Montag, November 25, 2024
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Modernes PVC-Altfensterrecycling zwischen historischen Burgen

Wohnhaus Wechmar-Riedstrasse. Foto: Rewindo GmbH

Drei Gleichen / Bonn (prs). – Die thüringische Landgemeinde Drei Gleichen mit Sitz in Wandersleben entstand 2009 und umfasst heute acht Ortsteile. Ihren Namen erhielt sie nach einem einzigartigen Ensemble von drei mittelalterlichen Burgen, die sich auf drei Hügeln der Umgebung befinden und die Landschaft nachhaltig prägen. An dem historischen Ort weckt derzeit ein beispielhaftes Projekt im Rahmen eines Bauvorhabens das öffentliche Interesse, das modern und ebenfalls nachhaltig ist: Im Ortsteil Günthersleben-Wechmar lässt die Wohnungsbau- und Siedlergenossen-schaft Waltershausen eG (WSG) zwei Mehrfamilienhäuser mit je 12 Wohnungen energetisch sanieren. Neben dem Umbau der bestehenden Balkone zu Winter-gärten, dem Anbau neuer Balkone und der energetischen Fassadensanierung werden auch 125 alte PVC-Fenster gegen neue energiesparende Kunststofffenster ausgetauscht. Der Bauherr setzt hier auf umweltfreundliches Altfensterrecycling, welches bundesweit vom Sammel- und Wiederverwertungssystem der Rewindo GmbH, Fenster-Recycling-Service, Bonn, organisiert und mit Recyclingpartnern umgesetzt wird.

PVC-Altfenster nicht in den Baumischabfall

„Das Verfahren erzielt seit über 20 Jahren beachtliche Ergebnisse: Allein vergangenes Jahr wurden auf diese Weise in ganz Deutschland über zwei Millionen ausgediente Kunststofffenster recycelt“, so Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. „Sie gehen also nicht, wie häufiger noch der Fall, in den Baumischabfall und dann in die Müllverbrennung.“ Im Gegenteil: Die PVC-Altfenster aus Wechmar werden direkt an der Baustelle in einem Container gesammelt und dann in der Spezial-Recyclinganlage der VEKA Umwelttechnik GmbH nördlich von Eisenach in einem technisch ausgereiften Prozess werkstofflich recycelt. „Zunächst erfolgt die grobe Vorzerkleinerung mit nachfolgender Materialtrennung in Glas, Gummi, Metall und Kunststoff-Bestandteile. Aus letzteren entsteht am Ende ein nahezu sortenreines PVC-Rezyklat, welches bei den Fensterprofilherstellern erneut in die Produktion von Kunststoff-Recyclingprofilen einfließt. Diese Profile weisen die gleiche bauphysikalische Qualität auf wie Neuware“, erläuterte Axel Fuhrmann, Bereichsleiter Süd/Ost der VEKA Umwelttechnik.

Passend zu den Werten genossenschaftlicher Philosophie

„Umweltschutz und der schonende Umgang mit den Ressourcen passen in guter Weise zu unserer genossenschaftlichen Philosophie eines selbstbestimmten, sozialverträglichen und sicheren Wohnens“, so Andrea Abicht, Hauptamtlicher Vorstand der WSG. Die Idee eines Materialkreislaufes für PVC-Fenster fände man von daher unterstützenswert. Die Genossenschaft, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert, hat derzeit in der Region 1.421 Wohneinheiten im Bestand, u.a. in den Gemeinden Waltershausen, Friedrichroda, Bad Tabarz, Hörselgau, Schmerbach und Wechmar.

Wir können eine Menge bewegen“

Das ausführende Fensterbauunternehmen TMP Fenster + Türen GmbH, Bad Langensalza, mit drei Standorten in Deutschland und einem Standort in Litauen setzt bei der Entsorgung von PVC-Altfenstern schon seit seiner Gründung 1990 auf das werkstoffliche Recycling. „Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Mit der Produktion von über 100.000 Fenstern jährlich können wir eine Menge bewegen“, so der geschäftsführende Gesellschafter Tobias Kern. „Daher sind wir auch von dem Gedanken eines geschlossenen Materialkreislaufes für PVC-Altfenster überzeugt und unterstützen Rewindo seit vielen Jahren zusätzlich durch eine aktive Premium-Partnerschaft.“

Novelle der Gewerbeabfallverordnung wurde verschärft

„Unser Recyclingsystem für PVC-Altfenster, -Türen und -Rollläden gewinnt zunehmend an Bedeutung. Es entspricht den aktuellen Vorgaben der Gewerbeabfallverordnung, die für die Entsorgung von Bau- und Siedlungsabfällen einen Materialkreislauf vorgibt und in ihrer Novelle weiter verschärft wurde“, erläuterte Vetter. Das Thema wird derzeit auch von der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) der Bundesregierung aufgegriffen, die seit Juni als Referentenentwurf vorliegt. Wichtiger Aspekt für Bauherren und Verarbeiter: „Die umweltfreundliche Entsorgung liegt nicht nur im umweltpolitischen Trend, sondern ist obendrein kostengünstiger, ressourcenschonend, und die Wiederverwertung bringt im Vergleich zur Neuproduktion eine erhebliche Energie- und CO2-einsparung mit sich“, so Vetter.

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