Wasserschaden zu Hause: Ein 48-Stunden-Notfallplan, der wirklich hilft

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Ein geplatzter Schlauch an der Waschmaschine, ein undichtes Rohr oder Starkregen, der durchs Dach dringt – WasserschĂ€den kommen meist ohne Vorwarnung. Und dann zĂ€hlt jede Minute. Die ersten 48 Stunden entscheiden darĂŒber, ob aus einem Ärgernis eine teure Sanierung mit Schimmelbefall wird oder ob sich der Schaden in Grenzen hĂ€lt.

Die ersten vier Stunden: Schadensbegrenzung ist alles

Wenn das Wasser erst einmal lĂ€uft, breitet es sich erschreckend schnell aus. Teppiche saugen sich voll, Holzböden quellen auf, und die Feuchtigkeit kriecht in WĂ€nde und Decken. Die allererste Maßnahme: Wasserzufuhr stoppen. Das klingt banal, aber in der Hektik wird oft vergessen, den Haupthahn zuzudrehen oder die Waschmaschine abzustellen.

Danach heißt es: Strom aus. Besonders bei stehendem Wasser auf dem Boden kann die Kombination aus ElektrizitĂ€t und NĂ€sse lebensgefĂ€hrlich werden. Sicherungen fĂŒr betroffene RĂ€ume ausschalten, bevor irgendwelche AufrĂ€umarbeiten beginnen.

Jetzt kommt der schweißtreibende Teil: Wasser entfernen. Alte HandtĂŒcher, Wischmopps, Eimer – alles, was hilft, die Wassermassen zu reduzieren. Möbel sollten aus den betroffenen Bereichen geschafft oder zumindest auf Styroporblöcke oder Alufolie gestellt werden, damit sie nicht noch mehr Feuchtigkeit aufnehmen.

Tag eins: Professionelle Hilfe und Dokumentation

Nach den ersten Notmaßnahmen wird klar: Ein Wasserschaden ist selten eine Sache, die sich allein bewĂ€ltigen lĂ€sst. Gerade bei grĂ¶ĂŸeren SchĂ€den oder wenn Wasser in WĂ€nde und Böden eingedrungen ist, braucht es Fachleute. Wer hier zögert, riskiert FolgeschĂ€den, die weitaus teurer werden können. Einen Wasserschaden professionell beheben lassen bedeutet oft auch, spezielle TrocknungsgerĂ€te einzusetzen, die Feuchtigkeit aus versteckten Ecken ziehen.

Parallel dazu sollte unbedingt die Versicherung informiert werden. Viele Hausrat- und WohngebĂ€udeversicherungen decken WasserschĂ€den ab, aber nur, wenn sie rechtzeitig gemeldet werden. Fotos und Videos von allen betroffenen Bereichen sind dabei Gold wert – je detaillierter, desto besser. Auch eine Liste beschĂ€digter GegenstĂ€nde erleichtert spĂ€ter die Schadensregulierung.

Ein oft unterschĂ€tzter Punkt: LĂŒften. Fenster auf, Durchzug schaffen. Die Luftfeuchtigkeit muss raus, sonst beginnt binnen weniger Tage der Schimmel zu wachsen. Allerdings nicht bei Nebel oder Regen lĂŒften – das verschlimmert die Situation nur.

Tag zwei: Trocknung und weiterfĂŒhrende Maßnahmen

Nach 24 Stunden zeigt sich meist das wahre Ausmaß. Böden, die zunĂ€chst nur feucht wirkten, geben beim Betreten nach. Tapeten lösen sich. Der typische muffige Geruch macht sich breit. Jetzt geht es darum, die Trocknung konsequent fortzusetzen.

Professionelle Bautrockner laufen meist rund um die Uhr und entziehen der Raumluft kontinuierlich Feuchtigkeit. Wer solche GerĂ€te nutzt, sollte regelmĂ€ĂŸig die WasserbehĂ€lter leeren – manche Modelle schaffen mehrere Liter pro Tag. ZusĂ€tzlich helfen Ventilatoren, die Luftzirkulation zu verbessern.

Wichtig ist in unserem Ratgeber Artikel auch zu erwĂ€hnen, dass versteckte HohlrĂ€ume im Blick gehalten werden sollten. Wasser sammelt sich gern zwischen Fußbodenaufbau und Estrich oder hinter Wandverkleidungen. Mit FeuchtigkeitsmessgerĂ€ten lĂ€sst sich nachvollziehen, ob die Trocknung erfolgreich ist oder ob noch Problemzonen existieren.

Was nach 48 Stunden noch zu beachten ist

Die ersten zwei Tage sind geschafft, aber die Arbeit ist noch nicht vorbei. Die Trocknung kann je nach Ausmaß des Schadens mehrere Wochen dauern. WĂ€hrenddessen sollten Feuchtigkeitswerte regelmĂ€ĂŸig kontrolliert werden. Erst wenn die WĂ€nde, Böden und betroffenen Materialien wieder komplett trocken sind, kann mit Renovierungsarbeiten begonnen werden.

Ein hĂ€ufiger Fehler: Zu frĂŒh streichen oder tapezieren. Wer voreilig handelt, schließt Restfeuchtigkeit ein – und der Schimmel kommt garantiert zurĂŒck. Geduld zahlt sich hier aus.

Vorbeugen ist besser als Nachsorgen

NatĂŒrlich wĂŒnscht sich niemand einen Wasserschaden. Aber ein paar prĂ€ventive Maßnahmen können helfen, das Risiko zu minimieren. Alte Waschmaschinen- und GeschirrspĂŒlerschlĂ€uche regelmĂ€ĂŸig prĂŒfen und austauschen. Dachrinnen freihalten, damit Regenwasser abfließen kann. Und: Bei lĂ€ngerem Urlaub den Haupthahn zudrehen – eine simple Vorsichtsmaßnahme, die im Ernstfall viel Ärger erspart.

Wer bereits einen Wasserschaden erlebt hat, weiß: Die ersten 48 Stunden sind entscheidend. Schnelles Handeln, professionelle UnterstĂŒtzung und konsequente Trocknung machen den Unterschied zwischen einem glimpflichen Vorfall und einem monatelangen Albtraum.

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