für große Erleichterung bei allen Beteiligten und den Nutzern geführt. Jetzt gilt es zügig bis zum Viadukt weiterzubauen, aber auch die Zuwegung zu dem Nahversorgungs- und Sportzentrum Europakreuzung zu erhalten, denn das bevorstehende Weihnachtsgeschäft ist für die Erhaltung des Standortes von enormer Bedeutung.

Genauso wichtig wie diese Maßnahme sind aber auch die neuen Fahr- und Abbiegespuren an der Kreuzung Dr.-Troch-Straße, die die Lieferwege im Gewerbegebiet Gotha-Süd enorm optimieren.

Zur schnellen Wegeführung gehören aber auch die drei Bushaltestellen auf der Via Regia „Neues Rathaus“, „Hauptmarkt“ und „Kloster“ sowie „Arndtstraße“, sie sind fertiggestellt. Allein die Baukosten in der Arndtstraße betrugen 240.000€.

Radeln in Gotha

Statt nur auf neue Radwege zu setzen, haben wir in den letzten Monaten große Abschnitte im Alltagswegenetz radfahrtauglich gemacht, so sind an 200 Kilometer Straßennetz Gotha jetzt rund 5 Kilometer mit roten Radfahrstreifen gekennzeichnet. Die Absenkung der Borde am Siebleber Wall, auf Höhe der Stadtbibliothek, sorgt nun dafür, dass der Radfahrer vom Arnoldiplatz bis zum Tierpark durchgängig Radwege benutzen kann. An dieser Radfahrstrecke liegen u.a. Kaufhaus, Neues Rathaus, Kulturhaus, Bibliothek, Fachschule, Ärztehaus, Bäckerei, Verwaltungshochschule, Versicherungsmuseum, Hotels, Bahnhof und ÖPNV-Schnittstelle, Industriebetriebe und der Tierpark, um nur einmal ein paar Beispiele zu nennen, wie wir vernetzen.

In der von-Zach-Straße, der Uelleber Radweg und in der Weimarer Straße sind weitere Radangebote entstanden.

Attraktive Altstadt Gotha

Die heute begonnene Aufstellung der Weihnachtstannen auf dem Hauptmarkt kündet davon, dass ein neuer Anziehungspunkt im Aufbau ist, der Weihnachtsmarkt. Noch vorher mussten im Rahmen der Gewährleistung der Baumaßnahmen am Hauptmarkt drei neugepflanzte Bäume entfernt werden, weil sie nicht angewachsen sind. Sie werden durch Neupflanzungen ersetzt. Das zeigt uns aber auch, dass ich Recht hatte in all meinen letzten Infoberichten, wie schwierig es ist, Bäume in einer alten Innenstadt anwachsen zu lassen.

Wie sehr wir uns um die Attraktivität der Altstadt bemühen, ist an vielen Stellen zu sehen. So stören derzeit die Absperrgitter in der Mönchelsstraße. Warum stehen sie? Weil im Untergrund Verschiebungen des Baugrundes aufgetreten sind. Der Baugrund hat sich gesetzt. So sind Dachrinnen von den Abflussleitungen abgerissen und Wasser hat den Untergrund freigespült. Es kam zu deutlichen Setzungen im Pflaster, somit auch zu Gefahrenquellen. Wir und der Wasser- und Abwasserzweckverband werden jetzt mit einer Spezialfirma den Untergrund stabilisieren und verfestigen, so, dass wir die Oberflächen wiederherstellen können. Danke an die ansässigen Unternehmen für das große Verständnis, aber, diese Maßnahme ist wichtig.

Ganz unscheinbar wächst die Margarethenstraße, wo wir nicht im chinesischen Bautempo, sondern im deutschen Baufortschritt vorankommen. Die alte Margarethenstraße vom Erfurter Wall bis Löfflerhaus ist fertig, jetzt arbeiten wir an der Brücke über den Leinakanal, um bis zur Gartenstraße voran zu kommen.

