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Basketball in Gotha: Interview mit Rockets-Trainer Valentino Lott

„Es geht uns um den Spieler selbst!“

Rockets-Coach Valentino Lott über die Vorbereitung und die kommende Saison

Für Gothaer Basketball-Fans neigt sich eine kleine Leidenszeit dem Ende zu: Denn die BiG Rockets Gotha starten am 29. September gegen Würzburg in die kommende Saison. Damit gehen nun rund sechs Monate basketballfreie Zeit vorüber. Wie die Raketen vom Basketball in Gotha e. V. rund einen Monat vor der anstehenden Spielzeit in der 2. Regionalliga Nord gewappnet sind, weiß ihr Trainer Valentino Lott am besten.
 
Herr Lott, sie haben knapp fünf Wochen vor Saisonbeginn das erste gemeinsame Training absolviert, ist das richtig?

Ja, das stimmt. Es ist die erste Trainingseinheit in dieser Konstellation. Soll heißen, mit Doppellizenzspielern, Jugendspielern, wie beispielsweise aus der JBBL und dem Stammkader der Regionalligaspieler.
 
Also war es längst nicht das erste Training in der Vorbereitung?
Nein, natürlich nicht. Die Jungs haben zum Beispiel in der JBBL schon mittrainiert, oder beim Kooperationspartner in der dritten Liga in Erfurt, dann gibt es noch einen NBBL-Perspektivkader, sozusagen, und so weiter. Wir haben alle schön den Sommer durchgearbeitet und wenn nicht gerade jemand im Urlaub war, hatte er drei- bis viermal Training in der Woche. Einige waren sogar am Wochenende im Einsatz.
 
Woran haben Sie nun im ersten gemeinsamen Training gearbeitet?
Jetzt gilt es, grundlegende Spielzüge und gruppentaktisches Verhalten zu verinnerlichen. Das Schöne ist, fit sind alle, daran brauchen wir im Training nicht mehr zu arbeiten. Aber es sind einige sehr junge Spieler dazugekommen, wie Sven Belzer, Lou Fliege, Tom Rösler, Dominykas Pleta oder Fidelius Kraus, der zwar in der vergangenen Saison bereits zum Einsatz kam, nun aber seine erste richtige Saison spielen wird und viel Verantwortung bekommt. Dazu werden einige Oberligajungs stärker involviert: Simon Wettstein, Magnus Hüller, Paul Schierhorn. Also müssen wir uns als Team einfach finden.
 
Mit Lange, Kassioumis, Reinhardt und Müller haben vier ebenfalls junge Spieler Gotha und die Rockets verlassen. Ist die Mannschaft dennoch jünger geworden?
So wie sie jetzt trainieren, ja. Da sind aber auch einge aus der JBBL dabei. Die Jungs, die dann auf dem Parkett stehen werden, dürften nicht besonders jünger sein. Es sind ja nun mit Anthony Watkins und Robert Merz auch zwei Neue aus dem 2000er Jahrgang dabei. Dennoch sind wir eines der jüngsten, wenn nicht das jüngste Team der Liga, das stimmt schon.
 
Watkins und Merz – das sind zwei neue Namen. Woher kommen sie?
Sie sind beide Doppellizenzspieler, die auch für den Erfurter Kooperationspartner antreten dürfen. So verhält es sich übrigens auch mit Lucas Wobst, Lorenz Schiller, Moritz Lang, Pavle Danilovic, sowie Nils Wolter und auch Fidelius Kraus. Pro Spieltag wird demzufolge bestimmt wieder häufig das Personal wechseln. Das ist für den Zuschauer vielleicht nicht immer verständlich, insgesamt ist es aber das Beste für den Spieler und seine Entwicklung.
 
Immer mal ein neues Team, könnte man sagen. Macht das den Trainerjob schwerer?
Nun, wenn ich in der Bundesliga sitzen würde und könnte mir den Kader komplett selbst aussuchen, wäre das auch recht gemütlich. Aber ich wusste, worauf ich mich einlasse und das ist bei sogenannten Farm Teams eben so. Sie arbeiten mit höherklassigen Mannschaften zusammen, um jungen Spielern viel Spielzeit und Entwicklungspotenzial zu bieten. Und ich bin längst nicht der einzige Farm-Team-Coach in Deutschland, oder gar in der Liga.
 
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Mannschaft?
Es geht uns um den Spieler selbst. auf diese Weise zeigt sich der Erfolg nicht mit hohen Platzierungen, sondern eher dadurch, dass Lucas Wobst kürzlich im Testspiel mit den Erfurtern gegen einen Zweitligisten aus Jena 20 Punkte auflegen konnte. Die Saison zuvor hat er in Gotha tolle Leistungen gezeigt und sich Selbstvertrauen geholt und das auch immer wieder mit zum Kooperationspartner genommen. Das ist genau das, wo wir mit den jungen Spielern hin wollen. Letztlich ist es also irrelevant, ob wir Dritter, Vierter, oder Fünfter werden.
 
Nun hat sich Max Jäschke am rechten Außenband verletzt. Schafft er es rechtzeitig bis zum Saisonstart?
Ich denke, ja. Er war sehr aktiv in der Vorbereitung, daher müsste es bis Spieltag 1 hinhauen. Wenn Dr. Krech sagt, es dauert drei Wochen, dann dauert es auch drei Wochen.
 
Gerade auf der großen Position würde er ansosnten fehlen.
Ja, schon. Vor allem, weil uns der 2,10-Meter-Mann Andreas Kassioumis verlassen hat. Aber dadurch können wir eben auch etwas schneller spielen. Und wir haben genug hochgewachsene Jungs, die auf den großen Positionen dagegenhalten und verteidigen können.
 
An welchen Stellschrauben müssen Sie nun bis Saisonstart noch drehen?
Das Gute ist: Wir haben wirklich noch viel Zeit und können drei Mal in der Woche mit dem eigentlichen Regio-Kader trainieren. Wir werden vor allem basketballspezifische und spielerische Dinge reinbringen. Auch weiterhin wollen wir schnell in die Offensive kommen und gute Abschlüsse generieren.
 
Haben wir etwas Wichtiges vergessen?
Erwähnenswert ist sicherlich noch, dass wir uns gerade heimisch einrichten. Die Sporthalle der Kooperativen Gesamtschule Herzog Ernst soll nun permanent unsere Heimspielhalle sein. Wir haben zwar in der vorherigen Saison manchmal hier gespielt, aber nie hier trainiert. Das ändert sich nun. Außerdem darf hier am Spieltag getrommelt werden. Das ist schon wichtig. Was wäre Gotha ohne Trommeln?
 
Vielen Dank für das Gespräch.

2 thoughts on “Basketball in Gotha: Interview mit Rockets-Trainer Valentino Lott

  • Sie können keine Ziele verfolgen…. Das Team ist jedes Spiel neu aufgebaut… Jede Woche spielt ein anderer Spieler mit. Sie geben Jugendlichen die Chance sich im Herrenbereich zu beweisen! Das finde ich klasse!

    Solltest Du mich im Armdrücken besiegen, darfst Du weiter solche Kommentare schreiben. Ansonsten bist Du raus. Übrigens ich bin Alexander Arpasi!

    Wir haben in Gotha mittlerweile zwei Trainer mit A-Lizenz! Die wissen was sie machen!

    Antwort
  • Was ist den das für eine Grütze?
    Wenn Sie keine Ziele mit der Mannschaft verfolgen, hat BIG den falschen Trainer.
    Oder sieht sich BIG nur als Spieler Lieferant für Erfurt?

    Antwort

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