Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag
Gesundheitsministerin Schenk: „Schutz, Aufklärung und Solidarität sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen HIV-Prävention.“
Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember 2025 mahnt die Thüringer Gesundheitsministerin Katharina Schenk zu wachsender Aufmerksamkeit, Solidarität und einer konsequenten Stärkung der HIV-Prävention. „HIV-positiven Menschen muss auf Augenhöhe und mit Respekt begegnet werden“, betont Schenk. „Nur so schaffen wir gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die Prävention erleichtern und Menschen unterstützen, statt sie auszugrenzen.“
Bisher 46 HIV-Neuinfektionen in diesem Jahr in Thüringen
Weltweit lebten 2024 nach Angaben der Vereinten Nationen 40,8 Millionen Menschen mit HIV. Im selben Jahr infizierten sich 1,4 Millionen Menschen neu, 630.000 Menschen verstarben an AIDS. In Deutschland lag die Zahl HIV-positiver Menschen Ende 2024 laut Robert Koch-Institut (RKI) bei etwa 97.700. Die geschätzte Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland im Jahr 2024 beträgt 2.300 Fälle – rund 200 mehr als im Vorjahr.
Thüringen verzeichnete im vergangenen Jahr 49 HIV-Neuinfektionen. Mit Stand vom 10. November 2025 sind es in diesem Jahr bisher 46.
Frühzeitige Beratung und Testangebote entscheidend
Die UN-AIDS-Strategie verfolgt die 95-95-95-0-Ziele bis 2030:
- 95 Prozent der HIV-Infizierten kennen ihre Diagnose
- 95 Prozent dieser Personen erhalten eine Therapie
- 95 Prozent der Therapien führen zu einer Viruslast unter der Nachweisgrenze
- 0 Prozent Stigmatisierung und Diskriminierung
Die Versorgungskaskade in Thüringen lag Ende 2023 bei 81-99-96.
Gesundheitsministerin Schenk erläutert dazu: „Der größte Handlungsbedarf besteht beim ersten Ziel: Menschen müssen früh und unkompliziert Zugang zu Beratung und Testangeboten bekommen. Jede spät erkannte HIV-Infektion erhöht das Risiko schwerer Erkrankungsverläufe – und kann unbemerkt weitergegeben werden.“
„Gemeinsam. Gerade jetzt.“
Das diesjährige Motto der Gemeinschaftsaktion der Deutschen Aidshilfe, der Deutschen AIDS-Stiftung und des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit lautet „Gemeinsam. Gerade jetzt.“ Ziel ist es, dem schleichenden Vergessen der HIV- und AIDS-Pandemie entgegenzuwirken.
Schenk betont dazu: „Schutz, Aufklärung und Solidarität sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen HIV-Prävention. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir das diesjährige Motto ‚Gemeinsam. Gerade jetzt.‘ nicht als bloßen Slogan verstehen, sondern als Aufforderung zum konkreten Handeln: gemeinsam informieren, gemeinsam Barrieren abbauen und gemeinsam diejenigen unterstützen, die von HIV betroffen sind.“
Weiterführende Erläuterungen:
Der Welt-Aids-Tag wird seit 1988 jährlich am 1. Dezember begangen und jährt sich 2025 zum 38. Mal. Weltweit erinnern Organisationen, Vereine und Regierungen an diesem Tag an HIV und AIDS. Sie mobilisieren für Solidarität, Prävention und gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen.
Die gemeldeten Neudiagnosen der vergangenen Jahre stellen sich in Thüringen wie folgt dar:
| 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 |
| 38 | 43 | 40 | 40 | 36 | 36 | 44 | 33 | 43 | 36 | 52 | 49 |
Quelle: Robert-Koch-Institut, SurvStat@RKI 2.0, https://survstat.rki.de
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