Zulassungsstatistik: Stromer legen 2019 abermals zu

Koreanische Marke am Beliebtesten – Oldtimer hoch in der Gunst

Der Bestand an Fahrzeugen mit voll- oder teilelektrischem Antrieb ist 2019 im Landkreis Gotha um 65 Prozent gewachsen. Das geht aus der nun vorgelegten Kfz-Zulassungsstatistik hervor, die vom Straßenverkehrsamt des Landratsamtes erstellt wurde. Danach waren im vergangenen Jahr mit 844 Stromern abermals deutlich mehr auf den heimischen Straßen unterwegs als noch 2018 (513 Fahrzeuge, 2017: 326). Unter ihnen hat sich die Zahl der ausschließlich per Batterie betriebenen Wagen auf 287 mehr als verdoppelt (2018: 133, 2017: 67). Die so genannten Hybridmodelle mit einem zusätzlichen Verbrennungsmotor legten bei den Benzinern um 110 Modelle auf 438 Exemplare zu, bei den Dieseln immerhin um 67 auf 119 Stück.

„Zwar machen die Elektrofahrzeuge im Gesamtbestand der PKW bisher nur wenig mehr als ein Prozent aus, doch aufgrund ihrer hohen Zuwachsraten kann man inzwischen von einer anhaltenden Entwicklung sprechen“, bilanziert Mario Weigand als Leiter des Straßenverkehrsamtes. Platzhirsche im elektrisch betriebenen Segment sind nach wie vor die asiatischen Hersteller: Unter den rein elektrischen Autos führt die koreanische Marke Hyundai mit den 110- bzw. 69-mal zugelassenen Modellen Kona und Ioniq das Teilnehmerfeld an, bei den Hybriden teilen sich Hyundai und Toyota mit dem Ioniq und Auris bei jeweils 49 Wagen den ersten Platz. Als einziger deutscher Hersteller rangiert Audi mit 48 Hybriden des Modells A6 unter den Top-Fünf. Dagegen nehmen sich die 13 Wagen der US-Pioniermarke Tesla, ein Jaguar I-Pace und der Elektro-Trabant der Gothaer Stadtwerke als Exoten aus. Insgesamt sind derzeit 305 (2018: 134) Kennzeichen vergeben, die mit dem Buchstaben „E“ enden und den Fahrern andernorts Vorteile wie bevorzugte Parkberechtigungen oder die Nutzung von Bus-Fahrspuren in teilnehmenden Städten ermöglichen.

Wenn auch nicht gleichauf, steigt mit der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen die Zahl öffentlich zugänglicher Ladepunkte. Insgesamt stehen im Landkreis Gotha derzeit 30 Ladesäulen zur Verfügung (2018: 24), die überwiegend von Energieversorgern wie den Stadtwerken Gotha (Perthes-Forum), der Energieversorgung Inselsberg (Bad Tabarz, Friedrichroda), der TEAG (Mühlberg) oder der Ohra Energie (Georgenthal, Ohrdruf) betrieben werden. 20 Stromzapfsäulen sind rund um die Uhr für E-Auto-Fahrer verfügbar; die übrigen bleiben Gästen oder Kunden der anbietenden Unternehmen vorbehalten.

Hyundai verdrängt VW von Platz 1 der Käufergunst

2019 ist allerdings nicht allein die Zahl der Elektrofahrzeuge gestiegen: Mit 7.326 Neuzulassungen von Fahrzeugen aller Art – also auch Lkw, Anhänger, Motorräder – verzeichnete die Zulassungsbehörde wiederholt ein Rekordjahr (2018: 6.694, 2017: 6.647). Die Gesamtzahl aller zugelassenen Fahrzeuge stieg auf 108.932 an (2018: 107.739). Dabei zeigten sich die Autobesitzer zwischen Fahner´scher Höhe und Rennsteig weniger markentreu als in den Vorjahren. Die meisten Neuzulassungen entfielen 2019 erstmals auf den koreanischen Hersteller Hyundai mit genau 800 Fahrzeugen (2018: 658), unter denen die Modelle i30 (168) und Kona (165) die Platzhirsche waren. Volkswagen, bislang Primus in der Kundengunst, fuhr mit 707 Neuzulassungen (2018: 833) einen deutlichen Rückgang in den Absatzzahlen ein, der sich bis zu den Modellen der Golf-Familie (2019: 125; 2018: 165) fortsetzte. Auf Platz drei rangierte mit 411 Fahrzeugen die VW-Tochter Skoda (2018: 374), die Plätze vier und fünf belegen die Marken Opel (268; 2018: 336) und Renault (259; 2018 nicht unter den Top-Fünf gelistet).

Benziner behalten bei Verbrennern die Nase vorn

Auffällig ist bei den neu zugelassenen PKW die Verstetigung des Anteils der dieselbetriebenen Fahrzeuge: War 2017 noch gut jeder Dritte Neuzugang ein Selbstzünder (1.382 Autos, rund 31 %), so kamen 2018 nur 1.113 Diesel-PKW frisch vom Händler auf die Straße, womit die Quote auf 26 % sank. 2019 lag der Selbstzünderanteil bei 27 % oder 1.253 Autos.

Oldtimer bleiben beliebte Alternative

Ebenfalls ungebrochen ist der Drang nach betagter Technik: Insgesamt 660 Fahrzeuge, davon 460 PKW, 59 Motorräder sowie 65 Lkw und 49 Traktoren, konnten sich mit einem H-Kennzeichen schmücken (2018 insgesamt 586 Fahrzeuge). Blickt man bis ins Jahr 2011 zurück, dann hat sich der Bestand mehr als verdoppelt (seinerzeit 285 Fahrzeuge). Für eine Oldtimer-Einstufung muss das jeweilige Fahrzeug mindestens 30 Jahre alt sein. Die Hitliste der Oldtimer führt ein Ford T Touring Baujahr 1923 an. Bei den Traktoren liegen zwei Lanz Bulldogs von 1938, bei den Lkw ein Citroen 23U Baujahr 1938 vorn. Eine BMW R2 mit Erstzulassung 1932 hält den Altersrekord unter den Motorrädern. Zusätzlich zu den per H-Kennzeichen erfassten Oldtimer finden sich 374 hochbetagte Automobile mit dem roten 07-er Nummernschild im Zulassungsbestand.

Lokalpatrioten nutzen Kennzeichenmitnahme

Seit 2011 besteht die Möglichkeit, beim Wohnortwechsel des Halters die Kennzeichen in den neuen Zulassungsbereich mitzunehmen. Diese Möglichkeit nutzen Autofahrer noch immer gern. Von anfangs (2011) 284 fremden, aber auf Gotha registrierten Kennzeichen stieg deren Zahl bis Ende 2019 auf 2.200 (2018: 1.837). Im Gegenzug beweisen die Halter von 1.851 Fahrzeugen (2018: 1.508) in der Fremde Lokalpatriotismus und haben immer noch ein GTH-Kürzel an der Stoßstange, obwohl der Zulassungsbereich ein anderer ist.

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