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PLUSmobil an Praxis in Dachwig übergeben

Hausbesuche durch Versorgungsassistentinnen entlasten Ärzte

Die Gemeinschaftspraxis von Dr. Frank Kögel und Dr. Michael Stöver in Dachwig hat im Rahmen des Thüringer Hausarztvertrages ein neues PLUSmobil erhalten. Das sind Kleinwagen im einheitlichen weiß-grünen Design, mit denen speziell weitergebildete Praxismitarbeiter zu Hausbesuchen fahren.

Bereits seit 2015 nutzt die Praxis in Dachwig ein solches Fahrzeug, das nun durch ein neues ersetzt wurde. Die beiden VERAHs Manuela Küfner und Diana Cramer machen damit Hausbesuche im Einzugsgebiet von 10 Kilometern. VERAH steht für VERsorgungsAssistentin in der Hausarztpraxis.

„Davor bin ich selbst zu Hausbesuchen gefahren und das kostete viel Zeit, die ich für andere Patienten nicht hatte“, sagt Frank Kögel. „Gerade, weil unsere älteren und pflegebedürftigen Patienten auf Hausbesuche angewiesen sind, hat das PLUSmobil unseren Praxisalltag spürbar erleichtert.“

Die VERAHs führen selbstständig rund 120 Hausbesuche pro Quartal durch, um beispielsweise den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, Blut abzunehmen oder Wunden zu versorgen. Damit sie diese Aufgaben übernehmen können, war eine Weiterbildung notwendig. Diese beinhaltet neben der theoretischen Ausbildung noch ein Hospitations-Praktikum, eine schriftliche Hausarbeit und mündliche Prüfung. „Der Weg zur VERAH-Qualifikation war nicht leicht. Es war aber für mich ansprechend, mehr Verantwortung für unseren Patienten zu übernehmen“, so Diana Cramer.

„Mit den PLUSmobilen bleibt den Ärzten mehr Zeit für Aufgaben, die nur sie erledigen können. Unterm Strich steigt damit auch die Versorgungsqualität“, sagt AOK PLUS-Regionalgeschäftsführerin Katharina Hanisch.

Das zweite PLUSmobil ist nicht die einzige Neuerung in der Landarztpraxis in Dachwig in diesem Jahr. Seit April fungieren die Allgemeinmediziner Kögel und Stöver als Gemeinschaftspraxis. Den Wechsel von der Chirurgie in die Hausarztpraxis habe Michael Stöver bewusst vollzogen und nicht bereut. „Viele kleine chirugische Eingriffe können wir jetzt gleich in der Praxis durchführen“, sagt der 48-Jährige, der viele Jahre im Krankenhaus tätig war. „Und ich habe einen guten Nachfolger für die Landarztpraxis gefunden“, freut sich Kögel (62).

Thüringenweit sind 93 PLUSmobile unterwegs

Dr. med. Ulf Zitterbart, Hausarzt und 1. Vorsitzender des Vorstandes des Thüringer Hausärzteverbandes e. V., erklärt: „Es muss nicht immer ein Arzt zu erkrankten, immobilen Menschen fahren. Oft handelt es sich um Maßnahmen, die durch geschultes Assistenzpersonal in hoher Qualität durchgeführt werden können. Weiterhin ist es sehr wichtig, dass der direkte Kontakt zur Hausarztpraxis niedrigschwellig und kontinuierlich erhalten bleibt. Gerade die zunehmend älter werdende Bevölkerung profitiert erheblich durch die Mobilität der Praxisassistenz im Rahmen des Hausarztvertrags.“

„Die ganzheitliche Betreuung der Patienten im hausärztlichen Bereich ist eine Teamarbeit“, ergänzt Dr. med. Annette Rommel, 1. Vorsitzende des Vorstandes der KV Thüringen. „Die hohen Anforderungen an die Qualität und den Umfang der Behandlung chronisch kranker Patienten in ihrem häuslichen Umfeld erfordert einen koordinierten Einsatz von Ärzten und qualifizierten Praxisassistentinnen. Mobilität und Flexibilität garantieren ein echtes Plus für die Versorgung.“

Seit 2010 gibt es den größten Thüringer Hausarztvertrag zwischen AOK PLUS, Thüringer Hausärzteverband e.V. und der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen. Aktuell nehmen 820 Hausärzte teil und ca. 260.000 Patienten haben sich eingeschrieben. Ein Baustein des Vertrages ist, Hausbesuche der VERAHs durch die Finanzierung eines Fahrzeuges zu unterstützen. Alle Hausärzte, die am Hausarztvertrag teilnehmen und in diesem Rahmen Versorgungsassistenzen beschäftigen, können ein PLUSmobil zur häuslichen Betreuung der Patienten einsetzen. Im Freistaat nutzen 89 Hausärzte insgesamt 93 PLUSmobile. Die AOK PLUS unterstützt die Versorgung mit einer Pauschale von 300 Euro pro Abrechnungsquartal.

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