Arbeitsministerin Werner: „Anstrengungen in den Bereichen Fachkräfteentwicklung, Ausbildung und Qualifizierung entscheiden über wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit Thüringens“
Zum 28. Mal hat sich der Freistaat Thüringen für das Jahr 2023 am IAB-Betriebspanel, der einzigen für alle Betriebsgrößen und Branchen repräsentativen Unternehmensbefragung in Deutschland, beteiligt und dazu einen Länderbericht erstellt.
Wie in den vergangenen Jahren stellt die Fachkräftesicherung das Kernthema des Panels dar. Die demografische Entwicklung beeinflusst den Thüringer Arbeits- und Ausbildungsmarkt weiterhin stark. Immer mehr Beschäftigte scheiden altersbedingt aus dem Arbeitsmarkt aus. Zu wenig Menschen im erwerbsfähigen Alter rücken nach. Diese Entwicklung führt bereits aktuell, aber insbesondere mittel- und langfristig zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Fachkräftesicherung.
Erfreulicherweise hat die Mehrheit der Thüringer Betriebe erkannt, dass angehende und ausgebildete Arbeitskräfte nicht nur gewonnen, sondern auch nachhaltig gehalten werden müssen, um dem Fachkräftebedarf adäquat zu begegnen. So wurden fast drei Viertel der Ausbildungsabsolventen im Jahr 2023 vom Ausbildungsbetrieb übernommen.
Fragen der Tarifbindung, der Entlohnung und insbesondere der Arbeitsbedingungen spielen bei der Gewinnung von Fachkräften eine immer stärkere Rolle. Die Befragungswelle im Jahr 2023 zeigt einen deutlichen Anstieg bei den Löhnen und Gehältern, wodurch sich die Verdienstlücke zwischen Thüringen und Westdeutschland weiter verringert hat. Dennoch liegt Thüringen immer noch etwas unter dem ostdeutschen Durchschnitt. Auch mit einer Tarifbindung von nur 19 Prozent der Thüringer Betriebe besteht immer noch viel Luft nach oben.
Dazu erklärt die Thüringer Arbeitsministerin Heike Werner: „Die Anstrengungen, die wir jetzt in den Bereichen Fachkräfteentwicklung, Ausbildung und Qualifizierung unternehmen, werden über die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit des Freistaates entscheiden. Die aktuelle Fachkräftestudie für Thüringen zeigt das zu erwartende Szenario bis 2035 deutlich auf. Für Unternehmen steigen die Herausforderungen im Wettbewerb um qualifizierte und motivierte Fachkräfte. Die immer vielfältiger gestalteten Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten lassen Thüringen aber gleichzeitig auch zu einem Chancenland für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden, in dem es sich gut arbeiten und leben lässt.“
In einem gesonderten Kapitel wurde im vorliegenden Panel die wirtschaftliche Betroffenheit der Betriebe durch Preissteigerungen und Knappheiten bei Energie und Rohstoffen im Kontext der aktuellen geopolitischen Entwicklungen betrachtet. Der Anteil betroffener Betriebe fällt mit rund 78 Prozent in Thüringen etwas höher aus als im Durchschnitt von Ost- und Westdeutschland. Dies dämpft derzeit sowohl die Konjunktur als auch den Arbeitsmarkt.
Unter folgendem Link ist das IAB-Betriebspanel 2023 veröffentlicht:
https://www.tmasgff.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Web_IAB-Betriebspanel_Thueringen_2023.pdf
Die Fachkräftestudie „Herausforderungen und Chancen im Wandel. Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsentwicklung in Thüringen Projektion bis 2035“ findet sich unter:
https://www.tmasgff.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/FK-22.06.2023-verkl..pdf