Neue Habichtskauz-Anlage im Tierpark Gotha feierlich eröffnet

Foto:© KultourStadt Gotha GmbH

Moderner Neubau bietet mehr Raum für die seltene Eulenart

Der Tierpark Gotha hat heute seine neu errichtete Habichtskauz-Anlage offiziell eröffnet. Damit setzt der Park ein weiteres Zeichen für Artenschutz, Nachhaltigkeit und die kontinuierliche Modernisierung seiner Tieranlagen.

Die Idee für den Neubau entstand 2024. Seitdem wurde die Anlage vollständig erneuert und so gestaltet, dass sie den natürlichen Lebensraum der Tiere nachbildet. Der vorhandene Baumbestand sowie zwei ehemalige Volieren wurden in die neue Struktur integriert. Geplant und umgesetzt wurde die Anlage von Architekt Rüdiger Topf, der bei der Eröffnung ebenfalls zugegen war.

Die moderne Voliere bietet mit rund 7 Metern Tiefe, 32 Metern Länge und 4,5 Metern Höhe deutlich mehr Platz für die beiden Habichtskäuze, die bereits seit Längerem in Gotha leben. Das Männchen wurde 2009 geboren, das Weibchen 2023 und stammt aus dem Tierpark Suhl. Am vergangenen Dienstag bezog das Paar sein neues Zuhause. „Noch sind die Tiere etwas vorsichtig und beobachten neugierig ihr Umfeld, doch die großzügige und artgerechte Gestaltung wird ihnen schnell Sicherheit geben“, erklärte Tierparkleiterin DVM Angelika Wimmer.

Mit einer Körpergröße von rund 60 Zentimetern und einer Flügelspannweite von bis zu 125 Zentimetern ist der Habichtskauz die größte ausschließlich in Wäldern lebende Kauzart Mitteleuropas. Er ist in Deutschland heimisch, streng geschützt und zählt zu den seltensten 

Eulenarten des Kontinents. Seine Lebensweise – zurückgezogen in strukturreichen Wäldern – macht ihn zu einer faszinierenden und zugleich empfindlichen Art. Schutzmaßnahmen sind daher entscheidend, um den Bestand zu sichern und seine Rückkehr in die heimischen Wälder zu fördern. 

Der Tierpark Gotha engagiert sich seit mehreren Jahren aktiv in diesem Bereich und ist Teil eines langfristigen Projekts zur Auswilderung von Habichtskäuzen. Ziel ist es, eine lebensfähige Population in Mitteleuropa aufzubauen. 2024 konnten drei in Gotha geborene Jungvögel erfolgreich in geschützte Waldgebiete entlassen werden. „Solche Erfolge zeigen, dass moderne Tierhaltung und Artenschutz Hand in Hand gehen können“, so Roy Schubert, zoologischer Kurator und stellvertretender Tierparkleiter. Trotz des hohen Alters des Männchens hofft der Tierpark weiterhin auf Nachwuchs – in zoologischen Einrichtungen können Habichtskäuze ein Alter von bis zu 40 Jahren erreichen.

Die neue Habichtskauz-Anlage ist zugleich ein Baustein im umfassenden Modernisierungsprozess des Tierparks. „Trampeltiere sind in Gotha eingezogen, die Steppenfüchse haben ihr neues Revier bezogen, Weißrüsselnasenbären bereichern den Tierpark, und auch der Umbau des Nachthauses mit Warmhaus wurde vollzogen – dort leben nun unter anderem zwei Schwarzbüscheläffchen und ein Paka. Zudem wird die ehemalige Bärenanlage künftig den Tigern vorbehalten sein“, erklärte die Tierparkleitung. Für 2026 ist mit dem Bau des neuen Tigerhauses samt zweier Außenbereiche sowie dem Neubau eines Parkplatzes mit rund 60 Stellflächen ein weiteres Großprojekt vorgesehen.

Bürgermeister Ulf Zillmann würdigte die Dynamik im Tierpark: „Die schnellen Entwicklungen sind nur möglich, weil viele Akteure gemeinsam an einem Strang ziehen – von der Stadt über den Förderverein bis hin zu privaten Unterstützern. Der Tierpark Gotha ist ein Aushängeschild unserer Stadt, und ich freue mich, dass er mit dieser neuen Anlage einen weiteren Blickfang erhält.“

Ein maßgeblicher Beitrag kam von Andreas Taudte, der als privater Sponsor 35.000 Euro für den Bau bereitstellte. Den symbolischen Scheck übergab er im Rahmen der Eröffnung an Bürgermeister Ulf Zillmann, Tierparkleiterin Angelika Wimmer und die Vorsitzende des Fördervereins Tierpark Gotha, Stephanie Schultze. 

Taudte, der bereits als Kind mit seiner Schulklasse den Tierpark besuchte und heute mit seiner eigenen Familie durch den Park spaziert, ist seit Jahren ein verlässlicher Unterstützer. Unter anderem finanzierte er bereits einen Teil der Känguru-Anlage sowie eine Kühlanlage mit Summen von bis zu 15.000 Euro.

Mit der neuen Habichtskauz-Anlage ist es gelungen, den Tieren optimale Bedingungen zu bieten und gleichzeitig den Besucherinnen und Besuchern die Bedeutung von Artenvielfalt und Naturschutz zu vermitteln. Damit bleibt der Tierpark Gotha nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein wichtiger Partner im europäischen Artenschutz.

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