Am 10. Mai 1874 eröffnete der Wirt Otto Bertuch auf dem Kranberg sein Restaurant „Berggarten“, das auch 150 Jahre später zu den beliebtesten Ausflugslokalen der Stadt Gotha und ihrer Gäste zählt. Damit war in direkter Nähe zur Stadt eine weitere Ausflugsattraktion entstanden, die ganz den Plänen des Stadtrates um Oberbürgermeister Otto Liebetrau entsprach „angenehme, lohnende und zugleich bequeme Ausflüge in der Nähe der Stadt“ zu schaffen. 1873 hat die Stadt Gotha für 2.800 Taler das 4,12 Hektar große Gelände erworben, das 1794 von Ernst Friedrich Arnoldi angelegt wurde und seit 1806 umzäunt war und in dem seit 1830 der Arnolditurm stand.
Die einst unbewaldeten Anhöhen rund um Gotha wurden ab Beginn des 19. Jahrhunderts zu Gärten und Waldparzellen verwandelt, wobei die Familie Arnoldi eine Vorbildrolle in der Entwicklung einnahm. Der im Jahr 1872 gegründete Verschönerungsverein für die Stadt Gotha war der Stadtverwaltung ein wichtiger Partner bei der Gestaltung und Zugänglichkeit des Galberges und des Seeberges. Der Ankauf des völlig verwilderten Berggartens durch die Stadt Gotha war möglich, weil dieser schon am 7. Juni 1873 dem Verschönerungsverein in Obhut übergeben worden ist und dieser sofort begann, dort mit städtischen Mitteln die Anpflanzungen auf dem Galberg auszuführen. Die Promenadenwege baute der Verein. Die Bepflanzung der kargen Böden war schwierig, gelang aber mit großem Pflegeaufwand.
Im Jahr 1897 schuf die Stadt am Kranberg den sogenannten Stadtpark und die Obstplantage „In der Klinge“. Die hohe Popularität die dieser Höhenzug in Gotha genießt kam erstmals 1828 zum Ausdruck, als sich hunderte Bürgerinnen und Bürger für den Bau eines Bürgerturmes in Erinnerung an den alten abgerissenen Arnolditurm einsetzen, der am 1830 eröffnet werden konnte und heute ein wichtiges neues Ausflugsziel in nächster Nähe zur Stadt darstellt.
Die Stadt Gotha widmet sich im Jubiläumsjahr „150 Jahre Berggarten“ ganz besonders diesem schönen Teil Gothas, denn mit Hilfe der Bundesregierung konnte ein Förderprogramm für Gotha erkämpft werden, welches bis zu einer Million Euro für die ursprüngliche Gestaltung des Areals als Erholungszentrum bereitstellt.
Vom 1. Mai bis 30. Juni 2024 läuft eine Bürgerbeteiligung zum Gartendenkmal „Stadtpark – Arnoldigarten“ mit online-Befragung und am 31. Mai 2024, werden von 10:00 bis 18:00 Uhr im Berggarten im Bürgerdialog alle Fragen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger zur Neugestaltung aufgenommen. Die Stadtverwaltung freut sich auf rege Beteiligung, auf Erinnerungen an bestimmte Orte des Areals und Wünsche.
Zur Online-Befragung:
https://pubinplan.th-deg.de/stadtpark-west
