Wartburg-Stiftung erhält neuen Direktor – Land beruft Prof. Dr. Martin Eberle
Nach mehreren Monaten der Vakanz wird die Leitung der Wartburg-Stiftung wieder besetzt: Der Stiftungsrat hat sich in seiner Sitzung am heutigen Freitag (15. August 2025) der Empfehlung der eingesetzten Auswahlkommission angeschlossen und Prof. Dr. Martin Eberle zum Direktor der Wartburg-Stiftung und Burghauptmann der Wartburg berufen. Prof. Dr. Eberle war bereits von 2007 bis 2018 erfolgreich im Freistaat tätig und kehrt nun nach Thüringen zurück.
„Wir freuen uns, mit Prof. Dr. Eberle einen versierten, bestens vernetzten Kulturmanager gewinnen zu können. Die Strahlkraft der Wartburg reicht weit über den Freistaat hinaus und ist von höchster Bedeutung für die Identität und Attraktivität Thüringens. Für die großen Herausforderungen auf der Wartburg verfügt er über umfassende Erfahrung und das nötige innovative Denken“, erklärt Thüringens Kulturminister und Stiftungsratsvorsitzender Christian Tischner und betont: „Ich danke der Auswahlkommission für ihre gründliche Arbeit, die zu einem guten Ergebnis geführt hat.“
Die Auswahlkommission, die das Verfahren fachlich begleitete, bestand unter anderem aus Prof. Dr. Dr. Hermann Parzinger (ehemaliger Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz), Dr. Ulrike Lorenz (Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar) und Prinz Michael von Sachsen-Weimar und Eisenach (Vertreter der Stifterfamilie) sowie weiteren Mitgliedern des Stiftungsrats. Zum Ergebnis erklärt Minister Tischner: „Prof. Dr. Eberle hat die Kommission mit seinen Ideen und seiner Kompetenz mehr als überzeugt. Ausschlaggebend für die Berufung waren seine nachgewiesene Expertise im Management bedeutender Kultureinrichtungen, seine Erfahrung in der Denkmalpflege sowie seine Kompetenz in der Umsetzung komplexer Bauprojekte.“
Prof. Dr. Eberle wird die Leitung der Stiftung zum 1. September dieses Jahres übernehmen. Gleichzeitig beschloss der Stiftungsrat in seiner heutigen Sitzung eine Änderung der Bezeichnung: Statt „Burghauptmann“ wird die Position nun „Direktor der Wartburg-Stiftung und Burghauptmann der Wartburg“ heißen. Mit der neuen Amtsbezeichnung wird die Vielseitigkeit der Aufgaben deutlicher, wie sie im Stiftungswesen üblich ist.
„Prof. Dr. Eberle hat in Gotha unter Beweis gestellt, wie gut er die Interessen von Kommune und Kulturinstitution integrieren kann und wie sehr beide von einer engen Zusammenarbeit profitieren können. Das wünschen und hoffen wir auch für unsere Region,“ sagt der Landrat des Wartburgkreises, Dr. Michael Brodführer, der ebenfalls Mitglied der Auswahlkommission war.
Prof. Dr. Martin Eberle (*1968) studierte Kunstgeschichte und Geschichte in München, Bamberg und Jena und wurde 1995 an der Universität Kassel promoviert. Stationen seiner beruflichen Laufbahn umfassen das Grassimuseum in Leipzig, das Städtische Museum Braunschweig, die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha sowie Hessen Kassel Heritage. Seit 1996 und 2015 hat er zudem Honorarprofessuren an den Universitäten Leipzig und Erfurt inne. In Thüringen ist Prof. Dr. Eberle insbesondere durch seine mehr als zehn Jahre andauernde, erfolgreiche Tätigkeit in Gotha bekannt. Nach einer produktiven Zeit in Kassel, in der er neue Besuchergruppen gewann, innovative Ausstellungsformate etablierte und die Diversität im Haus stärkte, führte eine öffentliche Kontroverse dazu, dass sich Prof. Dr. Eberle nach einer neuen Herausforderung umsehen musste. Die Auswahlkommission hatte sich nach sorgfältiger Abwägung aller Aspekte einstimmig für seine Berufung entschieden.
„Ich freue mich unglaublich, dass mir die Chance gegeben wird, wieder nach Thüringen zurück zu kehren, wo ich mich immer wohl gefühlt habe. Dabei bin ich mir der großen Herausforderung der Aufgabe sehr bewusst – aber die Wartburg ist eben auch eine großartige Anlage von nationaler und internationaler Bedeutung, für die zu arbeiten einen nur mit Freude und Stolz erfüllen kann“, erklärt Prof. Dr. Eberle.
Minister Tischner macht deutlich: „Gemeinsam mit Prof. Eberle blicken wir in die Zukunft und gestalten die Weiterentwicklung unseres Welterbes Wartburg.“