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Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Gesundheitsministerin Heike Werner: “Respektvolles Zusammenleben von Menschen mit und ohne HIV muss endlich selbstverständlich werden“

Die Thüringer Sozial- und Gesundheitsministerin Heike Werner ruft auch anlässlich des diesjährigen Welt-Aids-Tages am 1. Dezember dazu auf, jeder Form von gesellschaftlicher Ablehnung und Ausgrenzung entgegenzuwirken.

„Menschen mit HIV sollten ohne Stigmatisierung leben können. Ein respektvolles Zusammenleben von Menschen mit und ohne HIV muss endlich eine Selbstverständlichkeit werden“, so die Ministerin.

In Deutschland lebten Ende 2021 nach Angaben des Robert Koch-Instituts 90.800 Menschen mit HIV. Weltweit waren es 2022 nach Angaben der Vereinten Nationen 39 Millionen Menschen. Noch immer werden Betroffene im alltäglichen Leben mit Vorurteilen und Benachteiligungen konfrontiert. Die Gemeinschaftsaktion zum Welt-Aids-Tag steht daher in Deutschland auch in diesem Jahr unter dem Motto: „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ 

Sieben Protagonistinnen und Protagonisten mit HIV berichten in der Kampagne von ihrem alltäglichen Erleben, ihrem Coming-out als HIV-positiv und ihrem Umgang mit gesellschaftlichen Widerständen. Dazu erklärt Heike Werner: „Die Kampagne spiegelt die Lebenswirklichkeit von HIV-Infizierten im Jahr 2023 wieder und lädt zum Hinterfragen eigener Haltungen ein. Menschen mit HIV können heute leben wie alle anderen. Niemand muss sich Diskriminierung gefallen lassen. Wir alle können unser Wissen aktualisieren, indem wir beispielsweise die Informationsangebote rund um den Welt-AIDS-Tag der AIDS-Hilfen in Thüringen nutzen.“ 

Mit Stand vom 15. November 2023 beträgt die Zahl der gemeldeten HIV-Neuinfektionen in Thüringen in diesem Jahr 40 (Quelle: Robert-Koch-Institut). Die Daten zu gemeldeten Neudiagnosen der Vorjahre 2012 bis 2022 stellen sich wie folgt dar:

20122013201420152016201720182019202020212022
3338434040363644334334

Quelle: Robert-Koch-Institut, SurvStat@RKI 2.0, https://survstat.rki.de 

Nachdem unter den Neudiagnosen auch immer häufiger heterosexuelle Kontakte stehen, appelliert Ministerin Werner an die breite Öffentlichkeit: „Menschen können sich unabhängig von Geschlecht, Alter oder sexueller Orientierung mit HIV infizieren. Seien Sie vorsichtig und nutzen Sie Verhütungsmethoden, wenn Sie Ihr Gegenüber nicht gut kennen oder unsicher sind. Nur so können Sie sich selbst und in der Folge auch andere vor einer möglichen Ansteckung schützen. Die Gesundheitsämter und Aids-Hilfen bieten niedrigschwellige Beratungs- und Testangebote an, die auch anonym in Anspruch genommen werden können.“

Zum Hintergrund:

Der Welt-Aids-Tag findet im Jahr 2023 zum 36. Mal statt. Seit 1988 wird er jährlich am 1. Dezember begangen. Mit zahlreichen Aktionen erinnern Regierungen, Organisationen und Vereine weltweit an diesem Tag an HIV und Aids. Sie rufen dazu auf, aktiv zu werden und Solidarität mit den von HIV betroffenen Menschen zu zeigen.

Laut dem Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts wurden bis zum 1. Mai 2023 für das Jahr 2022 insgesamt 3.239 gesicherte HIV-Neudiagnosen in Deutschland gemeldet. Im Jahr davor waren es noch rund 1.000 weniger. Das Robert-Koch-Institut weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die aktuellen Fallzahlen immer auch im Kontext zu Migrationsbewegungen betrachtet werden müssen. 

1.014 HIV-Neudiagnosen wurden aus der Personengruppe der MSM (Männer, die Sex mit Männern haben) gemeldet. Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts hat sich die Zahl in den vergangenen drei Jahren kaum verändert. Auffällig war der im Jahr 2022 zu verzeichnende Anstieg der Neudiagnosen bei heterosexuellen Kontakten um 92 auf 539 (+21 Prozent), davon waren 372 Frauen und 166 Männer. (Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2023/Ausgaben/35_23.pdf?__blob=publicationFile)

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: 

https://www.welt-aids-tag.de/ oder http://www.rki.de/hiv

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