20. August 2023, 14 Uhr – Herzogliches Museum Gotha, Skulpturensaal
„Was besprachen die Illuminaten bei ihren geheimen Zusammenkünften?“ Diese Frage beantwortet eine szenische Aufführung, die am Sonntag, 20. August, im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Freimaurer und Mysterien Ägyptens in Gotha“ stattfindet. Mitglieder des Forschungszentrums Gotha der Universität Erfurt werden im Skulpturensaal des Herzoglichen Museums eine Sitzung der Gothaer Minervalkirche vom 18. Dezember 1786 aufführen. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr, der Eintritt ins Museum beträgt acht Euro (ermäßigt vier). Um einen freiwilligen Unkostenbeitrag für die Veranstaltung wird gebeten.
Im Jahr 2018 wurde am Forschungszentrum Gotha die Arbeitsstelle „Illuminatenforschung“ eingerichtet, welche die schriftlichen Nachlässe des Ordens und seiner Mitglieder erschließt und öffentlich zugänglich macht. Bei der Nachstellung einer Sitzung der Gothaer Minervalkirche – dem illuminatischen Pendant zur Freimaurerloge – stützten sich die Wissenschaftler auf ihre Forschung.
Dank einer sehr guten Quellenlage können sie die Sitzung fast minutiös rekonstruieren: „Wir müssen nicht viel improvisieren, interne Berichte über die Sitzung und auch die einzelnen Vorträge der Mitglieder liegen uns vor“, sagt Dr. Markus Meumann, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Forschungszentrums. Doch am Sonntag wechselt auch er die Rolle: Als Christian Georg von Helmolt wird er als Superior der Minervalkirche die Sitzung seiner fünf Brüder leiten.
Noch bis zum 15.Oktober 2023 informiert die Ausstellung „Freimaurer und Mysterien Ägyptens in Gotha“ über Ursprünge und Ziele der Freimaurerei, erläutert wichtige rituelle Symbole und zeigt Kleidung, Ritualgegenstände und Alltagsaccessoires der Logenmitglieder. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die bedeutende Frühphase der Freimaurerei in Thüringen. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist der Freimaurerei und dem Illuminatenorden in Gotha während der Regierungszeit von Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg gewidmet. Auch die Mysterien-Kultur des Alten Ägyptens, das im 18. Jahrhundert den Freimaurern als Inbegriff des symbolischen Ausdrucks und der geheimen Kulte galt, steht im Fokus.