Landkreis Gotha: Haushaltsplanentwurf für 2026 in Kreistag eingebracht
Landrat Onno Eckert hat gestern den Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2026 in der Kreistagssitzung vorgestellt. Trotz erheblicher Herausforderungen ist es der Kreisverwaltung gelungen, einen ausgeglichenen Haushalt zu erstellen – mit einem Gesamtvolumen von 271,5 Millionen Euro. Die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 14,4 Millionen Euro gestiegen, was vor allem mit höheren Ausgaben zusammenhängt. Tariferhöhungen, gestiegene Kosten bei der Gebäudebewirtschaftung und der Bauunterhaltung sowie wachsende Fallzahlen und Kostensteigerungen in der Sozial- und Jugendhilfe sind dabei ausschlaggebend für das gewachsene Haushaltsvolumen.
„Der Anstieg des ungedeckten Finanzbedarfs kann im Haushalt 2026 nicht mehr allein durch Mehreinnahmen im Bereich des Finanzausgleichs oder durch höhere Einnahmen bei den Zuweisungen und Erstattungen von Bund und Land ausgeglichen werden“, sagt Landrat Onno Eckert. Zwar plant die Kreisverwaltung mit einer Schlüsselzuweisung in Höhe von 62,7 Millionen Euro und damit mit einem Plus von 1,06 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Dem gegenüber stehen allerdings Mehrbedarfe in Höhe von 15 Millionen Euro.
„Deshalb ist ein Anstieg der Kreisumlage leider unvermeidlich“, so der Landrat weiter. Um den Haushalt ausgleichen zu können, wird der Hebesatz von 34,65 auf 37,11 v. H. angehoben werden müssen. Das würde eine Mehrbelastung von rund 6,4 Millionen Euro für die kreisangehörigen Kommunen bedeuten. „Nichtsdestotrotz würden wir damit im landesweiten Vergleich deutlich im unteren Bereich liegen und lediglich den Zuwachs an Steuereinnahmen vereinnahmen“, sagt Eckert und ergänzt: „Eine niedrigere Kreisumlage ist nur denkbar, wenn das Land seinen Haushaltsentwurf so nachbessert, dass die Finanzierungsbedarfe der Kommunen angemessen berücksichtigt werden.“ Trotz der notwendigen Kreisumlagesteigerung werden rund 8 Millionen Euro der Ausgabensteigerungen durch den Kreishaushalt aufgefangen, was durch Verdichtungen und Effizienzsteigerungen gerechtfertigt werden soll.
Im Verwaltungshaushalt des Landkreises ist im vorgelegten Entwurf ein Volumen von 245 Millionen Euro vorgesehen. Die geplanten Investitionen im Vermögenshaushalt belaufen sich auf 26,5 Millionen Euro. Diese sollen hauptsächlich durch Fördermittel, Rücklagen und Kredite aus dem Kommunalen Kreditprogramm des Landes finanziert werden, ohne die Kreisumlage zusätzlich zu belasten. Zu den wichtigsten Projekten zählen Baumaßnahmen an Schulen, Kreisstraßen und die Finanzierung von vier neuen Niederflurbahnen für die Thüringer Waldbahn und Straßenbahn (TWSB).
Nach der gestrigen Einbringung wird der Haushaltsentwurf in den Fachausschüssen beraten. Die endgültige Beschlussfassung durch den Kreistag ist – Stand heute – für den 10. Dezember 2025 vorgesehen.
Wichtige Zahlen und Fakten zum Haushaltsentwurf:
Gesamtvolumen des Haushalts: 271,5 Mio. € (Steigerung von 14,4 Mio. € gegenüber 2025)
Verwaltungshaushalt: 245,0 Mio. € (+14,2 Mio. €).
Vermögenshaushalt: 26,5 Mio. € (+0,2 Mio. €).
Kreisumlage: Der Hebesatz liegt bei 37,11 v. H.
Das Kreisumlagesoll liegt bei 63.367.100 €.
Schulumlage: Der Hebesatz liegt bei 5,33 v. H.
Das Schulumlagesoll liegt bei 5.073.400 €.
Ausgabensteigerungen: insbesondere im Sozialbereich, bei den Personalausgaben, im ÖPNV und im Bereich der Bauunterhaltung
Investitionen: Sanierung an der Grundschule Wölfis, Dachsanierung Sporthalle Regelschule Crawinkel, Erneuerung der Brücke über den Dillbach in Wangenheim, Finanzierung von vier neuen Niederflurbahnen für die TWSB (9 Mio. € im Jahr 2026)