Symbolischer Scheck an neuen Träger übergeben
Einen Zuwendungsscheck in Höhe von 120.000 Euro hat heute die Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstelle Gotha von Landrat Onno Eckert überreicht bekommen. Zusammen mit dem Zweiten Beigeordneten Thomas Fröhlich und Sozialamtsleiterin Peggy Hirsch war er außerdem vor Ort, um den neuen Träger der Beratungsstelle besser kennenzulernen. Denn: Zum 1. Januar 2024 hat der THEPRA Landesverband Thüringen e. V. die Gothaer Einrichtung übernommen. Zuvor hatte der Thüringer Arbeitslosenverband e. V. die Einrichtung über 30 Jahre geleitet. Weil dieser sich aber voraussichtlich bis zum Sommer aus strukturellen und personellen Gründen auflösen wird, brauchte es einen neuen Träger. „Ich bin froh, dass dieser durch den THEPRA Landesverband Thüringen gefunden wurde. Und noch mehr freut es mich, dass der Trägerwechsel so reibungslos über die Bühne gegangen ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind übernommen worden, sodass sich auch für die Klientinnen und Klienten vor Ort nichts ändert“, so Landrat Onno Eckert. „Dass die Einrichtung eine enorm wichtige Anlaufstelle für Menschen ist, die in finanzielle Not geraten sind, zeigen die Zahlen jedes Jahr aufs Neue.“
Beratungsbedarf steigt
Immer mehr Menschen nutzen die Beratungsmöglichkeiten der Einrichtung. Allein im vergangenen Jahr waren es 1.344 Haushalte und Einzelpersonen (2022: 1.193). Davon waren 809 in der Langzeitbetreuung und 535 in der Kurzzeitbetreuung (ein bis drei Gespräche). Insgesamt haben die Mitarbeiter:innen der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstelle 1.694 persönliche Beratungsgespräche geführt (2022: 1.558). Hinzu kommen rund 2.500 telefonische Gespräche. Das Durchschnittsalter der Ratsuchenden in der Langzeitberatung lag nach Angaben der Einrichtung bei 44 Jahren. Ein Großteil der Klient:innen im vergangenen Jahr war berufstätig.
Oft sind es mehrere Faktoren, die zur Überschuldung führen. „Zum Beispiel wenn bei einem ohnehin schon niedrigen Einkommen unerwartete Ereignisse eintreten“, erklärt Einrichtungsleiterin Petra Gierke. „Das können eine Scheidung oder Trennung sein, eine gescheiterte Selbstständigkeit oder auch die gestiegenen Lebenshaltungskosten, die 2023 ein großes Thema waren.“ Zugenommen haben laut Gierke außerdem Schulden durch Online-Einkäufe.
Wer in die Überschuldungsfalle getappt ist, kann sich in der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstelle in der August-Creutzburg-Straße 17 in Gotha kostenlos fachkundigen Rat einholen. Die Mitarbeiter:innen sind außerdem telefonisch unter der 03621 403208 und per E-Mail an schuldnerberatung-gth@thepra.info erreichbar. Bis zum Jahr 2022 hatte der Landkreis die Beratungsstelle mit 110.000 Euro gefördert. Aufgrund gestiegener Kosten wurde der Betrag im vergangenen Jahr um 10.000 Euro erhöht. Das Geld fließt in Personal- und Sachkosten und trägt somit dazu bei, dass die Einrichtung ihre Arbeit fortsetzen kann.