Mittwoch, Dezember 4, 2024

Schritt für Schritt zur Wärmewende in Gotha

Bild von HarmvdB auf Pixabay

Stadtwerke Gotha erstellen im Auftrag der Stadt Kommunale Wärmeplanung – klimafreundliche Wärmeversorgung für Residenzstadt – erste Veranstaltung mit Bürgerbeteiligung am 11. Dezember

Gotha. Die Stadt Gotha macht sich auf den Weg zur Klimaneutralität und nimmt die Wärmewende in Angriff. Die Stadtwerke Gotha setzen die Kommunale Wärmeplanung im Auftrag der Stadt um. Spätestens bis Mitte 2028 müssen Städte und Gemeinden laut Gesetz einen Wärmeplan für ihre Kommune vorlegen. Die Aufgabe ist klar: „Gemeinsam mit unseren Stadtwerken wollen wir im Sinne der Gothaer Bürgerinnen und Bürger eine zukunftsfähige und kostengünstige Lösung zur treibhausgasfreien Wärmeversorgung der Stadt finden“, erklärt Knut Kreuch, Oberbürgermeister der Stadt Gotha beim Pressetermin am heutigen Donnerstag (28. November) im GET. „Durch unsere Wärmenetzstrategie bereiten wir die Vergrünung und den Ausbau unseres Fernwärmenetzes schon seit Jahren vor. Wir freuen uns darauf, die Wärmewende in Gotha gemeinsam mit der Stadt weiter voranzutreiben“, erklärt Sven Anders, Geschäftsführer der Stadtwerke Gotha. Am 11. Dezember besteht ab 17:30 Uhr im Bürgersaal des Historischen Rathauses am Hauptmarkt die Möglichkeit, beim ersten Bürgerbeteiligungstermin offene Fragen zu klären.

Kommunaler Plan zur nachhaltigen Wärmeversorgung

Das am 1. Januar 2024 in Kraft getretene Bundesgesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) ist Grundlage für den verpflichtenden Wärmeplan. Dieser soll darstellen, ob die Gebiete der Kommune künftig über ein Wärmenetz (Nah- oder Fernwärme), ein grünes Gasnetz (mit grünem Wasserstoff oder grünem Methan) oder eine dezentrale Versorgung mit beispielsweise Wärmepumpen versorgt werden. Welche Vorteile für die Kommune und Bürgerinnen und Bürgern ergeben sich daraus? „Von der Kommunalen Wärmeplanung profitieren sowohl die Stadt als auch Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer sowie Unternehmen“, fasst Sven Anders zusammen: „Zum einen wird Gotha durch die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen unabhängig von Energieimporten und zum anderen erhalten Eigentümer eine langfristige Planungssicherheit bei der künftigen Wärmeversorgung.“ Seit 1991 betreibt der regionale Energieversorger das Fernwärmenetz in Gotha. Bereits mehr als 10.000 Haushalte werden derzeit über ein Leitungsnetz von rund 58 Kilometern mit Wärme der Stadtwerke versorgt. Mit ihrer innovativen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (iKWK) in Siebleben, die nächstes Jahr in Betrieb gehen wird, ist ein erster Meilenstein in Richtung Dekarbonisierung der Wärme getan: Die Stadtwerke haben sich vorgenommen, bis 2040 rund 88 Prozent der Fernwärme klimaneutral zu erzeugen.

Gemeinsam auf dem Weg zur Wärmewende

Vier Planungsschritte sieht die Kommunale Wärmeplanung vor, die die Stadtwerke zusammen mit der ebenfalls von der Stadt beauftragten Berliner Beratungsgesellschaft LBD für Gotha erstellen werden: Von der Analyse des Gebäudebestands über die Potenzialanalyse bis hin zu konkreten Zielszenarien und dem umfassenden Wärmeplan, der im ersten Halbjahr 2025 vorgestellt werden soll – und damit deutlich vor der gesetzlichen Frist. Bei jedem Planungsschritt werden die Stadtverwaltung, Vertreterinnen und Vertreter der Wohnungswirtschaft, Industrie und Gewerbe sowie die Bürgerinnen und Bürger mit eingebunden, um Akzeptanz und Vertrauen für die künftige Transformation zu schaffen. „Wir laden Interessierte herzlich zur Informationsveranstaltung im Rahmen der Bürgerbeteiligung am 11. Dezember ein, um sich über den Stand der Planung zu informieren“, sagt Sven Anders und ergänzt: „Zu diesem Termin berichten wir über die Meilensteine im Projekt und stellen unsere Vorgehensweise vor. Konkrete Details und verbindliche Aussagen zur künftigen Wärmeversorgung einzelner Grundstücke sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich.“ Die Veranstaltung ist die erste von zwei geplanten Bürgerbeteiligungen. Fragen beantworten Vertreterinnen und Vertreter der Stadtwerke und der Stadtverwaltung.

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