Kultur & Freizeit

Neue Fotoausstellung im Café Suzette

Ex-Konditormeister Frank Przybilla zeigt Städtecollagen im Café Suzette

Farbenfroh – geheimnisvoll – persönlich: Die Fotocollagen von Frank Przybilla sind bildhaft gewordene Erinnerungen an große Städte der Welt. Entstanden sind sie während der letzten knapp sechs Jahre, die er als Rentner auch fürs Reisen nutzte. Zu sehen sind sie vom 12. Januar an im Café Suzette in Gotha, Bebelstraße 8, zu den Öffnungszeiten des Cafés.

Vor knapp sechs Jahren hatte Konditormeister Frank Przybilla das Café Suzette an seinen Sohn René übergeben, der – ebenfalls Konditormeister – es mit der gleichen Philosophie wie sein Vater weiterführte: ehrliche Backkunst, hochwertige Torten, schmackhafte Leckereien. Aber noch eine andere Leidenschaft verband Vater und Sohn: die Fotografie. Doch was man als Konditor zeitlich kaum ermöglichen kann, das lebte der Rentner Frank Przybilla nun nach Herzenslust aus.

Im Gegensatz aber zu manchem fotografierenden Liebhaber wollte er nicht einfach nur abbilden, was er auf seinen Reisen vor der Kamera hatte. Akkurat und sorgsam verband er zehn oder auch mehr Fotos zu einem einzigen. Aus der Entfernung zeigen sie meistens deutliche Strukturen: Kreis, Parallelen, Dreieck oder horizontale Linien. Das eine oder andere Motiv rück dabei in den Vordergrund und gibt erste Hinweise auf den Inhalt. Doch je näher man herantritt, um so größer wird die Fülle der Motive. Dabei ordnet Frank Przybilla diese nicht nur nebeneinander an, sondern auch in der Tiefe. Bildteile überlagern und ergänzen sich, verbinden sich mit der Perspektive, schaffen imaginäre Räume. Menschen, Skulpturen, Schilder, Gebäude wuseln ineinander. Es ist so, als würde man in die eigene Erinnerung an New York, London oder Tallinn eintauschen.

Wer sich beim Betrachten nur fragt: „Was erkenne ich denn wieder?“, verpasst den eigentlichen Charme dieser Fotocollagen. Je unbekümmerter man in diese Bilder hineingeht, um so reicher ist die visuelle Ausbeute. Es macht einfach Freude, darin herumzuwandern, immer wieder neue Details und Bezüge zu entdecken – um dann wieder zurückzutreten und das Ganze auf sich wirken zu lassen.

Es sind keine Abbilder und schon gar nicht Dokumente. Die künstlich wirkende Farbigkeit, die sich eben nicht an der sogenannten Realität orientiert, hilf mit, dass wir diese Traum- und Erinnerungsbilder als eigenständige Werke erleben können.

Die Ausstellung beginnt am 12. Januar und ist bis zum Sommer zu sehen. Das Café ist geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr.

Fotos und Text: Dr. Bernd Seydel

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