Warum die Gastronomin Janine Gerks trotz Schwierigkeiten Chancen sieht

Janine Gerks freut sich. Natürlich hat sie wie alle anderen Gastronomen gerade ein Problem. Sie betreibt das Moses-Café und Weinbar im Kaufhaus Moses in Gotha. Coronabedingt musste sie im März schließen. Anfang Mai öffnete sie wieder täglich für drei Stunden. To-go, wie es heute so schön heißt, wenn man sich nicht hinsetzen darf, sondern weitergehen muss.

Doch die sechs Wochen verordneter Pause hat sie nicht untätig verbracht. Gleich zwei neue Projekte nahm sie in Angriff – und das dritte folgt im Oktober.

Als klar war, dass Gastronomie nur noch als Mitnehm-Variante möglich ist, aktivierte sie den kleinen Kiosk auf dem Neumarkt neben der Margarethenkirche früher als geplant. Eigentlich wollte Janine Gerks ihn – wie im letzten Jahr – nur ein paar Sommermonate lang öffnen. „Ich habe gesehen, dass es in der Innenstadt nur wenige Möglichkeiten für die Menschen gibt, sich einen Kaffee zu holen oder eine Portion Eis“, erklärt sie. Also stellte sie sich in den kleinen Kiosk und bediente fröhlich durchs große Fenster.

Als das komplette Kaufhaus Moses am 4. Mai wieder öffnen durfte, gab es im Café auch Mittagessen – natürlich nur zum Mitnehmen. Doch seitdem es vom 15. Mai an erlaubt ist, auch ein Restaurant wieder zu öffnen, zögerte sie nicht lange. „Wir haben uns unseren Raum angeschaut, gemessen und probiert. Jetzt stehen alle Tische vorschriftsmäßig“, erzählt Janine Gerks. Jedenfalls soweit man heute schon Vorschriften habe. Es gibt einen Extratisch für Mütter mit Kinderwagen und einen für Familien mit Kindern. Ansonsten gibt es nur Tische mit Zweierbelegungen. Schwarze Klebestreifen auf dem Fußboden machen unmissverständlich klar, welches das eigene Territorium ist. Es bleibt bei der Selbstbedienung, um die Kontaktmöglichkeiten zu senken.

Richtig mutig aber ist das Vorhaben, das sie am 1. Oktober startet. Am Buttermarkt eröffnet Janine Gerks eine Weinbar in den ehemaligen Räumen der Aroma-Salat Bar. Jeweils ab 17 Uhr kann man dort gemütlich sitzen und gepflegt Wein trinken oder eine Kleinigkeit essen. „Natürlich gab es Menschen, die mich vor diesem Schritt warnen wollten. Aber wenn alle nur jammern, passiert auch nichts. Also mache ich etwas.“ Dann fügt sie noch lachend hinzu: „Ich glaube an die Gastronomie in Gothas Innenstadt und hoffe, dass viele Kollegen den Weg aus der Krise schaffen.“

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