Linke fordert Ehrenbürgerschaft für Bertha von Suttner

„Dass Paul von Hindenburg, dem Steigbügelhalter von Hitler, noch immer Ehrenbürger der Stadt Gotha ist, die Friedensaktivistin Bertha von Suttner aber ein Schattendasein führt, ist völlig aus der Zeit gefallen. Die Stadt Gotha muss das schleunigst korrigieren“, erklärt der Linke-Stadtrat Sebastian Vogt.

Der Kommunalpolitiker kündigt an, in der kommenden Sitzung des Stadtrates zwei Anträge zu stellen, die diesen Fehler korrigieren sollen. Zum einen solle die Ehrenbürgerwürde für Paul von Hindenburg aberkannt werden.

Hindenburg war Militarist und trug die militärische Verantwortung für millionenfaches Leiden während des Ersten Weltkrieges. Als Präsident der Weimarer Republik übertrug er später die Regierungsgeschäfte an Hitler und zementierte damit das faktische Ende der Demokratie.

„Dass Paul von Hindenburg noch immer als offizieller Ehrenbürger der Stadt Gotha fungiert, konterkariert den Leitspruch am Portal von Schloss Friedenstein. Wir stehen für ein friedliches Gotha und wollen deshalb die Ehrenbürgerwürde für Paul von Hindenburg aberkennen“, betont der Linkspolitiker.

Als dringend erforderlich erachtet deshalb Sebastian Vogt ein deutliches Bekenntnis, dass sich der Stadtrat von Gotha für die Friedenspolitikerin Bertha von Suttner als Ehrenbürgerin ausspricht.

Mit ihrem weltweit bekannten und geachteten Buch „Die Waffen nieder“ hat sich von Suttner für Völkerverständigung und Humanität ausgesprochen. Sie habe Maßstäbe gesetzt und wurde zu Recht als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Als moderne Frau verfügte sie, dass sie nach ihrem Tode im ersten Krematorium Deutschlands in Gotha verbrannt werden solle. Ihre Urne mit Asche befindet sich noch immer in der Stadt.

„Aus diesem Schattendasein muss Bertha von Suttner dringend herausgeholt werden. Als Ehrenbürgerin steht sie für ein weltoffenes, friedliches und menschliches Gotha. Diese Werte sind heute aktueller denn je“, unterstreicht abschließend Sebastian Vogt.

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