Medizinische Einrichtungen in Deutschland leiden bereits seit Jahren unter einem Mangel an Pflegefachkräften. Die ausgebildeten Pflegekräfte stehen an erster Position unter allen Berufsgruppen mit einem Engpass. Um diesem Mangel zu begegnen, lohnt ein Blick darauf, wer in Deutschland diesen Beruf ergreift.
Frauen in Teilzeit machen den größten Anteil aller Pflegekräfte aus
Im Jahr 2023 arbeiteten 1,69 Millionen Pflegekräfte über alle Anforderungsniveaus hinweg in einer sozialversicherungspflichten Beschäftigung. Das sind 10.000 Beschäftigte mehr als im Vorjahr. 82 Prozent dieser Pflegekräfte, also 1,39 Millionen, sind Frauen, von denen 643.000 in Vollzeit und 747.000 in Teilzeit beschäftigt sind. Bei den Männern sind 304.000 Beschäftigte im Pflegebereich tätig – 216.000 von ihnen in Vollzeit und 88.000 in Teilzeit (vgl. Tabelle 1 und 2).
Pflegetätigkeiten sind für ausländische Arbeitskräfte weiterhin attraktiv
Seit 2022 geht das Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich auf Ausländerinnen und Ausländer zurück. Von der Gesamtzahl aller Pflegekräfte, haben 270.000 Beschäftigte (16 Prozent) eine ausländische Staatsangehörigkeit, knapp 27.000 mehr als im Jahr zuvor. Im Jahr 2013 waren es lediglich fünf Prozentpunkte. Auch 2023 stammt der größte Anteil der ausländischen Pflegekräfte mit 65 Prozent aus Drittstaaten, weniger kamen aus dem EU-Ausland, nämlich 35 Prozent. Im Jahr 2018 war noch knapp die Hälfte der ausländischen Beschäftigten aus der EU.
Bedarf an Fachkräften in der Pflege anhaltend sehr hoch
Auch in 2023 stellt die BA einen deutlichen Fachkräfteengpass für examinierte Pflegefachkräfte fest. Denn auf aktuell 100 gemeldeten Arbeitsstellen für Pflegefachkräfte kommen 44 Arbeitslose. Im Gegensatz dazu übersteigt die Zahl der arbeitslosen Pflegehelferinnen und -helfer das Angebot an gemeldeten Stellen deutlich. 100 gemeldete Stellen stehen 380 Arbeitslosen gegenüber, ein Plus von 57 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt waren im Jahresdurchschnitt 2023 35.000 offene Stellen für Arbeitskräfte im Pflegebereich gemeldet, rund 3.000 weniger als in 2022.
Berufliche Weiterbildung erhöht Beschäftigungschancen – BA unterstützt dabei
Im Zeitraum Juli 2018 bis Juni 2023 beendeten 44.000 Personen ihre Umschulung zur Pflegefachkraft. Sechs Monate nach dem Ende der Weiterbildung waren rund 90 Prozent der Teilnehmenden sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Von den 53.900 Personen, die laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2023 eine Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen haben (vorläufige Werte), wurde knapp jede 8. durch die BA im Rahmen der beruflichen Weiterbildung gefördert.
Einen umfassenden Überblick zu Zahlen und ihrer Entwicklung etwa zu Entgelten, Arbeitslosigkeit und Arbeitskräftenachfrage in der Pflege finden Sie in der Broschüre Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich aus der Reihe „Berichte: Blickpunkt Arbeitsmarkt“.