Mit der Übergabe der ersten Wohnungen im Wohnblock Moßlerstraße 12, ist eine große Anzahl attraktiver Wohnangebote in der Gothaer Altstadt entstanden, was wesentlich zur Attraktivitätssteigerung beitragen wird, ebenso gibt es Überlegungen des Landkreises Gotha, gemeinsam mit dem Besitzer des alten „Capitol“-Lichtspielbetriebes, eine neue kulturelle Nutzung anzudenken.

Leider macht der Eingang in die Altstadt vom Arnoldiplatz her den Eindruck, als wenn sich in Gotha wenig in der Innenstadt bewegt. Ganz anders sieht dies unser Citymanagement, das ständig in Gesprächen mit den privaten Eigentümern ist, aber leider ist eben für das Großobjekt des alten Bauhaus-Kaufhauses zurzeit keine privatwirtschaftliche Nutzung zu finden.

Es braucht hier auch Zeit, denn private Baumaßnamen im Feldmann-Haus am Erfurter Tor sind gestartet, ebenso im alten Möbelhaus Simon in der Jüdenstraße.

Wir versprechen uns auch, dass sich unsere Baumaßnahme mit Gesamtkosten in Höhe von 15.573.777,61 Euro für eine mitten in der Gothaer Altstadt gelegene Jugendherberge, durch das am 1. November 2025 vom Jugendherbergsverband eröffnete Objekt, langfristig für die Stadt Gotha und ihre schöne Innenstadt auszahlen wird. Man kann wirklich resümieren, dass die Stadt Gotha, ihre Unternehmen und Gesellschaften alles tun, um die Altstadt lebendig zu erhalten. Hierzu einige Beispiele – wir bauen Beherbergungsbetriebe, sanieren Straßen, bieten in unseren Immobilien attraktive Preise, unterhalten Popup-Stores, kooperieren mit dem Gewerbeverein und Händlern, haben das Marktangebot erweitert, halten kostengünstige Parkplätze frei, sorgen mit Groß- und Kleinveranstaltungen für Einkaufserlebnisse, beschaffen Kübelpalmen und Blumensäulen – stellen sie auf, pflegen sie, schaffen Überwinterungsorte, bringen moderne Kunst ins Kunstforum und fragen uns, warum dorthin nicht hunderte Gäste pilgern, machen Stadtführungen, fahren mit dem Friedenstein-Express durch die Stadt usw..

Interessantes aus Gotha

In der Gayerstraße ist die Baugenehmigung für eine Indoor-Minigolf-Anlage erteilt worden – also „Sport und Spiel frei“ in Gotha. Die jahrzehntelang unbebaute Ecke in der Bufleber Straße/Langensalzaer Straße hat die ersten Mieter begrüßt, die Evangelische Regelschule hat den Grundstein für Mensa und Turnhallenbau gelegt, was das Bildungsangebot weiter heben wird.

Kleinbaumaßnahmen in Gotha

Straßenbau gibt es in der Gallettistraße (alter Teil), die Fahrbahn an der Nordseite der Reinhardsbrunnerstraße ist saniert, der Gehweg in der Oberstraße Siebleben, die Treppenanlage in der Seebergstraße, der Gehweg in der Schelihastraße als Schulweg ist neu gebaut, ebenso der Gehweg in der Kindleber Straße 99 und in der Leinastraße. In der Weststadt müht sich die TELEKOM um den Glasfaserausbau.

Die vom Stadtrat immer wieder angemahnte Beleuchtung der Parkstraße ist nun erfolgt und schafft Freude.

Kommunale Wärmeplanung

Die im Auftrag des Stadtrates Gotha von den Gothaer Stadtwerken Energie erarbeiteten Planungen zur Kommunalen Wärmeplanung liegen vor zur Beratung, die bereits begonnen haben. Die Erwartungen der Bürger an diese Planungen sind hoch und können in der ersten Ausgabe nicht in vollem Umfang erfüllt werden. Wir starten ein erstes Angebot, weisen zukünftig mögliche Fernwärmegebiete aus und geben die Möglichkeit die Hauseigentümer zu beraten, welche Form der Energie für ihr Objekt zukunftsfähig, weil nachhaltig ist. Wer hofft, dass jetzt Wasserstoffgebiete ausgewiesen werden oder alternative Wärmeformen, dem verspreche ich, dass wird kommen, wenn wir vom Gesetzgeber die Möglichkeit dazu erhalten. Was wir jetzt vorlegen, ist ein erstes Zukunftsszenario, was viele für die Bürger auch finanzierbare Möglichkeiten erhält.

