Sozialministerin Werner übergibt Fördermittelscheck in Neudietendorf
Die Thüringer Landesregierung hat mit AGATHE ein Programm entwickelt, das von Einsamkeit und Isolation betroffenen Menschen eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen soll.
Nachdem im Juli der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt neu mit der Umsetzung des Programms begonnen hat, folgt nun der Landkreis Gotha. Dazu wird die Thüringer Sozialministerin Heike Werner am kommenden Montag in Neudietendorf einen symbolischen Fördermittelscheck an den Landrat des Landkreises Gotha, Onno Eckert, überreichen.
„AGATHE ist ein Erfolgsprojekt. Ich freue mich sehr, dass der Landkreis Gotha nun auch dabei ist. Mit dem Diakoniewerk Gotha und dem Krügerverein sind zwei sehr erfahrene Partner in der Sozialbetreuung mit im Boot. Beide sind bereits im Rahmen des Landesprogramms ‚Solidarisches Zusammenleben der Generationen‘ aktiv und vor Ort sehr gut vernetzt. Das ist wichtig, um zügig den Kontakt zu den älteren Menschen in der Region aufzunehmen“, erklärt dazu die Ministerin.
Die Koordination des Projektes wird aus dem Landratsamt heraus im Rahmen der integrierten Sozialplanung erfolgen. So können Bedarfslagen frühzeitig erkannt werden und in laufende Prozesse einfließen.
„Für Seniorinnen und Senioren gibt es bereits viele Angebote im Landkreis – sei es im ländlichen Raum als auch in unseren Städten. Wichtig ist, dass die älteren Generationen diese auch kennen“, sagt Landrat Onno Eckert und ergänzt: „Aus der Einsamkeit herauszukommen, kann Seniorinnen und Senioren Überwindung kosten. Umso wichtiger sind die AGATHE-Fachkräfte, die mit ihnen auf Augenhöhe sprechen und sich ihrer Belange annehmen.“
Hintergrund:
AGATHE hat zum Ziel, die Bedürfnisse älterer Menschen in den Fokus zu rücken, mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und Vereinsamung vorzubeugen. Dazu unterbreiten ausgebildete AGATHE-Fachkräfte älteren Menschen, die potenziell von Isolation und Einsamkeit bedroht sind oder diese bereits verspüren, Angebote zur gesellschaftlichen Teilhabe. Darüber hinaus beraten die Fachleute zu den Herausforderungen des Alltags älterer Menschen, wie beispielsweise Pflege, Wohngeld, Medienkompetenz und Vorsorge etc.
Die Erkenntnisse aus der Beratungs- und Betreuungstätigkeit dienen auch kommunal Verantwortlichen, Bedarfslagen in Planungsprozesse für die soziale Infrastruktur einfließen zu lassen und diese bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.
Eine erste Evaluation des Programmes nach drei Jahren Laufzeit hatte ergeben, dass die aufsuchende Beratung im Rahmen des Programms das psychische Wohlbefinden und damit auch die Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren teilweise erheblich steigern konnte. Die besuchten Menschen haben häufiger an Aktivitäten teilgenommen und so ihre sozialen Kontakte erhöht.
Inzwischen setzen 14 Landkreise und kreisfreie Städte das Programm AGATHE erfolgreich um: Landkreis Altenburger Land, Landkreis Gotha, Ilm-Kreis, Kyffhäuserkreis, Landkreis Nordhausen, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Landkreis Sonneberg, Landkreis Sömmerda, Unstrut-Hainich-Kreis sowie die kreisfreien Städte Erfurt, Gera und Jena.
Seit der Einführung von AGATHE im Jahr 2021 sind die eingesetzten Haushaltsmittel des Landes kontinuierlich gestiegen: von rund 546.000 Euro im Jahr 2021, auf 1,9 Millionen Euro im Jahr 2022 und 2,6 Millionen Euro im Jahr 2023. Für das Jahr 2024 sind 3,8 Millionen Euro im Landeshaushalt vorgesehen.