Kultur & Freizeit

Dr. Tobias Pfeifer-Helke wird neuer Direktor der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha

Am 1. Februar 2019 wird Dr. Tobias Pfeifer-Helke seine Arbeit als Stiftungsdirektor und Vorstand der Stiftung Schloss Friedenstein in Gotha aufnehmen. Der Stiftungsrat hat den 47-jährigen am 17. Juni 2018 einstimmig gewählt.

Wie es in Gotha gute Tradition ist, stellte sich der neue Stiftungsdirektor zuerst seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und anschließend der Öffentlichkeit vor. In einer Belegschaftsversammlung am heutigen Tage stand Dr. Pfeifer-Helke dem Team der Stiftung Schloss Friedenstein erstmals Rede und Antwort, bevor er um 12.30 Uhr durch den Stiftungsrat den Vertretern der Medien vorgestellt wurde.

Die Neubesetzung der Stelle des Stiftungsdirektors war notwendig geworden, weil Dr. Martin Eberle eine Berufung zum Direktor der Museumslandschaft Hessen-Kassel erhalten hatte, die er am 1. Mai 2018 antrat. Nach Kenntnis dieser Berufung hat sich der Stiftungsvorstand für eine Ausschreibung der vakanten Stelle entschieden. Daraufhin haben sich 25 Persönlichkeiten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein beworben. Eine Findungskommission mit Staatssekretärin Dr. Babette Winter, Oberbürgermeister Knut Kreuch, dem Vizerektor der Universität Erfurt, Prof. Dr. Benedikt Kranemann sowie Dr. Martin Hoernes, dem Generalsekretär der Ernst-von-Siemens-Stiftung, als unabhängigem Experten, führte mit neun Persönlichkeiten individuelle Gespräche, in denen sich alle Bewerber als exzellente Fachleute ausweisen konnten. Letztendlich hat die Findungskommission dem Stiftungsrat vier Bewerbungen vorgeschlagen, denen am 17. Juni 2018 die Möglichkeit der Präsentation im Stiftungsrat gegeben worden ist. Einstimmig wurde am Ende dieses Tages und der Erläuterungen seiner klaren Vorstellungen zur Zukunft der Stiftung Schloss Friedenstein, Dr. Tobias Pfeifer-Helke zum Stiftungsdirektor gewählt.

Dr. Pfeifer-Helke ist 1971 in Rodewisch im Vogtland geboren. Er studierte 1991-1997 Kunstgeschichte, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Archäologie an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg, der Technischen Universität Dresden und der Universität Leipzig. Im Jahr 2006 promovierte er an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg. In den Jahren 2005/2006 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunsthalle Hamburg, von 2006 bis 2010 Projektleiter und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern. Von 2011 bis 2014 folgte er dem Ruf als Wissenschaftlicher Mitarbeiter ans Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, wo er erstmals Leitungsfunktionen übernahm. Seit 2014 ist er Kustode und stellvertretender Abteilungsleiter des Staatlichen Museums Schwerin.

„Gotha ist eine Herausforderung und steht nach sehr guten Jahren der ersten Profilierung vor neuen und gewaltigen Aufgaben. Ein Museum und ein ‚Zentrum von Geist und Wissenschaft‘ erfolgreich durch die kommenden Jahre mit umfangreichen Baumaßnahmen zu führen, erfordert geniale Sachkenntnis, große Führungskompetenz und tolle Visionen. Alle diese Dinge habe ich bei Dr. Pfeifer-Helke gefunden“ so der Stiftungsratsvorsitzende Oberbürgermeister Knut Kreuch in einem ersten Statement.

Durch die Förderung des Bundes und des Freistaates Thüringen wird in den nächsten Jahrzehnten das „Barocke Universum Gotha“ mit einer Investitionssumme von 60 Millionen Euro zur größten Kulturbaustelle Thüringens, eine Tatsache, die Umbrüche erzeugen wird, aber die der touristischen Strahlkraft und der wissenschaftlichen Kompetenz keinen Abbruch tun darf.

Die Thüringer Staatssekretärin für Kultur und Europa begrüßte die Bestellung des neuen Direktors als Chance für das Barocke Universum Gotha. „Mit der begonnen Sanierung des Schlosses bieten sich dem neuen Direktor außergewöhnliche Gestaltungsmöglichkeiten. Es wird aber auch eine Herausforderung sein, während der Bauarbeiten, das Schloss Friedenstein als besuchenswerte Einrichtung zu vermitteln. Dr. Tobias Pfeifer-Helke überzeugt mit seinen Ideen für die Weiterentwicklung der Museen, seiner Begeisterung für das immense Potenzial der historischen Sammlungen und den Ort Friedenstein sowie seiner Fachkompetenz. Er ist ein Gewinn für die Museumslandschaft und für die Kultur in Thüringen“, betonte Dr. Babette Winter.

Die am 11. Februar 2004 von der Stadt Gotha und dem Freistaat Thüringen gegründete Stiftung Schloss Friedenstein Gotha ist nach der Klassikstiftung Weimar und der Wartburgstiftung Eisenach die bedeutendste Kultureinrichtung des Freistaates Thüringen. Die Stiftung präsentiert mit 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihre Sammlungen in den Räumen der größten frühbarocken Schlossanlage Europas, im Schloss Friedenstein, sowie im „Louvre Thüringens“, dem Herzoglichen Museum.

„Es ist mir eine Ehre und Freude, dass der Stiftungsrat mir das Vertrauen ausgesprochen hat. Jeder Kunsthistoriker sehnt sich danach in Gotha arbeiten zu dürfen. Die Sammlungen sind so vielfältig, dass man zu Recht behaupten kann – die Welt ist in Gotha zu Hause. Ich möchte mich insbesondere für das internationale Bekanntwerden der Gothaer Sammlungen einsetzen“, umreißt Dr. Tobias Pfeifer-Helke seine Ziele als neuer Stiftungsdirektor.

Um die bereits von Prof. Paul Raabe im „Blaubuch“ der bedeutendsten Kultureinrichtungen Ostdeutschlands eingetragene Einrichtung zu entwickeln, wurde im Jahre 2007 das „Konzept des Barocken Universums Gotha“ aufgestellt. Diesem folgte 2009 die Präsentation der neuen Stadtmarke „Gotha adelt“ und im Jahr 2013 die Eröffnung des Herzoglichen Museums. 2015 wurde im ehemaligen Verlagsgebäude der Kartografischen Anstalten Justus Perthes, das PERTHESFORUM installiert, um durch neue Depot- und Werkstattflächen den Freiraum für Baumaßnahmen im Schloss Friedenstein zu schaffen.

Anzeige

Anzeige

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erteile ich meine Zustimmung das meine Daten ausschließlich zum Zweck der Beantwortung Ihres Anliegens bzw. für die Kontaktaufnahme und die damit verbundene technische Administration gespeichert und verwendet werden. Rechtsgrundlage für die Verarbeitung dieser Daten ist unser berechtigtes Interesse an der Beantwortung Ihres Anliegens gemäß Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO. Zielt Ihre Kontaktierung auf den Abschluss eines Vertrages ab, so ist zusätzliche Rechtsgrundlage für die Verarbeitung Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO. Ihre Daten werden nach abschließender Bearbeitung Ihrer Anfrage gelöscht. Dies ist der Fall, wenn sich aus den Umständen entnehmen lässt, dass der betroffene Sachverhalt abschließend geklärt ist und sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten entgegenstehen.