Am 19. März 1945 starb im Konzentrationslager Mauthausen der französische Pfarrer Marcel Callo. Der 1921 in Rennes geborene engagierte Antifaschist, stammte aus einem katholischen Elternhaus und wurde 1944 von den Nationalsozialisten zur Zwangsarbeit nach Zella-Mehlis verschleppt. Wegen seines christlichen Engagements wurde er am 19. April 1944 von der Gestapo verhaftet und im Gothaer Gefängnis inhaftiert. Dort ermunterte er seine Mitgefangenen zum Gebet für die Wachmannschaften. Im September 1944 wurde er mit der Begründung „Durch seine katholische Aktion hat er sich als Schädling für die Regierung der nationalsozialistischen Partei und für das Heil des deutschen Volkes erwiesen“ zur Internierung in einem Konzentrationslager verurteilt.
Anfang Oktober 1944 wurde er in das KZ Flossenbürg und Ende Oktober 1944 in das KZ Mauthausen gebracht. In den Nebenlagern Gusen I und Gusen II musste er in einer unterirdischen Fabrik am Bau der Messerschmidt-Kampfflugzeuge mitarbeiten. Ende 1944 erkrankte Marcel Callo und starb dort am 19. März 1945. Am 4. Oktober 1987 wurde er in Rom von Papst Johannes Paul II. als „Märtyrer der Arbeiterjugend“ seelig gesprochen. Die Stadt Gotha hat im Jahre 2010, in ewiger Erinnerung an den Seligen Marcel Callo am Ort seiner Märtyr, neben dem Eingang zum alten Gefängnis, am Gebäude des Amtsgerichts, eine Gedenktafel angebracht.
Am heutigen 80. Todestag gedachte Bürgermeister Ulf Zillmann am Amtsgericht Marcel Callo mit einem symbolischen „Kreuz von Gotha“, in Erinnerung an ein von ihm in der Gothaer Gefangenschaft gestaltetes Kreuz aus Strohblumen.