IQB-Bildungstrend 2024: Thüringen mit starker naturwissenschaftlicher Kompetenzbasis
IQB-Bildungstrend 2024: Thüringen mit starker naturwissenschaftlicher Kompetenzbasis – zugleich klarer Auftrag für weitere Qualitätsentwicklung
Thüringens Bildungsminister Christian Tischner sieht in den aktuellen Ergebnissen des IQB-Bildungstrends 2024 eine Bestätigung der Leistungsfähigkeit des Thüringer Schulsystems und zugleich einen Auftrag: „Unsere Schulen verfügen über eine solide Leistungsbasis. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler haben in den vergangenen Jahren unter anspruchsvollen Bedingungen viel geleistet – das verdient große Anerkennung. Zugleich dürfen wir die bundesweiten Rückgänge nicht übersehen: Der Bildungstrend ist auch ein Weckruf, die Basiskompetenzen noch gezielter zu fördern und Lernrückstände konsequent aufzuarbeiten.“
Thüringen gehört im naturwissenschaftlichen Bereich zu den leistungsstärkeren Ländern. In den Fächern Biologie, Chemie und Physik liegen die Leistungen signifikant über dem Bundesdurchschnitt, in Mathematik leicht darüber. Damit gehört Thüringen zu den Leistungsträgern unter den ostdeutschen Flächenländern. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die den Mindeststandard nicht erreichen, liegt unter dem Bundeswert, während überdurchschnittlich viele die Regel- oder Optimalstandards erfüllen.
Wie alle Länder verzeichnet auch Thüringen zwischen 2018 und 2024 unter anderem pandemiebedingt einen Rückgang des Kompetenzniveaus – bundesweit um rund 24 Punkte in Mathematik und 23 bis 25 Punkte in den Naturwissenschaften. In Thüringen fällt dieser Rückgang etwas geringer aus, sodass das Land seine Position im oberen Drittel behaupten kann. Die Abnahme betrifft alle Schularten gleichermaßen.
Tischner betont: „Der IQB-Bildungstrend ist ein wichtiger Gradmesser für die Qualität unseres Schulsystems. Wir müssen dafür sorgen, dass soziale und ökonomische Herkunft nicht über den Bildungserfolg entscheidet. Dieses Ziel verfolgen wir bereits mit dem Startchancen-Programm, dem Ausbau der Sprachförderung und mehr multiprofessionellen Teams an unseren Schulen.“
Im Fazit empfiehlt das IQB, Bildungsqualität strategisch weiterzuentwickeln – durch systematische Nutzung von Leistungsdaten, Sicherung basaler und funktionaler Kompetenzen in den MINT-Fächern, Förderung fachlicher Motivation und sozio-emotionaler Fähigkeiten, eine frühe Förderung im Elementarbereich sowie eine verbesserte Sprachbildung auf Basis gezielter Diagnostik und professioneller Lehrkräftequalifizierung.
Tischner abschließend: „Auch wenn Thüringen im Vergleich gut abschneidet, dürfen uns die Ergebnisse nicht zufriedenstellen. Der Rückgang der Leistungen in allen Ländern – auch bei uns – ist ein deutliches Warnsignal. Wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, die Unterrichtsqualität weiter zu verbessern und Unterricht wirksamer zu gestalten. Zugleich gilt: Schule allein kann die Herausforderungen, vor denen unsere Schülerinnen und Schüler stehen, nicht lösen. Es braucht das gemeinsame Engagement von Eltern, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, um Bildung nachhaltig zu stärken und junge Menschen bestmöglich zu fördern.“