Am 25. Oktober 2019 findet unter der Leitung von Stadthistoriker Dr. Alexander Krünes wieder ein „Tag der Stadtgeschichte“ statt, der an die Ersterwähnung Gothas in einer Urkunde Kaiser Karls des Großen vom 25. Oktober 775 erinnern soll.
Schon zur Tradition an diesem Tag ist die Vorstellung des neuen Jahrbuchs „Gotha Illustre“ geworden, das interessante Aufsätze zur Stadtgeschichte und die Chronik des Jahres enthält. Die öffentliche Präsentation des Buches findet in diesem Jahr im Forschungszentrum Gotha im Landschaftshaus am Schloßberg 2, um 10.00 Uhr statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird es außerdem drei Kurzvorträge geben. Jürgen Plöger referiert zu „650 Jahre Leinakanal – Der längste Mühlgraben Thüringens“ und Dr. Wolfgang Steguweit wird zum Thema „Die Erwartung der Gewerbetreibenden Gothas 1826 an den neuen Regenten und die Stiftung des Ernestischen Hausordens 1833 – Herzog Ernst I. (1826 – 1844) zum 175. Todestag“ sprechen. Anschließend wird Dr. Olaf Simons die digitale Forschungsplattform „Gothaer Zettelkasten“ näher vorstellen.
Am Nachmittag des 25. Oktobers 2019 wird zudem PD Dr. Stefan Gerber im Forschungszentrum Gotha im Landschaftshaus am Schloßberg 2 um 16.00 Uhr einen Festvortrag zum Thema „Die Revolution von 1918/19 in Gotha – Ereignis und Erinnerung“ halten. In diesem wird der Historiker von der Friedrich-Schiller-Universität Jena auf die besondere Situation in Gotha nach dem Ende der Monarchie eingehen. Denn anders als in den meisten übrigen thüringischen Kleinstaaten entwickelte sich im Herzogtum Sachsen-Gotha und seiner Residenzstadt 1918/19 ein konfliktreicher Revolutionsverlauf, den der linke Flügel der USPD maßgeblich prägen konnte. Der Vortrag fragt, ausgehend von der Geschichtsschreibung und Erinnerung an die Revolution in Gotha, nach Voraussetzungen, Verlauf und Folgen der Revolution. Er stellt zugleich die damals handelnden Akteure und ihre politischen Positionen vor, fragt nach strukturellen Unterschieden und Gemeinsamkeiten Gothas mit anderen thüringischen Revolutionszentren sowie nach der Rolle revolutionärer Gewalt bzw. Gewaltdrohungen in Gotha. Auch die Situation in Coburg, mit dem Gotha zu einem Doppelherzogtum verbunden war, wird vergleichend herangezogen.
Parallel dazu haben die Besucher am Vormittag und Nachmittag die Gelegenheit, sich originale Quellen aus dem Stadtarchiv Gotha anzuschauen. Auf vier Schautafeln, die vom Stadtarchiv Gotha erarbeitet wurden, werden zum einen Texte und Dokumente zur Revolution in Gotha ausgestellt und zum anderen können passend zum 650-jährigen Jubiläum des Leinakanals städtische Akten zur sog. Leinapflege in Augenschein genommen werden.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.