Bilay: Fischsterben in der Hörsel offenbar weniger gravierend als befürchtet
„Die Folgen des Fischsterbens in der Hörsel vergangene Woche sind offenbar begrenzt. Zumindest hatte die Landesregierung auf Antrag meiner Fraktion diesen Eindruck bei den Mitgliedern des Umweltausschusses erweckt“, informiert der Linke-Landtagsabgeordnete aus Gotha, Sascha Bilay.
Bilay, der selbst Mitglied im Umweltausschuss ist, hatte namens seiner Fraktion die kurzfristige Behandlung des Themas im Ausschuss beantragt. Hierfür war aufgrund der Regularien des Landtages jedoch auch die Zustimmung der Koalitionsfraktionen erforderlich. Die Ausschussmitglieder von CDU, BSW und SPD haben diesen Antrag unterstützt. Daraufhin schilderte der Umweltminister die bisher bekannten Umstände, die zum Fischsterben geführt haben sollen. Demnach sei es bei Bauarbeiten an der Anlage des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Gotha und Landkreisgemeinden in Fröttstädt zu einem Bedienfehler gekommen, was zum Ausfall zweier Pumpen führte. In dieser Folge konnte das Abwasser nicht mehr abgepumpt werden und sei vom Überlauf in die Hörsel gespült worden. Die installierten Warnsysteme hätten allerdings nicht funktioniert. „Anscheinend handelt es sich hier um eine Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände. Ob es sich tatsächlich alles so zugetragen hat, muss abgewartet werden, bis die Polizei ihre Ermittlungen abgeschlossen hat. Erst dann bekommen wir im Landtag weitere Informationen und können bewerten, ob die Sicherheitsstandards prinzipiell ausreichend gewesen sind oder nachgeschärft werden müssen“, unterstreicht der Linkspolitiker.
Entgegen erster öffentlicher Meldung halte sich allerdings der Schaden bei den Fischen in Grenzen. Anstatt der gemeldeten mehrere tausend toten Fische handele es sich nach Aussagen der Landesregierung im Ausschuss um 300 bis 500 große Fischkadaver, die aus dem Fluss entnommen werden mussten. Erste Untersuchungen des Umweltamtes im Landratsamt Gotha hätten zudem keine weiteren Beanstandungen am Wasser festgestellt. Eine offizielle Freigabe zur Nutzung des Wassers auch für Tiere entlang der Hörsel stünde allerdings noch aus. „Offenbar sind wir hier mit einem blauen Auge davongekommen. Bis alle offenen Fragen zur Wasserqualität endgültig geklärt sind, ist es ratsam, vorerst auf die Nutzung des Hörsel-Wassers zu verzichten“, empfiehlt abschließend der Linke-Parlamentarier Bilay.