Donnerstag, 6. März, 19 bis 22 Uhr
Wunderkammer Friedenstein (Jüdenstraße 1, 99867 Gotha)
Schildpfütze, Wölkchenpfütze oder Fetzenpfütze? Im Alltag laufen die meisten achtlos an ihnen vorbei, Mirja Busch aber stellt Pfützen in den Fokus ihrer Arbeit. Die interdisziplinär arbeitende Künstlerin und künstlerische Forscherin widmet sich seit mehr als 10 Jahren dem Nass am Bordstein. Bei der nächsten WunderBAR am Donnerstag, 6. März, spricht sie „Über die Möglichkeit einer Pfützologie“. Beginn ist um 19 Uhr, die Veranstaltung dauert bis etwa 22 Uhr. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung per Mail an wunderkammer@friedenstein-stiftung.de wird gebeten, aber auch spontane Besucher:innen sind herzlich willkommen.
Mirja Busch studiert das Aussehen der Pfützen, ihre Form und Farbe und stellt sich die Frage, wie so ein flüchtiges Phänomen haltbar gemacht und archiviert werden kann – zum Beispiel durch künstlerische Spaziergänge, durch Sprache oder Klassifikation, also Einordnung.
Busch lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (bis 2006) und nahm am postgradualen Magisterprogramm für Kunsttheorie und Kunstpraxis an der Universidad de Chile, Santiago de Chile (2008–2009) teil. Ein Forschungsaufenthalt in der Spezialsammlung des ehemaligen Center for Advanced Visual Studies am Massachusetts Institute of Technology (2013) führte zu einer langjährigen Beschäftigung mit der Land Art und künstlerischen Strategien, die sich mit einer veränderten Umwelt auseinandersetzen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie „authentische“ Erfahrungen durch Dokumente geschaffen und vermittelt werden können.
Die WunderBAR schaut über den musealen Tellerrand und möchte Menschen erreichen und für den Friedenstein begeistern, die ihren Weg bisher nicht dorthin gefunden haben. An jedem ersten Donnerstag im Monat lädt die Wunderkammer Friedenstein am Gothaer Hauptmarkt zu Performance, Gespräch, Konzert und lockerem Austausch. Sie wird zu einem Ort für künstlerisches sowie gesellschaftliches Handeln und schafft neue Aktions- und Erfahrungsmöglichkeiten: Am 10. April liest die Schriftstellerin Nancy Hünger aus ihrem vielschichtigen und poetischen Werk. Im Mai wird es mit dem Leipziger Bandprojekt „Die Quittung“ rockig und im Juni geht die WunderBAR gemeinsam mit Sonja Grulke und den Gästen der Frage nach, wie man in Gotha feiert.
Das Projekt „Open Friedenstein!“ wird von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert.