Ob Berliner Fernsehturm, Haus des Lehrers und Frankfurter Allee oder das City-Hochhaus in Leipzig – die Entwürfe des Architekten Hermann Henselmann (1905¬1995) haben den DDR-Städtebau geprägt. Und er war das lebendige Vorbild für den Professor Reger in Brigitte Reimanns Roman „Franziska Linkerhand“. Weniger bekannt dagegen ist, dass Hermann Henselmann 1945 mit seiner Familie nach Gotha flüchtete und dort nach Kriegsende Stadtbaurat wurde.
Die Berliner Journalistin Florentine Anders (Jahrgang 1968) ist eine Enkelin Hermann Henselmanns und seiner Frau Isi. Sie hat nun einen Roman über ihre große, lebhafte und schillernde Familie geschrieben – „Die Allee“. In Gotha stellt sie ihr Buch am Dienstag, dem 25. März, um 18.30 Uhr (Einlass ab
18 Uhr) auf Einladung des Freundeskreises in der Stadtbibliothek „Heinrich Heine“ Gotha (Hanns-Cibulka-Saal) vor.
Da ist der charismatische, von den Ideen des Bauhauses und der Avantgarde durchdrungene Idealist Hermann Henselmann, der in der DDR einen steilen beruflichen Aufstieg nimmt. Ständig muss er lavieren und auch zu Kreuze kriechen, um seine Ideen vor den spießigen Vorstellungen der SED-Führung zu retten. Und da ist seine Frau Isi, hochbegabt, die auch als Architektin arbeiten will, aber mit einer auf acht Kinder anwachsenden Familie zu kämpfen hat. Und da ist die Tochter Isa, die sich dem cholerischen Vater entzieht, um ihre eigenen Wege zu gehen.
Ticketpreise: für Nicht-Mitglieder 15 Euro, für Mitglieder 13 Euro (freie Platzwahl)
Vorverkauf in der Stadtbibliothek Gotha (kein Ticketversand oder Online-Vertrieb). Karten gibt es auch an der Tageskasse.