NachrichtenPolitik

Einstellung des Präsenzunterrichts ab 16. Dezember 2020

Thüringens Bildungsminister Helmut Holter hat am Wochenende die Entscheidung zur Einstellung des Präsenzunterrichts an allen Thüringer Schulen ab dem 16. Dezember 2020 getroffen. „Ich gehe diesen Schritt in der klaren Erwartung, dass es nun auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen zu einem harten Lockdown kommen muss. Auch muss es für Eltern zusätzliche Möglichkeiten geben, bezahlten Urlaub zu nehmen.“ Entsprechende Entscheidungen werden derzeit von den Ländern und dem Bund vorbereitet. „Der Bildungsbereich muss und wird seinen Beitrag leisten, um die Pandemie einzudämmen. Das Aussetzen des Präsenzunterrichts darf nun aber nicht dazu führen, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Kontakte im öffentlichen und privaten Raum verstärken. Ich fordere alle Schülerinnen und Schüler auf, möglichst viele Kontakte zu vermeiden und dafür die digitalen Möglichkeiten zu nutzen“, so Minister Holter weiter.

Alle Schülerinnen und Schüler in Thüringen werden vom 16. bis 22. Dezember 2020 und vom 4. bis 8. Januar 2021 im häuslichen Lernen unterrichtet. Der Präsenzunterricht wird für diese Zeit ausgesetzt mit der Ausnahme, dass die für den Schulabschluss 2021 unaufschiebbaren Klassenarbeiten und Klausuren unter Einhaltung der Hygienebestimmungen stattfinden dürfen.

Für Kinder der Klassenstufen 1 bis 6 und der Förderschulen wird bei Bedarf eine Notbetreuung angeboten. Eine Vorabanmeldung ist erforderlich. Hygiene- und Infektionsschutzkonzepte gelten selbstverständlich weiter.

Damit sind weitere Verzögerungen im Lernablauf des laufenden Schuljahres unvermeidbar. Das Ministerium arbeitet an umfassenden Konzepten, um dem nach dem Jahreswechsel begegnen zu können. Genaue Festlegungen können jedoch erst erfolgen, wenn die Ausnahmesituation der generellen Schließung beendet ist.

Falls es in Bund und Ländern zu entsprechenden Regelungen auch für Kindergärten kommt, wird auch dort bei Bedarf eine Notbetreuung angeboten.

Minister Holter: „Für die Thüringer Schülerinnen und Schüler und für viele Familien ist es eine weitere harte und bittere Entscheidung. Ich habe es im Frühjahr gesagt und ich betone es auch jetzt: Unsere Bildungseinrichtungen sind zu wichtig, um allein sie zu schließen oder immer wieder ihre Schließung vor allen anderen Bereichen zu fordern. Sie können auch nicht die Folgen der Pandemie allein schultern. Um die Pandemie zu bekämpfen, ist zum Wohle aller Menschen eine deutliche Verhaltensänderung aller Menschen zwingend, ob jung, ob alt, ob man Covid-19 bereits hatte oder nicht, ob man dem Virus unbedarft gegenüber steht oder mit berechtigter Sorge. An den Schulen und Kindergärten in Thüringen haben die Menschen seit dem Frühjahr ihr Verhalten drastisch geändert. Oft ging das zu Lasten der eigentlichen, wichtigen pädagogischen Konzepte. Mit großem Verantwortungsbewusstsein und bewundernswerter Disziplin haben sich Kinder und Jugendliche an die Infektionsschutzregeln gehalten, die wir entwickelt und die die engagierten Pädagoginnen und Pädagogen vor Ort an jede Schule und jeden Kindergarten angepasst und umgesetzt haben. Sie haben dafür gesorgt, dass die Schulen nicht Treiber des Infektionsgeschehens sind. Das können wir an den Zahlen ablesen. Ich trete daher erneut jedem Versuch entgegen, den Schulen und Kindergärten Schuld zuzuschieben oder sie zu Sündenböcken für das zu machen, was die gesamte Gesellschaft bisher nicht erreicht hat. Ich betone auch noch einmal, dass ich kein Verständnis habe für unbegründete kommunale Alleingänge und Sonderwege. Regionale Reaktionen laut Stufenplan müssen erfolgen, wo es nötig ist. Dem wird die Landesregierung auch weiter zustimmen. Eigenmächtigkeiten, die die Stufenvorgaben der Landesregierung unterlaufen, ohne dass dafür hinreichender Grund besteht, verunsichern Familien und sind auch rechtsstaatlich höchst zweifelhaft.“

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