Die Freiflächen um das Brunnenhaus auf Schloss Bertholdsburg in Schleusingen
Präsentation der wiederhergestellten Anlage
Bei einem Presstermin am Donnerstag, den 9. Oktober 2025 um 11.00 Uhr stellt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) im Garten von Schloss Bertholdsburg in Schleusingen die Umgebung des 2023 restaurierten Brunnenhauses aus dem frühen 17. Jahrhundert vor. Möglich wurden die umfangreichen Arbeiten dank eines großzügigen Fördervertrags der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Höhe von 230.000 Euro, die die STSG um 70.000 Euro ergänzte. Das Brunnenhaus von Schloss Bertholdsburg mit seiner Umgebung gehört zu den über 580 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte.
Schloss Bertholdsburg im südthüringischen Schleusingen nutzten seit dem 13. Jahrhundert die Grafen von Henneberg als Residenz. Die heutige vierflügelige Anlage mit hofseitigen Ecktürmen und vielgestaltigen Stadtfronten und einer Renaissanceausmalung prägt gemeinsam mit der nebenstehenden Stadtkirche die Stadtsilhouette. Das architektonisch außergewöhnlich reich gestaltete Brunnenhaus spielt auf die Gründungssage von Stadt und Burg an. Die Tochter der die Quellen der Flüsse Erle, Nahe und Schleuse behütenden Wassernixe soll verzaubert und von einem dort jagenden Grafen erlöst worden sein. Die Zauberformel „Sie liebe und siege“ nutzte der junge Ehemann für die von ihm in der Nähe der Quellgrotte gegründete Stadt, die er nach den Anfangsbuchstaben der Zauberformel „SLUS“ – Schleusingen – nannte.
Zum Objekt:
Das Brunnenhaus gehört zum Schlossgarten der Residenz aus dem 16. Jahrhundert. Es handelt sich um einen achteckigen sandsteinernen Turm mit Zeltdach. Das jetzt ebenfalls instandgesetzte ebenerdige Brunnenbecken umgeben offene Arkaden. Durch eine außen angesetzte hölzerne Treppe lässt sich das Obergeschoss betreten. Bis auf die Zugangsseite sind alle Wände mit renaissancetypischen Zwillingsfenstern durchbrochen, wodurch der an sich massiv wirkende Bau eine gewisse Leichtigkeit erhält. Das Brunnenhaus wurde vor zwei Jahren ebenfalls mit einer Förderung durch die DSD fertiggestellt. Nun ermöglichte die Anschlussförderung die Arbeiten am Umfeld. Um das gut 400 Jahre alte Kleinod wieder ganz zu zeigen, mussten das Bodenniveau abgesenkt und der Verlauf der benachbarten modernen Treppe korrigiert werden. In großem Umfang wurden alte Leitungen im Boden rund um das Brunnenhaus ersetzt. Die Flächen wurden als wassergebundene Wegedecken befestigt, teils auch mit Flusskieseln gepflastert. Abschließend kamen Stauden in die angrenzenden Beete.