Im Mittelpunkt der 79. Ausgabe der Gothaer Schlossgespräche am kommenden Donnerstag, den 10. Januar, um 19 Uhr steht diesmal nicht das Schloss, sondern die historische Umgestaltung des Parks rund um die Schlossanlage von Schloss Friedenstein und das Herzogliche Museum Gotha.
Jens Scheffler, Parkverwalter der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, referiert über den Einfluss der Herzoglich-Sächsischen Hofgärtnerfamilie Eulefeld bei der Parkneugestaltung im 19. Jahrhundert. Die bereits ab den 1760er Jahren entstandene englische Parklandschaft mit Seen und Pavillons um den Museumsbau darf als älteste Gartenanlage nach englischem Vorbild auf dem Kontinent gelten. Blickachsen beziehen dabei nicht nur die Gebäude, sondern auch die umgebende Landschaft mit ein und laden zum Lustwandeln ein.
Unter Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha war Carl Theobald Eulefeld (1818–1877) als Oberhofgärtner für die Leitung der Umgestaltungsarbeiten der neuen Anlagen im Schlosspark verantwortlich. Er gestaltete die 1,2 Hektar große landschaftliche Fläche mit 170 Exemplaren aus 40 verschiedenen Nadelholzarten, darunter Raritäten wie beispielsweise die nordamerikanische Nootka-Scheinzypresse. In Reinhardsbrunn hatte er dafür bei seinem Vater das Gärtnerhandwerk erlernt, das er nach mehreren Stationen in Berlin, Potsdam, Frankreich und England im Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha ab 1870 als Hofbeamter ausübte. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte er sich ehrenamtlich als Gartenkünstler und Pomologe für die Beförderung des Gartenbaus in beiden Residenzstädten.
Die Veranstaltungsreihe der Schlossgespräche bietet der Freundeskreis Kunstsammlungen Schloss Friedenstein Gotha e.V. bereits seit einigen Jahren sehr erfolgreich in den Wintermonaten an. Die Reihe findet in Zusammenarbeit mit der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten statt.
Bitte beachten Sie: Der Vortrag findet zum ersten Mal im Vorraum der Schlossverwaltung im dritten Obergeschoss von Schloss Friedenstein und nicht wie zuletzt im Tapetenzimmer statt. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.