Gothaer Fassadenpreis 2025 – Auszeichnung für herausragende Baukultur

Foto: © Stadt Gotha
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Die Stadt Gotha hat auch in diesem Jahr erneut den „Gothaer Fassadenpreis“ ausgeschrieben. Diese Auszeichnung wird alle zwei Jahre ausgelobt und würdigt sowohl vorbildlich sanierte Altbaufassaden als auch besonders gelungene Neubaufassaden, die durch ihre Gestaltung und handwerkliche Qualität einen wertvollen Beitrag zum Stadtbild und zur Baukultur leisten.

Am Wettbewerb teilnehmen konnten Eigentümerinnen und Eigentümer aus dem gesamten Gothaer Stadtgebiet einschließlich aller Ortsteile. Damit wird sichergestellt, dass die Vielfalt der städtischen und dörflichen Architektur gleichermaßen Berücksichtigung findet.

Ziel der Ausschreibung ist es, auf besondere gestalterische Leistungen, einen hohen ästhetischen Anspruch sowie eine sorgfältige handwerkliche Ausführung aufmerksam zu machen. Bei Altbaufassaden steht zudem der verantwortungsvolle Umgang mit dem historischen Bestand im Mittelpunkt – ein wichtiger Beitrag zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des architektonischen Erbes der Stadt Gotha.

Das städtische Projekt wird traditionell durch die VR-Bank Westthüringen eG unterstützt. Sowohl die Jurysitzung als auch die Preisverleihung finden in den Räumen der Bank in der Querstraße statt. Auch im Jahr 2025 stellte die Bank erneut die eleganten Edelstahlplaketten zur Verfügung, die gut sichtbar an den ausgezeichneten Gebäuden angebracht werden. Sie würdigen das besondere Engagement der Bauherren, Architekten sowie der beteiligten Handwerksfirmen, die mit ihren Projekten beispielhaft zur Baukultur in Gotha beitragen.

Mit der Verleihung des „Gothaer Fassadenpreises 2025“ setzt die Stadt Gotha ein klares Zeichen für die Bedeutung qualitätsvollen Bauens – sowohl im historischen Kontext als auch im modernen Stadtbild.

Am diesjährigen Gothaer Fassadenpreis-Wettbewerb haben sich die Bauherren folgender Häuser in Gotha beteiligt:

  • 1. 18.-März-Straße 11
  • 2. Karl-Schwarz-Straße 2
  • 3. Mohrenstraße 9
  • 4. Inselsbergstraße 8, Gotha-Sundhausen
  • 5. Reinhardsbrunner Straße 66a
  • 6. Augustinerstraße 13-17
  • 7. Mönchelsstraße 24
  • 8. Schützenberg 25
  • 9. Friedrichstraße 20

Anhand der eingegangen Fassadenbewerbungen und Vorher/ Nachher Fotografien verschafften sich die Jurymitglieder einen Eindruck der eingereichten Arbeiten.

Mitglieder der Wettbewerbsjury 2025 waren:

  • für die Stadt Gotha – Herr Oberbürgermeister Knut Kreuch
  • für die VR Bank Westthüringen eG – Vorstand, Herr Mario Werneburg
  • vom Denkmalbeirat der Stadt Gotha – Vorsitzender, Herr Matthias Wenzel
  • sowie als Vertreter der Architektenschaft – Herr Marcel Hendrich
  • sowie die Leiterin des Stadtentwicklungsamtes – Frau Ina Sommerwerk
  • als Mitarbeiter im Stadtentwicklungsamt Gotha – Herr Michel Bischoff
  • als Mitarbeiterin im Stadtentwicklungsamt Gotha – Frau Stephanie Bernhard

Die Bewertung der eingereichten Arbeiten erfolgte nach verschiedenen Kriterien: Gestaltung der Fassade unter Einbeziehung evtl. vorhandener Vorgärten, Zäune, Eingangsbereiche; handwerkliche Ausführung; Aufwertung des Erscheinungsbildes gegenüber dem Altzustand; architektonisch kreative Innovation bei Neubauten.

Wegen der insgesamt hohen Qualität aller eingegangenen Bewerbungen und der damit einhergehenden wertvollen baulichen Ausführungen, entschied sich die Jury dieses Jahr für die folgenden drei Preisträger.

