Zum elften Mal wurde heute das Wirken einer Gothaer Künstlerin mit der „Hannah-Höch-Ehrung“ gewürdigt. In diesem Jahr fiel die Entscheidung der Jury auf die Designerin Beate Aé Karguth, die von Ursula Samietz, Rainer Samietz, Ingrid Seyffarth und Helga Wilfroth, Klaus und Andrea Blechschmidt vorgeschlagen wurde.
Die in Wurzen geborene Diplom-Designerin hat auf der Burg Giebichenstein Formgestaltung studiert. 1987 kam sie nach Gotha, wo sie für das Elektrogerätekombinat Apolda Haushaltsgeräte entwarf. Schließlich wurde sie Mitbegründerin der Firma ITD, Ingenieurtechnik und Design Gotha. Ihr Aufgabenspektrum wandelte sich dort von der Formgestaltung zur Ausstellungs- und Museumsgestaltung.
Beate Aé Karguth hat im Laufe der Jahre viele erfolgreiche Ausstellungen kreiert, wie 2001 die Dauerausstellung des Museums der Natur „Thüringer Wald – Natur in Szene gesetzt“, 2006 die legendäre Sonderausstellung „Bionik – vom Ursaurier zum laufenden Roboter“, 2007 die Schau „Im Reich der Göttin Freiheit“ sowie mehrere Ausstellungen der Universitäts- und Forschungsbibliothek Gotha. Besonderes Engagement legt sie seit über 13 Jahren in ihre Arbeit in den Reihen der Museumslöwen e. V.. Hier hat sie wesentlichen Anteil am Gelingen vieler kultureller Veranstaltungen des Museums der Natur.
Mit einer großen Energieleistung und erfolgreicher Überzeugungsarbeit hat Beate Aé Karguth, gemeinsam mit dem Team der Museumslöwen, in den letzten zwei Jahren einen Museumsaustausch zwischen Gotha und der amerikanischen Partnerstadt Gastonia konzipiert, organisiert und finanziert. Medial vielbeachtet wurde 2017 im Schiele-Museum Gastonia die Ausstellung „Gotha and the Thuringian Forest“ eröffnet und anlässlich des 25-jährigen Städtepartnerschaftjubiläums beider Städte in diesem Jahr eine Ausstellung des Schiele-Museums unter dem Titel „Gastonia an the North Carolina Piedmont“ im Gothaer KunstForum veranstaltet.
Ihr aktuelles Projekt ist das Ohrdrufer Schloss Ehrenstein, wo sie mit der Gestaltung der zukünftigen Dauerausstellung beschäftigt ist. Mit fast kriminalistischen Spürsinn treibt sie derzeit weltweit längst verschollene Bauhausklassiker auf.
In Gedenken und Erinnerung an Gothas berühmteste Tochter Hannah Höch veranstaltet die Stadt Gotha jedes Jahr im November, die „Hannah-Höch-Ehrung“. Die Veranstaltung wird zum Anlass genommen, das künstlerische Schaffen Gothaer Frauen zu würdigen. Geehrt werden Künstlerinnen aller Genres, sowie kunst- und kulturinteressierte Frauen, die in Gotha geboren wurden oder lebten und einen engen Bezug zu Gotha haben. Vorschläge, wessen Werk mit der „Hannah-Höch-Ehrung“ gewürdigt werden soll, konnten Gothaer Bürgerinnen und Bürger bei der Stadtverwaltung Gotha einreichen.
Hannah-Höch-Preisträgerinnen der Residenzstadt Gotha
2008: Ingrid Seyffarth
2009: Helga Wilfroth
2010: Kerstin Damm
2011: Margarete Metze
2012: Natali Schmidt
2013: Jutta Amling
2014: Andrea Drewlo
2015: Daniela Rockstuhl
2016: Barbara Klose
2017: Monika Wilde
2018: Beate Aé Karguth
Die Hannah-Höch-Ehrung, die seit 2008 von Kerstin Tornow, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadtverwaltung Gotha, organisiert wird, wurde von AnniKa von Trier musikalisch begleitet.