Ballspiel- und Skateanlage an der Werner-Sylten-Straße eröffnet
Investition von 663.000 Euro in sportliches Freiraumangebot
Nach mehr als 20 Monaten intensiver Planungen, Bürgerbeteiligungen, der Erarbeitung von Gutachten, der Baugenehmigung und der Vergabeverfahren für Bauleistungen, wird nach sieben Monaten Bauzeit die Ballspiel- und Skateanlage an der Werner-Sylten-Straße heute eröffnet.
Die Bauarbeiten, die im März dieses Jahres begonnen hatten, konnten trotz der Corona-Pandemie und der erschwerten Bedingungen für alle am Bau Beteiligten wie geplant ausgeführt werden.
Wenn die Pflanzarbeiten im November 2021 abgeschlossen sind, wurden insgesamt 663.000 Euro in das Bauvorhaben investiert. Die Maßnahme wurde mit Fördermitteln aus dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ in Höhe von 431.066 € unterstützt. Mit der Planung der gesamten Anlage wurden das Planungsbüro plandrei Landschaftsarchitektur GmbH aus Erfurt mit dem Büro DSGN CONCEPTS UG aus Münster beauftragt. Mit der Ausführung der Landschaftsbauarbeiten wurde die Firma Landschaftsbau Erfurt Simonsen GmbH & Co.KG aus Erfurt betraut und mit der Ausführung der Ortbetonarbeiten speziell für die Skateranlage die Firma Maximilian Häring aus München. Von städtischer Seite wird das Bauvorhaben vom Garten-, Park- und Friedhofsamt betreut.
Bereits im Jahr 2018 wurde durch den Stadtrat der Stadt Gotha einstimmig der Beschluss zum Bau einer neuen Ballspiel- und Skateanlage gefasst. Die neue Anlage ergänzt besonders die Freizeitangebote des gegenüberliegenden Kinder- und Jugendtreffs „Zelle“. Auf der ehemals brachliegenden Fläche von 4.100 Quadratmetern werden die Jugendlichen ab sofort attraktive Freiräume zur sportlichen Betätigung wie Ballspielen, Biken und Skaten nutzen können.
Um das Bauvorhaben rechtssicher durchführen zu können, wurde im Vorfeld eine positive Schallimmissionsprognose erarbeitet, die Baugenehmigung eingeholt und erfolgreich die oben genannten Fördermittel akquiriert. Um ein für NutzerInnen und Kommune optimales Planungsergebnis zu erreichen, wurde 2019 eine Bürgerbeteiligung durchgeführt, deren Ergebnisse als Grundlage für die weitere Planung dienten.
Bei der Gestaltung der Anlage konnten die ca. zwei Meter Höhenunterschied zwischen den beiden Spielebenen vorteilhaft genutzt werden. Es entstanden zwei terrassenartig angelegte Ebenen, die für die notwendige räumliche Trennung und Anordnung der Ballspielanlage und der Skateanlage wichtig sind. Auf der asphaltierten Ballspielfläche mit einer Größe von 550 m² stehen zwei Fußballtore und ein Basketballkorb zur Verfügung. Die Skateanlage in der oberen Nutzungsebene hat eine Größe von ca. 600 m² und ist in ihrer Funktion eine Mischung aus Street?Skate und Flow?Anlage. Alle Skate?Elemente sind so konzipiert, dass sich Anfängerinnen und Anfänger stufenweise verbessern und auch Fortgeschrittene und Profis ihr Können testen können. Der Skatepark ist für Skateboards, Inlineskates und BMX-Fahrräder geeignet und kann im Ganzen, aber auch in Einzelsektionen, wie z. B. Lines befahren werden. So ist auch bei hoher Frequentierung eine vielseitige Nutzung möglich. Die Skate?Elemente sind zwischen 40 und 150 cm hoch. Die beiden Spielebenen sind verbunden durch organische Radiale (Quarters) und Schrägen (Banks). Zusätzlich schaffen urbane Elemente wie Stufen, Mauern und Geländer weitere Nutzungsmöglichkeiten. Ein 40 Meter langer barrierearmer Weg, der zwischen den Ebenen im Zickzackverlauf angelegt ist, ermöglicht nicht nur Menschen mit Rollstuhl oder Gehhilfen die Anlage zu erleben, auch Eltern mit Kinderwagen können das Geschehen auf der Skateanlage vom Aufenthaltsbereich verfolgen oder die Anlage selbst nutzen.
Die neue Anlage wurde bewusst in die Landschaft integriert. Die Einbindung des Gehölz? und Strauchbestandes war von Anfang an Bestandteil der Planung und ist im Hinblick auf den Klimawandel und die Nutzung vorhandener Ressourcen wichtiger Teil des gestalterischen Konzeptes.
Der Zugang erfolgt durch das drei Meter breite Tor von der Werner-Sylten-Straße aus. Die gesamte Anlage ist mit einem 1,80 Meter hohen Stabgitterzaun abschließbar eingefriedet und mit einer Beleuchtungsanlage, die mit einer bedarfs- und nutzerorientierten Steuerung über Anforderungstaster sowie über Bewegungsmelder kombiniert ist, ausgestattet. Die Handhabung der Funktion ist auf Hinweisschildern erläutert.
Insgesamt wurden auf der topographisch bewegten Spielanlage 1.800 m³ Erdbewegungen getätigt. Für die 600 m² große Skateanlage wurden 126 m³ Beton und vier Tonnen Stahl verbaut. Für die Ballspielanlage wurden 550 m² Asphaltfläche eingebaut und 210 m Linierung aufgebracht. Es wurden 250 m² Betonsteinpflaster und 27 t Findlinge verlegt, 78 Meter Ballfangzäune errichtet und 170 Meter Einfriedungszaun gebaut. Es wurden 850 m² Flächen mit den Wieseneinsaaten angelegt, eingesät mit Schafgarbe, Glockenblume, Wiesen-Storchschnabel, Klatschmohn, Kuckucks-Lichtnelke, Wiesensalbei, Kornblume, Wiesen-Fuchsschwanz, Zittergras, Wiesenschwingel und Rispengras. Mit der Gehölzpflanzung im Herbst wird die Anlage baulich fertiggestellt. Dann werden die Pflanzflächen bis November noch mit Gefüllten Vogelkirschen, Kupferfelsenbirnen und Kugel-Purpurweiden ergänzt.
Die Ballspiel- und Skateanlage hat von montags bis samstags von 8 bis 20 Uhr sowie sonntags von 9 bis 13 und von 15 bis 20 Uhr geöffnet.