Seit dem Jahr 2014 gibt es bereits einen regen Austausch mit dem Osaka Christian College in Osaka. Deshalb hat es auch nicht lange gedauert, bis die sehr gute Arbeit der Gothaer Kindertageseinrichtungen in Japan in vieler Munde ist. Deshalb verwunderte die Anfrage zu einem Besuchsprogramm eines Trägers, der in Tokio und in Osaka eigene Kindertageseinrichtungen betreibt, sowie der Universität in Tohuku, nicht.
Es bestand großes Interesse an verschiedenen pädagogischen Konzepten der Gothaer Kindertageseinrichtungen. Besonders interessant waren für unsere Gäste die Pädagogik Friedrich Fröbel‘s als „Vater des Kindergarten“, die Kindertageseinrichtung „Spatzennest“ mit dem Gesundheitskonzept nach „Sebastian Kneipp“ und das „Reggio-Kinderhaus“, welches Einblicke in die Reggio-Pädagogik und die aktuellen Projektarbeiten der Kinder gab.
Die erste japanische Gruppe, reiste mit zwölf Pädagogen und die zweite Gruppe um Prof. Dr. Hongo mit sieben Dozenten der Universität an. In den drei Einrichtungen entstand zwischen den japanischen und deutschen Pädagogen ein reger Fachaustausch über die Qualitätsentwicklung in Kindertageseinrichtungen, dem Thüringer Bildungsplan bis 18 Jahre, dem Bundesprogramm „Sprache und Kita – Sprache ist der Schlüssel zur Welt“, der Medienpädagogik sowie der Inklusion von Kindern. Die Verschiedenheit der pädagogischen Konzepte, die den Familien mit ihren Kindern in Gotha angeboten wird, fand regen Zuspruch. Eine Dozentin der Universität sagte: „Wir hatten sehr interessante Gespräche in der Stadt Gotha. Das ‚Fröbel-Konzept‘ war besonders interessant.“
Die Kinder und Pädagogen der drei Einrichtungen freuten sich sehr über das Interesse an ihren Häusern und deren Konzeptionen. So wurden gemeinsam Fröbelsterne gebastelt, didaktische Spielmaterialien ausprobiert, herbstliche Bastelarbeiten der Kinder bestaunt und sehr viele Fragen der japanischen Gäste beantwortet.
Marco Brand, Amtsleiter des Schul- und Jugendamtes, und Claudia Hausotte, Fachberaterin für Kindereinrichtungen, begleiteten die japanischen Gäste an den drei Tagen Anfang November. Sie stellten sich den Fachfragen der Gäste und erläuterten beispielhaft, wie die Stadt Gotha als Trägerin von neun kommunalen Kindertageseinrichtungen die tägliche Arbeit strukturiert und zum Wohle der Kinder umsetzt.
Neben den Terminen in den einzelnen Einrichtungen interessierten sich die Gäste auch für die Geschichte der Stadt Gotha. Deshalb wurde durch das Schul- und Jugendamt auch eine Stadtführung für die Gäste organisiert.