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Sündigen für einen guten Zweck/ Statt Weihnachtsgeschenke gab es eine Hospiz-Spende

Auf die Plätzchen, fertig, los…
Naschen für einen guten Zweck – das konnte man jüngst in Schönau (Hörsel). 50 kg Plätzchen hatten die Mannen von KRUMBEIN rationell aus Bad Tabarz (Landkreis Gotha) vorab gebacken. Und die gab es beim traditionellen Weihnachtsmarkt auf dem Mühlenhof in Schönau gegen eine kleine Spende, die dem Kinderhospiz Mittelthüringen in Tambach-Dietharz zugutekommen sollte.

Bei dieser adventlichen Mühlenparty sind seit zwei Jahren auch die Bad Tabarzer dabei. Deshalb, weil Ralf Krumbein und Mühlenbesitzer und Freizeitbäcker Mario Wolf alte Kumpels sind. Sie drückten dereinst geneinsam in Sättelstädt die Schulbank. Aber weil alte (Schuljungen-)Liebe nicht rostet, verloren sie sich nie ganz aus den Augen.

Wolfs Mario macht eigentlich sonst in Holz, ist Tischler. Die Mühle erwarb er vor Jahren und damit auch die zugehörige Bäckerei. So, wie dereinst die Hexe im Märchen, fand der Holzwurm besonderen Gefallen am Uralt-Backofen. „Den wollte ich wieder in Betrieb nehmen…“ Als er sich vor elf Jahren mit diesem Gedanken an die zuständigen Behörden wandte, erntete er nur mitleidvolle Blicke.

Das focht ihn aber nicht an. So erfüllte er sich gleich zwei Träume – und obendrein auch noch jene von vielen Kunden, die er seither hat. Der gewitzte gute Wolf aus Schönau sanierte nämlich seinen traditionellen Backofen nicht aus Spaß an der Freud‘. Vielmehr war er scharf darauf, eigenes Brot zu backen. Obendrein nicht irgendeines, sondern reines Roggenbrot. Dessen Teig entstammt zudem einem fünfstufigen Schaumsauerverfahren und ist daher nicht nur saulecker, sondern auch ungemein bekömmlich.

Zweimal die Woche gibt es diese deliziösen Unikate – aber nur auf Bestellung. Die paar Laibe obendrauf, die der begabte Bäckerbusche aus dem Ofen holt, sind meist im Handumdrehen weg.

Diese Leidenschaft fürs Backen teilt Wolf mit seinem Schulfreund Krumbein. Der führt seit einiger Zeit den Familienbetrieb, der Maschinen für Bäcker und Konditoren herstellt. Für KRUMBEINs fleißige Helferlein sind deshalb Plätzchen keine Herausforderung. Einen dieser Stahlblechkollegen hatte KRUMBEIN-Techniker René Sinske mit nach Schönau genommen. Er zeigte dem staunenden Publikum, wie in wenigen Sekunden ein ganzes Backblech mit identischen Plätzchen verschiedenster Form gefüllt wurde. Wer schon einmal eine größere Menge Spritzteig verarbeitet und danach einen Tennis- respektive Bäckerarm hatte, der kann erahnen, welch Wohltat ein solches nimmermüde werdendes Maschinchen ist.

Sinskes Chef Ralf Krumbein hatte clevererweise gleich die ganze Familie mit ans Ufer der Hörsel geholt: Während seine große Tochter Denise (14) charmant die Plätzchen unters Volk brachte, hantierte Sohnemann Tom (9) – assistiert von seinem Freund und Wolfs Sohn Maxim (10) – wie ein alter Hase mit den von Sinske befüllten Backblechen.

Sie kamen dann in den bestens angeheizten Backofen, für den tatsächlich ordentlich Holz vor der Hütte lag. Bei 180-190 Grad riefen dann schon nach gut 10 Minuten die Plätzchen „Holt uns hier raus…“ Auf gut 15 kg Leckereien kam man so in kurzer Zeit. Die gingen dann wie die sprichwörtlich warmen Semmeln weg, als sie in den Mühlenhof zur öffentlichen Verkostung gebracht wurden.

Außer Krumbein unterstützten auch weitere Gewerbetreibenden und Firmen die Adventsaktion von Mario Wolf. So stiftete die Marksuhler Firma Hirschvogel ihre zwei XXL-Weihnachtsbäume, die tags zuvor noch der Betriebsweihnachtsfeier eine anheimelnde Atmosphäre verschafft hatten.

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