Der Verwaltungsrat der AOK PLUS hat sich am 18. Dezember 2020 auf den Zusatzbeitragssatz in Höhe von 1,2 Prozent für die Zeit ab 1. Januar 2021 verständigt. Der neue allgemeine Beitragssatz beträgt damit zukünftig 15,8 Prozent. „Dass wir nach vier Jahren Stabilität unseren Beitragssatz so deutlich erhöhen müssen, schmerzt uns sehr“, betont der Verwaltungsratsvorsitzende Sven Nobereit. „Die Corona-Pandemie ist dafür nicht die Hauptursache. Vielmehr haben die zahlreichen Gesetze des Bundesgesundheitsministeriums die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung deut-lich nach oben getrieben.“ Der Bundestag hat der AOK PLUS mit dem Versorgungsverbesserungsgesetz (GPVG) die Rücklagen entzogen, die dafür gedacht waren, den Beitragssatz für die Mitglieder und Arbeitgeber in Sachsen und Thüringen stabil zu halten. „Dass die Bundesregierung sich der Rücklagen der Beitragszahler bedient, um für das Wahljahr 2021 die selbst erzeugten finanziellen Lücken zu stopfen, ist ein ungeheuerlicher Vorgang“, so Nobereit weiter. Neben den stark gestiegenen Ausgaben durch die vielen verabschiedeten Gesetze und dem Griff der Politik in die Rücklagen der Krankenkassen belasten die Veränderungen am Finanzausgleich zwischen den Kassen die Beitragszahler der AOK PLUS zusätzlich. Die Bundespolitik hatte entschieden, ab 2021 mehr Gelder in die Regionen mit höheren Ausgaben und damit insbesondere in Ballungsräume zu lenken. Diese Gelder fehlen nun in den eher ländlichen Gebieten von Sachsen und Thüringen. „Unser Ziel bleibt es aber weiterhin, zu den attraktivsten und günstigsten Krankenkassen in Deutschland zu gehören. Und dies mit einem Leistungsangebot, das weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausreicht“, sagt Iris Kloppich, alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrates auf Versichertenseite. „Auf unsere starken Leistungen, den mehrfach ausgezeichneten Service und die gute Erreichbarkeit können unsere Versicherten sich auch in Zukunft verlassen. Ich denke hier an unser flächendeckendes Filialnetz und die damit verbundene individuelle Beratung. Gerade in diesen schwierigen Zeiten bieten wir unseren Kunden Sicherheit. Gleichzeitig werden wir in den kommenden Jahren neue Impulse bei der Vernetzung und Digitalisierung des Gesundheitswesens setzen. Davon profitieren unsere Versicherten, Arbeitgeber und Gesundheitsberufe gleichermaßen. Besonders in der Corona-Pandemie sind die digitalen Angebote eine sichere Alternative.“ Hintergrundinformation: Der Verwaltungsrat verurteilt die Eingriffe des Staates in die Rücklagen der Beitragszahler scharf und fordert, die Selbstverwaltung nicht weiter zu beschädigen. Sie brauche Handlungsfreiheit und keine Bevormundung. Auch der Vorstand der AOK PLUS hatte sich bereits im Oktober 2020 entsprechend positioniert (https://plus.aok.de/finanzen). |