Fördermittel sind da

Für den Fernwärmeausbau in Gotha hat die Stadt Gotha vom Freistaat Thüringen einen Fördermittelbescheid in Höhe von 4.707.450,60€ erhalten. Dabei handelt es sich um europäische Fördermittel EFRE, die wir für den Bau eines Fernwärmespeichers am Heizkraftwerk-West und den Ausbau unseres Fernwärmenetzes verwenden wollen.

Kulturhaus Gotha

Das Kulturhaus Gotha, 1940 als „LIAK“ = „Lichtspiele am Karolinenplatz“ an der Stelle der von den Nationalsozialisten abgerissenen „Gothaer Loge“ erbaut, firmierte später als „LIAL“ = „Lichtspiele am Leninplatz“. Im Jahr 1973 eröffnete der Rat des Kreises Gotha im Haus das „Kreiskulturhaus“, das später den Namen Kreiskulturhaus „Johannes R. Becher“ erhielt. Im Jahr 1990 hat der neue Landkreis Gotha das Gebäude geschlossen und abgestoßen. Um das Theaterhaus und Haus des Sinfonieorchesters zu erhalten, da für die Stadthalle, damals „Klubhaus der Einheit“, ein Rückführungsanspruch der Altschützengesellschaft vorlag und man nicht wollte, dass Gotha ohne Kulturstätte ist, hat sich der Stadtrat am 18. Juli 1990 entschlossen, das Haus zu übernehmen.

Jetzt ist das Kulturhaus vom Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie unter Denkmalschutz gestellt worden, weil unter anderem Bühnentechnik und Eiserner Vorhang als einmalig in Thüringen gelten.

Gleichzeitig wurde festgestellt, dass die Elektroanlage des Hauses so defekt ist, dass eine Notreparatur durchgeführt werden muss. Diese haben wir veranlasst, die Kosten betragen 250.000€.

Sportliches Gotha

Der Sportplatz von Lok Gotha in der Kindermannstraße erhält ab Mitte November eine Zaun- und Toranlage und die Bauarbeiten zur Sanierung des Kunstrasenspielfeldes am „Volksparkstadion“ sind ausgeschrieben worden.

Gedenkstätte „Gothaer Parteitag“ Tivoli Gotha

Durch die Bundesregierung ist das TIVOLI Gotha als „Ort der Demokratiegeschichte“ eingestuft worden. Das gibt dem Förderverein die Möglichkeit, beim Vorhandensein von Eigenmitteln, eine großzügige Bundesförderung zu beantragen. Da aber die Bausubstanz des Hauses so schlecht ist, müssen hier erst grundsätzliche Gedankenlösungen ins Gespräch gebracht werden, so ist ein Brandschutzkonzept zu erarbeiten, eine Barrierefreiheit zu prüfen, genauso wie ein Flucht- und Rettungswegekonzept. Den Gründungsort der ersten demokratischen Partei Europas zu erhalten, ist eine nationale Aufgabe, aber fordert auch unseren Einsatz, der langfristig zu planen ist.

Blühendes Gotha

Vor dem Neuen Rathaus ist ein weiteres Rosenfeld unserer Rose „Gotha 1250“ angelegt worden. Da ich immer wieder gefragt werde, ob man diese Rose kaufen kann, um sie selbst zu pflanzen oder als blühendes Geschenk zu verwenden, möchte ich darauf hinweisen, dass in der Gothaer Baumschule POMONA die Rose käuflich erworben werden kann.

An der Wasserkunst werden derzeit 8.500 Blumenzwiebeln eingebracht, es handelt sich um mittelfrüh blühende Tulpen, Narzissen und Kaiserkronen, die dann für unseren Sankt Gothardus und seine Zeremonie die leuchtend gelb- und orange eingefärbte Umrahmung sein werden.