Familie Hofmann
Für die beispielhafte Sanierung im Bestand
18.-März-Straße 11

Die Sanierung des Gebäudebestands wurde in enger Abstimmung mit den denkmalpflegerischen Vorgaben ausgeführt. Die originale Jugendstil-Haustür erfuhr eine qualitätvolle Restaurierung, ebenso wurden die ursprünglich vorhandene skulpturale Wandfigur ergänzt sowie die historische Hauseingangstreppe einschließlich des Geländers fachgerecht instandgesetzt. Besonders hervorzuheben ist das überdurchschnittliche hohe private Engagement der Eigentümer über einen sehr langen Zeitraum mit den letzten Maßnahmen 2024/2025.  Ein Beispiel dafür ist die Sicherung des Bleiglasfensters aus dem Objekt 18.-März-Straße 15 und die sachgerechte Integration in das Gebäude 18.-März-Straße, wodurch ein erheblicher Beitrag zur Stärkung des bauzeitlichen Gesamterscheinungsbildes geleistet wurde. Die Neugestaltung des Vorgartens mit angemessener Bepflanzung sowie die Wiederherstellung der historischen Zaunanlage fügen sich harmonisch in die aufgearbeitete Fassadengestaltung ein und unterstreichen den denkmalpflegerischen Wert des Gebäudes im Gründerzeitensemble der Weststadt.

Wohnungsbaugenossenschaft Gotha eG
Für die beispielhafte Verbindung zwischen Alt -und Neubau
Augustiner Straße 13-17

Die bauliche Wiederherstellung der Augustiner Straße 13-17 zeigt eine äußerst gelungene Verbindung von Alt- und Neubau, bei der historische Strukturen respektvoll integriert und zugleich zeitgemäße architektonische Elemente hinzugefügt wurden. Durch diese qualitätsvolle Ergänzung wurde das gesamte Quartier nachhaltig aufgewertet und weitere umfassende Sanierungen in den angrenzenden Plattenbaubereichen wurden parallel realisiert. Besonders hervorzuheben sind der Erhalt der historischen Wandmalerei im Amtshaus und die aufwändige Instandsetzung des Gesamtgebäudes nach hohen denkmalpflegerischen Vorgaben. Die Präsentation der archäologischen Funde aus dem baulichen Umfeld im Gebäude Augustiner Str.17, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, stellt ein Novum in der Stadt dar. Damit wird ein wichtiges Stück Stadtgeschichte erlebbar. Das Amtshaus mit seiner markanten neuen Torgestaltung setzt zudem einen modernen Akzent und verdeutlicht so, dass auch bei einem Denkmal zeitgemäße Elemente möglich sind.

GbR FS 20 eGbR
Für die beispielhafte straßenbegleitende Neubebauung
Friedrichstraße 20

Das Objekt Friedrichstraße 20 wurde als kompletter Neubau errichtet, da keinerlei gründerzeitliche erhaltungsfähige Originalsubstanz nach dem Objektbrand mehr vorhanden war. Die hofseitigen Gebäude wurden ebenfalls beräumt, um da das Grundstück effizient für eine Neubebauung nutzen zu können. Der Neubau musste sich in das städtebaulich sensible Ensemble der „Historischen Altstadt“ einfügen – eine Anforderung, die durch die sorgfältig abgestimmte Höhe und Kubatur vorbildlich umgesetzt wurde. So konnte eine straßenbegleitende Bebauung realisiert werden, die den historischen Stadtraum angemessen fasst und stärkt.

Die qualitativ hochwertige und bewusst zurückhaltende Fassadengestaltung respektiert die Maßstäblichkeit und Materialität des gründerzeitlichen Umfeldes, ohne in historisierende Nachahmung oder Kopie zu verfallen. Besonders hervorzuheben ist der Mut des Bauherrn, ein Projekt dieser Größenordnung und Komplexität im denkmalprägenden Kontext verantwortungsvoll umzusetzen und einen städtebaulichen Missstand in dieser für Gotha architektonisch prägenden Straße zu schließen.

Bei allen anderen Teilnehmern am Gothaer Fassadenpreis 2025 bedankt sich die Stadt Gotha mit einem kleinen Präsent und einer Anerkennungsurkunde für ihre Beteiligung und das Engagement.

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