Auch in diesem Jahr informiert das Thüringer Arbeitsministerium im Jahresbericht der Arbeitsschutzbehörden über die zentralen Themen des technischen, sozialen und medizinischen Arbeitsschutzes in Thüringen.
Dazu erklärt die Thüringer Arbeits- und Gesundheitsministerin Heike Werner: „Digitalisierung, Automatisierung, demografischer Wandel und eine sinkende Zahl an zur Verfügung stehenden Arbeits- und Fachkräften sind die großen Herausforderungen im Bereich des Arbeitsschutzes. Der Arbeitsschutzbericht ist ein wichtiges Instrument, um durch umfassende Daten und Analysen Transparenz zu schaffen, die wesentlichen Betätigungsfelder im Arbeitsschutz aufzuzeigen und die Öffentlichkeit für die Bedeutung sicherer und gesunder Arbeitsbedingungen zu sensibilisieren.“
Ausgewählte Ergebnisse aus dem Arbeitsschutzbericht 2023:
Kontrolltätigkeit:
Das Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz (TLV) ist für den Vollzug des Arbeitsschutzrechts im Freistaat Thüringen zuständig. Im Berichtszeitraum 2023 waren 85.700 Betriebe und insgesamt 920.805 Beschäftigte zu betreuen. Davon wurden 2.003 Betriebe aufgesucht. Das ist ein Anteil von 3,2 Prozent der erfassten Betriebsstätten mit Beschäftigten.
Weitere Eckdaten:
· 2.370 Überprüfungen in Arbeitsstätten
· 2.402 Kontrollen der Arbeitsschutzorganisation in den Betrieben
· 1.985 Überprüfungen technischer Arbeitsmittel und Medizinprodukte
· 947 Revisionen zum Umgang mit Gefahrstoffen
· 899 Inspektionen überwachungsbedürftiger Anlagen, wie Flüssiggasbehälter, Aufzüge und Dampfkessel
Auf dem Gebiet des sozialen Arbeitsschutzes fanden 1.763 Überprüfungen zu einzelnen Sachgebieten statt, bei denen wie in den Vorjahren die Einhaltung von Arbeitszeitvorschriften im Vordergrund stand.
Alles in allem wurden im Jahr 2023 11.258 Überprüfungen in Unternehmen beziehungsweise Betrieben durchgeführt. Das entspricht einer Erhöhung von sieben Prozent gegenüber dem Jahr 2022 (10.480 Überprüfungen).
Arbeitsunfälle:
Im Vergleich zu 2022 ist die Zahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle leicht gestiegen. Den Thüringer Arbeitsschutzbehörden wurden im Berichtsjahr 6.590 Arbeitsunfälle gemeldet (2022: 6.588).
Dabei wurden sechs tödliche Arbeitsunfälle angezeigt, die gleiche Anzahl wie im Vorjahr. Bei den schweren Unfällen gab es einen Rückgang, und zwar von 30 im Jahr 2022 auf 27 im Jahr 2023.
Berufskrankheiten:
Im Jahr 2023 erreichten die Thüringer Arbeitsschutzbehörden 2.304 Verdachtsanzeigen auf das Vorliegen einer Berufskrankheit (2022: 2.845). Davon wurden 601 Fälle als berufsbedingt eingeschätzt (2022: 522).
Unter den Anzeigen dominierten mit 145 Fällen COVID-19 Infektionen. An zweiter Stelle folgten mit 125 Fällen Lärmschwerhörigkeiten, gefolgt von Hauterkrankungen infolge der Einwirkung natürlicher UV-Strahlung.
Der vollständige Bericht ist zu finden unter: https://www.tmasgff.de/verbraucherschutz/arbeitsschutz