Von Gotha nach Peking und Xi’an. Friedenstein Stiftung intensiviert ihre Kulturkooperationen mit China 

Foto: © Gotha-Aktuell

Mit der Ausstellung „Chinas Gold und Gothas Schätze – eine einzigartige Begegnung“ hat die Friedenstein Stiftung Gotha bereits eine erfolgreiche Kooperation mit dem Xi’an Qujiang Museum of Fine Arts etabliert. Bei seinem China-Besuch in Xi’an und Peking in der vergangenen Woche konnte Stiftungsdirektor Tobias Pfeifer-Helke die Kontakte zu diesem Museum intensivieren und den Grundstein für eine Zusammenarbeit mit dem Palastmuseum in Peking legen. Damit knüpft die Friedenstein Stiftung Gotha erneut an ihre historischen Verbindungen zum Fernen Osten an, die bereits seit der Gründung der Kunstkammer im 17. Jahrhundert bestehen.

Gegenausstellung in Xi’an

So ist ab Mai 2026 eine Gegenausstellung im Xi’an Qujiang Museum of Fine Arts geplant, aus dem die ming-zeitlichen Goldobjekte stammen, die derzeit im Herzoglichen Museum Gotha zu sehen sind. In der Ausstellung in Xi’an soll es um Gotha als wichtigen Baustein europäischer Residenzgeschichte gehen, die eng mit dem Protestantismus und der weitreichenden dynastischen Vernetzung Europas verbunden ist. Im Rahmen der Kooperation steht auch der wissenschaftliche Austausch im Fokus: Eine Wissenschaftlerin aus Xi’an soll die reiche Porzellansammlung auf dem Friedenstein erforschen und mit ihrer Expertise das Wissen um die Objekte erweitern. 

Um weitere gemeinsame Schritte auszuloten, traf sich Pfeifer-Helke in Xi’an mit der geschäftsführenden Direktorin Lin Shaoping und dem Besitzer des Museums Peter Viem Kwok sowie mit Zhang Tong, dem Direktor der Vereinigung zur Förderung des kulturellen Erbes der Provinz Shaanxi, und Lin Mei, der Direktorin der Kulturerbe-Verwaltung in Xi’an und stellvertretenden Direktorin der dortigen Kultur- und Tourismusbehörde. 

Lin Shaoping sagt: „Wir freuen uns sehr, dass die Ausstellung von Goldartefakten aus der Ming-Zeit in Gotha so positiv aufgenommen wird, und möchten allen Kolleg:innen unseren aufrichtigen Dank für ihren engagierten Einsatz aussprechen. Wir sind fest davon überzeugt, dass die für Mai 2026 im Xi’an Qujiang Museum of Fine Arts geplante Ausstellung eine lebendige Plattform für den deutsch-chinesischen Kulturdialog sein wird. Durch die Enthüllung der fesselnden Geschichte der Gothaer Herzöge und des komplexen Netzwerks europäischer Königshäuser wird diese Ausstellung nicht nur das kulturelle Verständnis zwischen China und Deutschland, sondern auch zwischen China und Europa insgesamt erheblich erweitern.“

Kooperation mit dem Palastmuseum in Peking

In Peking wurde Pfeifer-Helke von Lou Wei, dem stellvertretenden Direktor des Palastmuseums, empfangen. Während des Treffens entwickelten beide Seiten einen Plan für gegenseitige Ausstellungen, demzufolge das Palastmuseum 2027 zu Gast im Herzoglichen Museum sein soll – mit einem möglichen Fokus auf die Regierungszeit von Kaisern wie Kangxi oder Qianlong, um die Kunst des Qing-Hofes und ihren Austausch mit dem Westen umfassend zu präsentieren, oder um anhand der Sammlungen des Palastmuseums die fünftausendjährige Zivilisation Chinas vorzustellen. Für 2028 steht eine Gegenausstellung des Herzoglichen Museums im Palastmuseum in Peking im Raum, die sich auf die Ernestinische Dynastie konzentriert und Objekte aus der historischen Kunstkammer und den Sammlungen Gothas zeigt.

Lou Wei sagt: „Das Palastmuseum freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit der Friedenstein Stiftung. Unsere Institutionen und Sammlungen haben viele Gemeinsamkeiten und es gibt zahlreiche faszinierende, aber weniger bekannte Geschichten, die sich dahinter verbergen. Wir sind zuversichtlich, dass unsere gegenseitigen Ausstellungen ein großer Erfolg werden. Gleichzeitig werden wir durch vielfältige Kooperationen wie Personalaustausch, gemeinsame Forschung sowie Erhaltung und Restaurierung des kulturellen Erbes zweifellos die gegenseitige Entwicklung im Museumsbereich beider Länder fördern und das gegenseitige Verständnis zwischen den Völkern Chinas und Deutschlands verbessern.“

Das Palastmuseum, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert, zählt zu den bedeutendsten Museen in der Volksrepublik China. Es befindet sich in den Gebäuden des ehemaligen Kaiserpalasts, in der sogenannten „Verbotenen Stadt“ und zeigt wichtige Objekte aus der Kunstsammlung chinesischer Kaiser sowie Gegenstände der Ming- und Qing-Dynastien. 

Beim Thüringen-Abend in Peking, der im Rahmen der Delegationsreise der Thüringer Wirtschaftsministerin Colette Boos-John stattfand, stellte Stiftungsdirektor Pfeifer-Helke die Ausstellung „Chinas Gold und Gothas Schätze“ und das Kooperationsprojekt mit dem Museum of Fine Arts Quijang in Xi’an vor. 

Er sagt: „Die Ausstellung ‚Chinas Gold und Gothas Schätze‘ zeigt, wie groß das Interesse in Deutschland an China und seinen Kunstschätzen ist. In Xi’an und Peking wurde ich sehr herzlich empfangen. Es freut mich sehr, dass auch das Interesse von chinesischer Seite groß ist, Gothaer Schätze zu zeigen und dass wir auf kultureller Ebene dazu beitragen können, die Verbindung zwischen China und Deutschland zu stärken.“

Die Ausstellung „Chinas Gold und Gothas Schätze – eine einzigartige Begegnung“, ist noch bis zum 11. Januar 2026 im Herzoglichen Museum Gotha zu sehen. 

👉 Weitere kulturelle Veranstaltungen finden Sie auf Gotha-Aktuell.

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