Haushalten, Haushalten, Haushalten ist das Gebot der Stunde

Noch nie war mein Aufruf in diesem Sinne so dramatisch wie heute, denn, wenn wir es nicht schaffen, die steigenden Kosten für das Jahr 2026 im Griff zu behalten, notwendige Ausgaben genau zu überlegen, perfekter zu planen und dann erst umzusetzen, wenn Plan und Wirklichkeit übereinstimmen, werden wir nachfolgenden Generationen Lasten aufbürden, die wir bisher nicht kennen. Insbesondere die angekündigte Kreisumlageerhöhung von mehr als 2 Millionen Euro, erdrückt die Lebensfähigkeit der Stadt. Gotha erbringt bereits Leistungen für alle Kommunen im Kreis, ich denke dabei nur an unsere Beiträge für die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums für Bedürftige, die Unterhaltung einer Notschlafstätte, die Finanzierung der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach, die wir zusätzlich zur Kreisumlage finanzieren. Wenn es nicht gelingt, durch die Mitglieder des Kreistages die Vorlage des Landratsamtes dramatisch zu senken, dann stehen uns harte Zeiten bevor, weil wir den seit Jahren gelebten Konsens solider Finanzpolitik verlassen müssen, um durch Kreditaufnahmen die Kreisumlage bezahlen zu können. Es war eine gewaltige Kraftanstrengung die Stadt Gotha im letzten Jahrzehnt wieder leistungsfähig zu machen. Das gelang durch starke Einwerbung von Fördermitteln beim Staat, privaten und öffentlichen Geldgebern, stetige Suche nach bezahlbaren und nachhaltigen Lösungen, gleichzeitig hohen Investitionen in Zukunftsprojekte und Abbau der belastenden Schulden mit hohen Zins- und Tilgungsforderungen. Wenn der Kreis Geld benötigt für seine Aufgaben, gilt zuerst Aufgabenkritik und Klärung wer die Leistung veranlasst hat. Selten sind dies die Kommunen, meistens sind es Land und Bund und dann muss dorthin die Forderung gerichtet werden.

Auch wir machen das, so geschehen am 30. Oktober 2025, wo unser Badbetreibung mit anderen Bädern des Freistaates Thüringen vor dem Thüringer Landtag klar gemacht hat, dass ein Bädersterben einsetzen wird, wenn der Freistaat Thüringen nicht bereit ist, die Grundversorgung der Bevölkerung zu sichern – Schwimmen ist ein Grundrecht, um im Notfall zu überleben.

Wir Thüringer Kommunen haben schon mehrfach durch den Gemeinde- und Städtebund deutlich gemacht, dass unsere finanzielle Grundausstattung zu gering ist, vom Thüringer Landkreistag habe ich so deutliche Worte bisher kaum gehört. Und um dies noch einmal deutlich zu sagen: Der Kampf gegen die Kreisumlage ist kein Streit zwischen Oberbürgermeister und Landrat, es ist eine existentielle Überlebensfrage der Stadt.

👉 Aktuelle Nachrichten und Meldungen aus der Stadt Gotha finden Sie auf Gotha-Aktuell – Stadt Gotha.

Anzeige

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erteile ich meine Zustimmung das meine Daten ausschließlich zum Zweck der Beantwortung Ihres Anliegens bzw. für die Kontaktaufnahme und die damit verbundene technische Administration gespeichert und verwendet werden. Rechtsgrundlage für die Verarbeitung dieser Daten ist unser berechtigtes Interesse an der Beantwortung Ihres Anliegens gemäß Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO. Zielt Ihre Kontaktierung auf den Abschluss eines Vertrages ab, so ist zusätzliche Rechtsgrundlage für die Verarbeitung Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO. Ihre Daten werden nach abschließender Bearbeitung Ihrer Anfrage gelöscht. Dies ist der Fall, wenn sich aus den Umständen entnehmen lässt, dass der betroffene Sachverhalt abschließend geklärt ist und sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten entgegenstehen.