Mit „heimartikel“ gegen Corona-Frust
Der art der stadt e.V. regte zum Kunstmachen an und startet eine Online-Versteigerung
Beim art der stadt e.V. hätte man verzweifeln können, als der Veranstaltungsstop verhängt wurde. Doch trotz des Bedauerns entwickelte man sogleich neue Ideen, um aus der Pandemie keine Krise werden zu lassen.
Am 24. März wurde in einem gemeinschaftlich-kooperativen Prozess mit einigen Festangestellten und den künstlerisch arbeitenden Honorarkräften die Aktion „heimartikel“ ins Leben gerufen. Fünf Wochen lang wurden die Themen „über meine 4 Wände“, „on.off.line“, „durch einander“, „nah sein“ und „warten auf …“ ausgegeben. Wie ein Tagebuch der Einschränkungen durch die Pandemie lassen sich die Einsendungen der Künstler lesen, als Ausdruck ihrer Gefühle und Gedanken in dieser andersartigen Zeit. Oder einfach als Lust und Neugier am künstlerischen Schaffen und dem damit verbundenen Austausch.
„Viele der Künstler haben im persönlichen Gespräch erzählt, wie neugierig sie auf die Eröffnung des nächsten Wochenthemas gewartet haben“, erzählt Theaterpädagogin Katharina Vötter. Teilgenommen hatten Menschen zwischen zwei und achtzig Jahren.
Was zunächst als wöchentlicher Aufruf zur Einsendung von Kunstwerken aller Art begann – ob Malerei, Zeichnung, Grafik oder Skulptur, ob Sound, Rhythmus oder Melodie, ob Lyrik, Prosa oder einfach Text, ob Bewegtbild oder Fotografie, ob Tanz oder Tastatur, ob Witz oder wichtig – wurde zum überraschenden generationenübergreifenden Projekt des art der stadt e.V.
„Fünf Wochen sind eine gute Zeit, um zum Abschluss zu kommen“, stellt Katharina Vötter fest. Sie ist eine der Initiatoren des Projekts. „Nach den Wochen kreativen Schaffens eröffnen wir nun die heimartikel-Online-Galerie sowie das heimartikel-Auktionshaus.“
Das ist der Plan: Am 1. Mai 2020 wird um 11 Uhr mit einem digitalen feierlichen Sekt bei einer Online-Vernissage auf die eingesendeten Kunstwerke angestoßen. Zehn Tage lang haben alle Interessierten die Möglichkeit, auf der Internetseite des Vereins zu flanieren, zu spenden und mitzubieten, um das Lieblingskunstwerk – als hochwertiges Duplikat oder Original – zu sich nach Hause zu holen. Am 10. Mai wird die Online-Galerie geschlossen, die Versteigerungen beendet. Natürlich wieder um 11 Uhr mit einer Finissage. „Wie die dann vollzogen wird, werden wir sehen. “ Katharina Vötter lacht, denn Überraschungen und gemeinsam gestaltete Prozesse sieht man im Verein als kreative Bereicherung an.
Fazit der Initiatoren: „‘heimartikel‘ hat dem Virus getrotzt und viele Menschen dazu bewogen, trotz physischer Distanz von zu Hause aus die Welt zu gestalten! Und nun trotzt der art der stadt e.V. den Einbußen, welche der Verein gerade durch die Einschränkungen des Covid19-Virus erfährt.“ Die Hoffnung ist groß, mit den Spenden über die finanzielle Durststrecke hinwegzukommen.
Die Online-Galerie und das Auktionshaus zu „heimartikel“ ist über die Internetseite des Vereins zu erreichen: www.artderstadt.de.