Städtepartnerschaft zwischen Gotha und Nessebar wird wunderbar
Erfolgreiche Bilanz der ersten Reise einer Gothaer Delegation
An der 400 Kilometer langen bulgarischen Schwarzmeerküste liegt, 30 km von Burgas und 110 km von Varna entfernt, der weltberühmte Ort Nessebar mit seinen 30.000 Einwohnern und mehr als 200.000 Urlaubsbuchungen pro Jahr an der Spitze der Erholungsorte Bulgariens. Insgesamt erstreckt sich die Stadt auf einer Fläche von 420 km² (zum Vergleich Gotha 936 km²). Zur Gemeinde Nessebar gehören drei Städte und elf Ortschaften, darunter die berühmten Orte Nessebar, Obsor, Sweti Wlas und der größte Ort der Schwarzmeerküste Slantschew Brjag (Sonnenstrand).
Eine kleine Delegation aus Gotha mit Oberbürgermeister Knut Kreuch, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Kultur, Jugend und Sport im Stadtrat; Tobias Meisel, der stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Christiane Kullmann; und Daniel Schübel, dem Amtsleiter des Personalamts der Stadtverwaltung Gotha; verschaffte sich innerhalb von drei Tagen einen ersten Eindruck über Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Besonders herzlich war bereits die Begrüßung der Gothaer Delegation, denn die langjährige Botschafterin Bulgariens, Meglena Plugtschieva, hat es sich nicht nehmen lassen, die Gruppe am Flughafen Warna abzuholen und sie die drei Tage lang zu begleiten. Oberbürgermeister Knut Kreuch dankte ihr besonders, dass sie den Wunsch der Stadt Nessebar eine Städtepartnerschaft mit Gotha anzustreben, in die Residenzstadt trug und somit die Grundlage für freundschaftliche Kontakte legte.
Bürgermeister Nikolay Dimitrov informierte die Gothaer Gruppe über anstehende Großprojekte wie den Bau eines Freizeitbades, um auch im Winter touristische Badeangebote zu unterbreiten, und die Sanierung des Amphitheaters, wo für die nächsten zehn Jahre die Austragung des Internationalen Schlagerwettbewerbes „Goldener Orpheus“ geplant ist. Die bis 1990 durchgeführte Veranstaltung war die erfolgreichste Veranstaltung dieser Art in Europa. Gewinner war im Jahr 1978 die Gruppe KARAT mit dem Titel „König der Welt“, den sie am 31. August 2025 auch wieder in Gotha, auf Schloss Friedenstein singen werden.
Die Stadt Nessebar hat bei der Europäischen Union die Zuteilung von 30 Millionen Euro Fördermittel für den Straßenbau und die Kanalsanierung erreicht. Seit zehn Jahren kämpft die Stadt um den Bau eines Meeresaquariums, um die reichhaltige Fischwelt des Meeres zeigen zu können.
Die Delegationen sprachen über die Möglichkeiten von Schülerprojekten, der Durchführung von Ferienlagern in beiden Städten und die Werbung für eine Bürgerreise. Seitens von Nessebar besteht der Wunsch im ethnografischen Museum Trachten aus Thüringen auszustellen, im Gegenzug hat Gotha den Wunsch Miniaturen aus Nessebar auszustellen und sie den Wachsfigurenmodellen aus den Beständen der Friedenstein Stiftung Gotha gegenüberzustellen.
Besonders interessiert ist die Gothaer Seite an den Erfahrungen der Stadt Nessebar im Umgang mit Erlangung des Titels als UNESCO-Weltkulturerbe, welches Nessebar im Jahr 1983 für die Altstadt erreicht hat. Bei einem Rundgang in diesem Stadtgebiet zeigte Bürgermeister Dimitrov Erfolge, wie den Neubau einer Touristinformation, aber auch die Schwierigkeiten, wie zum Beispiel die Vermietung von Wohnobjekten. Auch der Bau eines Wohnmobilhafens steht in Gotha und Nessebar auf der Wunschliste nächster Investitionen. Angeregt werden sollen auch ein Austausch zwischen den Berufsschulen sowie dem deutschsprachigen Gymnasium. Wünschenswert ist die Teilnahme von Kulturgruppen beider Städte an den jeweiligen Stadtfesten. Nessebar feiert das „Fest der heiligen Maria“ immer am 15. August.
Oberbürgermeister Knut Kreuch hat seinen Amtskollegen Nikolay Dimitrov zu den Festlichkeiten der Stadt Gotha anlässlich des 1250-jährigen Stadtjubiläums vom 23. bis zum 25. Oktober 2025 nach Gotha eingeladen.