Gotha als Erinnerungsort in neuer Publikation zur Deutschen Einheit
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur veröffentlicht anlässlich des 35. Jahrestages der Deutschen Einheit die Publikation „Orte des Erinnerns an die deutsche Einheit“. Der Band versammelt rund 250 Erinnerungsorte in der gesamten Bundesrepublik, die in unterschiedlicher Form an die Überwindung der deutschen Teilung und die Ereignisse der Jahre 1989/90 erinnern.
Auch Gotha ist in dieser Auswahl vertreten: Mit der Gedenktafel auf dem Hauptmarkt, die an die Rede von Willy Brandt am 27. Januar 1990 erinnert. Damals sprach der ehemalige Bundeskanzler die bis heute vielfach zitierten Worte: „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.“
Noch 35 Jahre nach der Vollendung der staatlichen Einheit am 3. Oktober 1990 bleibt die deutsche Wiedervereinigung ein Prozess, der fortwährend bewertet und hinterfragt wird. Fragen nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten, nach dem Stand der inneren Einheit und den Maßstäben ihres Gelingens sind weiterhin aktuell.
Die Publikation macht sichtbar, wie vielfältig das Erinnern an diese historische Zäsur in Deutschland verankert ist. Baumdenkmäler, Skulpturen, Gedenktafeln oder Findlinge erzählen Geschichten von Aufbruch und Wandel, Freude und Hoffnung, aber auch von Skepsis und Brüchen. Die Beiträge laden dazu ein, den öffentlichen Raum als Spiegel gesellschaftlicher Auseinandersetzung mit der Einheit zu begreifen.
Mit der Aufnahme in diesen bundesweiten Überblick wird die Bedeutung Gothas als Erinnerungsort hervorgehoben. Die Gedenktafel für Willy Brandt steht stellvertretend für die historischen Ereignisse jener Zeit und erinnert an einen Moment, der für viele Menschen Ausdruck von Hoffnung und Zukunft war.