AOK-Gesundheitsatlas zeigt: Thüringens Frauen haben besonders häufig Osteoporose

Online-Plattform legt Daten für Kreise und Städte offen.

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat seinen Gesundheitsatlas erweitert und stellt erstmals umfassende Zahlen zur Häufigkeit von Osteo-porose in Thüringen vor. Alter, Geschlecht, Lebensstil und sozioökonomische Faktoren beeinflussen das Risiko einer Erkrankung.

Osteoporose ist eine chronische Erkrankung, bei der die Knochendichte ab-nimmt und die Knochen dadurch anfälliger für Brüche werden. Im Jahr 2023 waren in Thüringen rund 82.100 Menschen ab 35 Jahren davon betroffen. Das entspricht einer Prävalenz von 5,6 Prozent der Bevölkerung. Damit liegt der Freistaat deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 4,0 Prozent. Der Ländervergleich zeigt: Nur Sachsen-Anhalt ist mit 5,8 Prozent noch stärker betroffen. Selbst im fairen Vergleich, der Alters- und Geschlechtsstrukturen berücksichtigt, belegt Thüringen mit 5,1 Prozent einen der obersten Plätze im Bundesranking.

Frauen sind besonders häufig von Osteoporose betroffen: In Thüringen ist es eine von elf Frauen über 35 Jahren. Dagegen ist unter den Männern einer von 50 betroffen. Außerdem nimmt mit steigendem Alter die Osteoporose-Häufigkeit stark zu: Bei Frauen ab 90 Jahren lebt gut jede Dritte in Thüringen mit der Erkrankung, bei Männern über 90 Jahren knapp jeder Zehnte.

Regionale Unterschiede in Städten und Landkreisen

Innerhalb Thüringens zeigen sich deutliche regionale Unterschiede: In Suhl ist die Erkrankungshäufigkeit am höchsten, hier leben 7,5 Prozent der Menschen über 35 Jahren mit Osteoporose – gefolgt von Hildburghausen (6,9 Prozent) und Sonneberg (6,7 Prozent). Am niedrigsten liegt sie in Jena mit 4,0 Prozent.

Lebensstil und sozioökonomische Faktoren beeinflussen das Risiko

Die bundesweite Analyse des WIdO zeigt, wie sehr die Erkrankung mit Lebensstil und sozialen Rahmenbedingungen zusammenhängt. Besonders die neuen Bundesländer, ländliche Regionen, Gebiete mit geringeren Einkommensmöglichkeiten und Regionen mit hohem Raucheranteil weisen überdurchschnittlich viele Osteoporose-Fälle auf. Auch Bewegungsmangel, Diabetes und Alkoholkonsum begünstigen Osteoporose, die über Jahre hinweg entsteht. „Wir wollen, dass alle Menschen gleichwertige Chancen nicht nur auf eine gute medizinische Versorgung haben, sondern auch überall präventiv für ihre Gesundheit aktiv werden können“, sagt Rainer Striebel, Vorstand der AOK PLUS. „Deshalb setzen wir auf vielfältige Angebote, wie Check-ups, flächendeckende Gesundheitskurse, Bewegungsprogramme und Ernährungsberatung, um die Menschen in unserer Region bei einem gesunden Lebensstil zu unterstützen.“

AOK PLUS bietet besonderes Angebot für Betroffene in Thüringen

Für Menschen, die an Osteoporose erkrankt sind, gibt es in Thüringen das besondere Versorgungsangebot ‚Osteoporose PLUS‘. „Gemeinsam mit dem Bund der Osteologen Thüringen e.V. bieten wir Unterstützung über unser spezialisiertes Versorgungsprogramm an. Damit sorgen wir für eine individuelle Beratung und Behandlung sowie den gezielten Zugang zu Therapiemöglichkeiten. So helfen wir, die Risiken von Folgeerkrankungen zu minimieren“, so Striebel.

Hintergrund:
Für den Gesundheitsatlas hat das WIdO die Behandlungsdaten von insgesamt 27 Millionen Versicherten der elf AOKn ausgewertet und auf die Bundesbevölkerung hochgerechnet. Neben den neu ergänzten Daten zu Osteoporose sind unter gesundheitsatlas-deutschland.de Informationen zu Atemwegserkrankungen, Krebs, Stoffwechsel-, psychischen-, Muskel- und Skeletterkrankungen sowie Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems auf Bundes-, Länder- und Kreisebene, nach Geschlecht und nach Altersgruppen analysierbar.

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