Ein Lehrling aus Gotha – Reinhold Andert verstorben

BrThomas, CC BY-SA 3.0 DE https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en, via Wikimedia Commons
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Man kennt ihn als Liedermacher oder als letzten Biografen von Erich Honecker. Kaum bekannt ist, dass der Autor Reinhold Andert Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts in Gotha eine Orgelbauerlehre bei der Firma Orgel Böhm absolvierte. Die Zeit in Gotha war seine Zeit des Wachsens, denn hier absolvierte er auch sein Abitur. Im November 2025 ist der 1944 Geborene in Berlin verstorben. Mehrfach nach der Friedlichen Revolution kam er auch nach Gotha, sang im Kulturhaus oder las in der Stadtbibliothek.

Andert studierte Philosophie und Geschichte an der Humboldt Universität und wurde 1973 im Zuge der X. Weltfestspiele in Berlin zum Gründer des „Oktoberclubs“. Ab 1974 war er freischaffend tätig. In seinen Erinnerungen schreibt er, dass er freiwillig zur FDJ-Kreisleitung in Gotha ging, um hier Mitglied der Freien Deutschen Jugend zu werden. In der Zeit seines Lebens, in der er 1980 auch aus der allmächtigen SED rausgeschmissen wurde, war Andert ein Grenzgänger, der mit seinem Buch „Der Sturz. Honecker im Kreuzverhör“ einen Bestseller lieferte, der 250.000mal verkauft worden ist. Weniger bekannt sind seine Bücher zur Thüringischen Geschichte, z.B. „Der Thüringer Königshort“ oder seine zwei Schallplatten von AMIGA, die alle eine Hülle aus Gotha tragen.

Oberbürgermeister Knut Kreuch würdigt den Verstorbenen mit den Worten „Dank seiner guten Lehre bei Orgelböhm in Gotha wusste Reinhold Andert in schwierigen Zeiten, wie man den richtigen Ton anstimmt, wie man zwischen lauter Pfeifen den eigenen Weg findet und welche Register man ziehen muss, um in den Winden der Zeit nicht zum Blasebalg zu werden“ so Knut Kreuch.

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