Mismatch auf dem Ausbildungsmarkt hält an

Foto: © Bundesagentur für Arbeit

Offene Ausbildungsstellen und unversorgte Bewerberinnen und Bewerber auf dem Ausbildungsmarkt passen nicht immer ideal zusammen. In vielen Fällen haben die jungen Menschen andere Berufswünsche, als die Ausbildungsbetriebe anbieten. Viele Ausbildungsbetriebe erwarten zudem einen höheren Schulabschluss, als die jungen Menschen haben.

Im Juli waren bundesweit noch 182.000 bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern gemeldete Ausbildungsplätze unbesetzt. Gleichzeitig waren 140.000 junge ausbildungsinteressierte Menschen gemeldet, die noch keinen Ausbildungsplatz oder eine Alternative gefunden hatten. Auch wenn sich im August und im September noch viel auf dem Ausbildungsmarkt bewegt, so wird das Mismatch auch dieses Jahr anhalten.

Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der BA, appelliert daher sowohl an Jugendliche als auch an Ausbildungsbetriebe: „Seien Sie flexibel! Von Unternehmen wünsche ich mir: Geben Sie jungen Menschen auch dann eine Chance, wenn sie nicht auf den ersten Blick perfekt ins Profil passen. Qualifikationen lassen sich entwickeln und wir als BA beraten und unterstützen Sie dabei – auch mit Blick auf Fördermöglichkeiten. Die Auszubildenden von heute sind Ihre Fachkräfte von morgen! Jungen Menschen möchte ich sagen: Nutzen Sie die Möglichkeiten, schauen Sie über den eigenen Tellerrand hinaus, entdecken Sie neue Berufe und seien Sie bereit, sich auch regional zu bewegen. Melden Sie sich bei uns – unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen Sie. Eine Berufsausbildung ist eine Investition in Ihre Zukunft und langfristig der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit!“

Berufliches Mismatch erschwert die erfolgreiche Ausbildungssuche

In vielen Handwerksberufen, wie in der Herstellung und im Verkauf von Lebensmitteln oder in Bauberufen, aber auch im Verkauf, in der Lagerlogistik, in Gaststättenberufen oder in technischen Berufen (z. B. in Mechatronik, Automatisierungstechnik, Metallbau), fällt die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen deutlich höher aus als die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber.

Im Gegensatz dazu gibt es zum Beispiel im Friseurhandwerk, in der Softwareentwicklung, in der Tischlerei oder auch in sehr beliebten Berufen wie der technischen Mediengestaltung und der Tierpflege deutlich weniger Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber.

Mismatch bei Qualifikationen bleibt eine Herausforderung

Die Chancen auf eine Ausbildungsstelle unterscheiden sich zwischen den Schulabschlüssen. So standen im Juli jungen Menschen mit Hauptschulabschluss gut 60 Prozent der gemeldeten Ausbildungsstellen offen. Junge Menschen mit mit Realschulabschluss konnten sich auf 93 Prozent aller Ausbildungsstellen bewerben und Abiturientinnen und Abiturienten theoretisch auf alle Ausbildungsstellen.

Regionale Verteilung von Bewerbern und Stellen ist nicht überall ausgeglichen

In neun Bundesländern waren im Juli deutlich mehr betriebliche Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. In fünf Ländern hielten sich gemeldete Bewerberinnen und Bewerber sowie gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen rechnerisch annähernd die Waage. Im Gegensatz dazu fehlten betriebliche Ausbildungsstellen in Berlin und Hessen.

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