Donnerstag, Dezember 26, 2024

Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Mitteldeutschland verlor vor allem im zweiten Halbjahr 2023 an Dynamik

Quelle: CBRE Research
  • Flächenumsatz von 591.000 Quadratmetern – 60 Prozent weniger als 2022
  • Einbruch bei der Flächennachfrage von Onlinehändlern
  • Spitzenmieten für Logistikimmobilien steigen je nach Region um fünf bis zwölf Prozent

Hamburg – 18. Januar 2024 – Der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Mitteldeutschland erreichte 2023 einen Flächenumsatz von 591.000 Quadratmetern. Im Vergleich zu 2022 ist das ein Rückgang um 60 Prozent. Mit 1,47 Millionen Quadratmetern Flächenumsatz war 2022 jedoch auch ein Ausnahmejahr. Dies zeigt auch der Vergleich mit dem fünfjährigen Durchschnitt, der bei 931.000 Quadratmetern liegt. Der Anteil von Eigennutzern am Flächenumsatz blieb mit 32 Prozent in etwa stabil.
Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE. Das untersuchte Marktgebiet Mitteldeutschland umfasst die Regionen Leipzig/Halle (304.000 Quadratmeter, minus 27 Prozent), A4 Sachsen (79.000 Quadratmeter, minus 60 Prozent), A4 Thüringen (114.000 Quadratmeter, minus 77 Prozent) und Magdeburg (94.000 Quadratmeter, minus 74 Prozent).

„Der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Mitteldeutschland hat hinsichtlich einer nachlassenden Nachfrage vor allem im zweiten Halbjahr 2023 die Auswirkungen der Rezession deutlicher gespürt als die meisten anderen Märkte. Dazu trug bei, dass Mitteldeutschland in den vergangenen Jahren von einigen Logistikunternehmen als Ausweichstandort der stark angebotsreduzierten Regionen im Südwesten betrachtet wurde. Lässt nun anderswo der Wettbewerb um Logistikflächen nach, spürt der Markt in Mitteldeutschland die geringere Nachfrage also früher und stärker“, sagt Stefan Albertowski, Team Leader Industrial & Logistics East Germany.

Vier der fünf größten Abschlüsse im Jahr 2023 entfielen auf Produktionsunternehmen. Dementsprechend hatten Produktionsunternehmen auch einen Anteil von 61 Prozent am Flächenumsatz, wenngleich dieser um 21 Prozent auf 358.000 Quadratmeter zurückging. Logistikunternehmen kamen auf einen Anteil von 31 Prozent, was einem Flächenumsatz von 181.000 Quadratmetern entsprach (minus 58 Prozent). Der Flächenumsatz von Handelsunternehmen (inklusive Onlinehändlern) brach um 91 Prozent auf lediglich 51.000 Quadratmeter ein (Anteil von neun Prozent). „Diese geringe Nachfrage geht vor allem auf Onlinehändler zurück, die zuvor im Rahmen ihres Corona-Booms sehr auf Expansion setzten. Nicht alle seitens E-Commerce-Unternehmen angemietete Flächen in der Region sind voll ausgelastet“, erklärt Albertowski.

Die gesunkenen Ankaufsrenditen sowie die gestiegenen Finanzierungskosten und Baukosten für Neubauten führten zu einem Anstieg der Mieten. So stieg die Spitzenmiete für Logistikimmobilien in der Region Leipzig/Halle um fünf Prozent auf 6,20 Euro pro Quadratmeter und Monat, in der Region A4 Sachsen um zwölf Prozent auf sechs Euro, in der Region A4 Thüringen um ebenfalls zwölf Prozent auf 5,95 Euro und in der Region Magdeburg um zehn Prozent auf 5,75 Euro. Aufgrund der Inflation von 5,1 Prozent legten 2023 auch viele Bestandsmieten, die oft inflationsindexiert sind, deutlich zu. „Auch wenn die Inflation 2024 noch nicht vollständig unter Kontrolle gebracht sein dürfte, entfaltet der geldpolitische Straffungskurs der EZB mehr und mehr seine Wirkung. Deswegen erwartet die Bundesbank 2024 eine Inflation von drei Prozent“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE.

Ausblick auf 2024
„Für 2024 erwarten wir eine gute Verfügbarkeit von Mietflächen, die eine zunehmende Dynamik im Markt bei erwartbarer anspringender Nachfrage bewirken könnten“, prognostiziert Albertowski.

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