Glücksspiele können Spaß machen, aber sie bergen auch Risiken. Wer anfällig für Glücksspielsucht ist, verzockt oft mehr, als er sich leisten kann. Eine der wichtigsten Maßnahmen, um Spieler vor möglichen Schäden zu schützen, ist die Spielersperre. In diesem Artikel werden die verschiedenen Arten von Spielersperren und das Verfahren zu ihrer Beantragung vorgestellt.
Was ist eine Spielersperre?
Eine Spielersperre ist eine Maßnahme, die darauf abzielt, Personen vor den möglichen negativen Konsequenzen des Glücksspiels zu schützen. Sie wird auf verschiedenen rechtlichen Grundlagen basierend auf den Gesetzen des jeweiligen Landes oder Bundeslandes umgesetzt. Der Zweck einer Spielersperre besteht darin, gefährdete Personen vor den potenziellen Auswirkungen von Suchtverhalten, finanziellen Schwierigkeiten und sozialen Problemen zu bewahren.
Gesperrte Personen werden in ein Online-Register eingetragen. Das Spielersperrsystem OASIS (Online Abfrage Spieler Informations System) ist ein solches System, das in Deutschland bundesweit verwendet wird. Es ermöglicht Spielern, sich selbst zu sperren, oder Dritte, wie Familienmitglieder oder Beratungsstellen, können eine Fremdsperre beantragen.
Das OASIS-System ist eine zentrale Datenbank, die von verschiedenen Glücksspielanbietern genutzt wird, um sicherzustellen, dass gesperrte Personen keinen Zugang zu Glücksspielangeboten haben. Sobald eine Person gesperrt ist, werden ihr Name und ihre persönlichen Daten in die OASIS-Datenbank eingetragen, und alle teilnehmenden Glücksspielanbieter sind verpflichtet, diese Daten zu überprüfen, bevor sie neuen Spielern Zugang gewähren.
- Gut zu wissen: Man kann sich bei OASIS auf Wunsch auch wieder entsperren lassen. Hier gibt es eine Anleitung, um die OASIS Spielersperre aufzuheben.
Durch die Implementierung von Spielersperrsystemen wie OASIS können Glücksspielanbieter und staatliche Stellen effektiv dazu beitragen, problematisches Spielverhalten zu erkennen und zu bekämpfen. Dies trägt nicht nur zum Schutz der betroffenen Personen bei, sondern fördert auch einen verantwortungsbewussten Umgang mit Glücksspielen in der Gesellschaft.
Gründe für eine Spielersperre
Oft ist problematisches Spielverhalten ein Anzeichen für eine Glücksspielsucht. Spieler, die die Kontrolle über ihr Spielverhalten verlieren, können große finanzielle Verluste erleiden und ihre sozialen Beziehungen gefährden. Eine Spielersperre kann dazu beitragen, diese negativen Folgen zu verhindern und präventiv gegen Spielsucht vorzugehen.
Arten von Spielersperren
Bei den Spielersperren gibt es verschiedene Arten:
- Freiwillige Spielersperre: Diese Art der Sperre erfolgt auf Antrag des Spielers selbst. Dabei entscheidet die Person eigenständig, für welchen Zeitraum sie von Glücksspielen ausgeschlossen werden möchte. Die Dauer der Sperre kann individuell festgelegt werden, abhängig von den Bedürfnissen und Zielen des Spielers.
- Fremdsperre: Im Gegensatz zur freiwilligen Sperre wird die Fremdsperre von Dritten beantragt. Dies können beispielsweise Familienmitglieder, Lebenspartner oder professionelle Beratungsstellen sein. Wenn nahestehende Personen erkennen, dass jemand ein problematisches Spielverhalten zeigt, können sie eine Sperre beantragen, um den Betroffenen vor weiteren Schäden zu schützen. Zudem können auch Casino-Mitarbeiter Spieler sperren lassen, wenn sie bei diesen ein problematisches Spielverhalten erkennen.
- Gesetzliche Sperre: Diese Art der Sperre wird aufgrund gesetzlicher Bestimmungen verhängt. Die genauen Regelungen können je nach Land und Gerichtsbarkeit variieren. In einigen Ländern kann beispielsweise ein Gericht eine Spielersperre anordnen, wenn eine Person als spielsüchtig eingestuft wird oder wenn sie Minderjährige zum Glücksspiel verleitet hat.
Verfahren zur Beantragung einer Spielersperre
Die Beantragung einer Spielersperre erfordert in der Regel einen Antrag sowie die Vorlage bestimmter Dokumente, wie etwa einen Identitätsnachweis. In Deutschland kann man eine Sperreintragung nach § 8a Abs. 1 GlüStV 2021 (Glücksspielstaatsvertrag) bei allen Veranstaltern und Vermittlern von Glücksspielen beantragen. Also direkt beim Casino. Zusätzlich ist es auch möglich, einen Antrag beim Regierungspräsidium Darmstadt zu stellen. Hier findet man ein Formular im Downloadbereich der offiziellen Website.
Umsetzung und Kontrolle von Spielersperren
Glücksspielanbieter sind verpflichtet, Spielersperren umzusetzen und zu kontrollieren. Dabei kommen Sperrdateien wie OASIS und biometrische Identifikation zum Einsatz. Die Überwachung und Durchsetzung von Sperren sind entscheidend, um sicherzustellen, dass gefährdete Personen keinen Zugang zu Glücksspielen haben. Gut zu wissen: Länder und Bund setzen auch auf weitere Maßnahmen, um die Suchtprävention im Glücksspiel zu verbessern.