Thüringer Selbstvertretung fordert barrierefreien Wohnraum für alle

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Erfurt, 21. August 2025 – Anlässlich der Forderungen der Thüringer Wohnungswirtschaft unterstützt die LIGA Selbstvertretung Thüringen e.V. die Etablierung eines Förderprogramms zur Schaffung von barrierefreiem Wohnraum. LIGA Sprecher Markus Walloschek betont: „Barrierefreiheit ist nicht nur für Menschen mit Behinderungen relevant, sondern für alle. Jeder kann, sei es durch Krankheit, Unfall, Familienplanung, Behinderung oder einfach altersbedingt, in eine Situation geraten, in der barrierefreier Wohnraum notwendig wird, etwa durch die Nutzung eines Rollators oder Rollstuhls“. Leider wurde gesellschaftlich noch immer nicht erkannt, wie wichtig und zentral barrierefreier Wohnraum ist. Er ermöglicht es Menschen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu leben, fördert die gesellschaftliche Teilhabe und setzt damit eine zentrale Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) um.

Geschäftsstellenleiter Alexander Brick kritisiert in diesem Zusammenhang, die Forderung nach „barrierearmen“ Wohnraum. „Es gibt keine Definition, was barrierearm ist. Was nutzt der Aufzug im Gebäude, wenn an der Türschwelle dann Schluss ist. Daher sollte konsequent auf Barrierefreiheit mit den zugehörigen Gesetzen und Normen gesetzt werden.“ Dabei ist unbedingt auch das Wohnumfeld zu betrachten, damit man die eigene Wohnung überhaupt erreichen kann. Weiterhin würde ein flächendeckender Um- und auch Neubau es Betroffenen ermöglichen, sich ihren Wohnort selbst auszusuchen und nicht durch das minimale Angebot in ihrer bisherigen Wohnung auf Dauer bleiben zu müssen.

Daher fordert die LIGA Selbstvertretung Thüringen e.V. nicht nur ein Förderprogramm für barrierefreien Wohnraum, sondern appelliert an die konsequente Einbeziehung aller betroffenen Akteure. „Ein erfolgreiches Förderprogramm kann nur gelingen, wenn neben den Vertretern der Wohnungswirtschaft, auch die Gewerke, Architekten und die Menschen einbezogen werden, die den Wohnraum auch nutzen.“, so nochmals Markus Walloschek. Auch damit würden man die UN-BRK umsetzen, die die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in alle für sie relevanten Bereiche fordert.

Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) wurde 2009 von Deutschland ratifiziert und verpflichtet alle staatlichen Ebenen, die Rechte von Menschen mit Behinderungen anzuerkennen und zu stärken. In Thüringen arbeiten aktuell verschiedene Akteure, darunter die LIGA Selbstvertretung Thüringen e.V., an der Erstellung von Maßnahmenplänen zur Umsetzung dieser Konvention. Ziel ist es, Inklusion in allen Lebensbereichen zu fördern und Barrieren abzubauen.

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